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Sie wärmt unsere Hände, wenn wir sie frisch dampfend aus dem Stanitzel naschen. Sie nährt unsere Seele mit Nostalgie und zarter Süße und unseren Körper mit ihrem Vitamin-Cocktail. Kurz: Die Edelkastanie (auch Maroni) kann praktisch alles! Fünf Fakten und ein Rezept zum herzförmigen Superfood.

Kaum ein Lebensmittel ist so gesund wie die Edelkastanie. Warum?

Die kleine Nuss hat’s ganz schön in sich: Sie ist basenbildend, außerordentlich reich an Kalium (707 mg / 100 g), was etwa Nerven und Muskeln stärkt, und darüber hinaus mit den Vitaminen A, B in allen Formen, C und E eine beeindruckende natürliche Gesundheitskapsel.

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Ihr hoher Anteil an komplexen Kohlenhydraten macht die Kastanie – wie Korn oder Kartoffeln – zu einem der wertvollsten Stärkeprodukte aus dem Garten der Natur. Das erklärt auch ihren hohen Sättigungsgrad. Zudem enthält sie kein Gluten, was sie zu einer guten Alternative für Menschen macht, die unter Zöliakie leiden.

Nach Hildegard von Bingen stärken Edelkastanien Magen, Herz, Leber, Milz und Gehirn. Über gekochte Maronen schreibt sie: „... oft nüchtern und nach dem Essen nehmen, und sein Hirn wächst und wird gefüllt, seine Nerven werden stark und so wird der Schmerz im Kopf weichen.“

Historisch gilt die Kastanie als „Brot der armen Leute“, die gängige Faustregel war, dass ein Baum einen Menschen ernähren könne – weshalb Karl der Große vor 1.200 Jahren den Anbau von Kastanienbäumen verordnete.

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Gibt es die ideale Zubereitungsform für Kastanien?

Nein, der Zweck rechtfertigt hier fast alle Mittel. Nicht zu empfehlen ist lediglich der Verzehr der rohen Frucht, der in der frühen Naturmedizin noch gegen rheumatische Beschwerden angeraten wurde. Denn erst durch das Kochen, Dünsten oder Braten wird die Stärke aufgeschlossen und die Frucht gut verdaulich.

Ansonsten bleibt es den Vorlieben überlassen, ob jemand die klassischen heißen Maroni genießen oder die Kastanien in Form von Flocken oder Mehl weiterverarbeiten will. Denn so vielfältig wie das Innenleben der Castanea sativa ist auch das Spektrum der Verarbeitungsmöglichkeiten. In Suppen, Salaten, als Beilage zu Wildgerichten, als Dessert oder Likör – die Kastanie setzt der Fantasie keine Grenzen.. Wie sieht es mit der Haltbarkeit von Esskastanien aus?

Grundsätzlich gilt:

Die rasche Verarbeitung ist die bessere, weil Kastanien anfällig für Wurm- oder Schimmelbefall sind und auch ihr Aroma unter längerer Lagerung leidet. Aber du kannst sie begrenzt haltbar machen, indem du sie 45 Minuten in ein 50 Grad warmes Wasserbad legst, danach in kaltem Wasser abkühlst und sie gut trocknen lässt. So können sie drei bis vier Monate ohne Qualitätsverlust gelagert werden.

Im Gemüsefach des Kühlschranks solltest du Kastanien nach dem Kauf in einer Papiertüte, aber nicht länger als ein paar Tage liegen lassen.

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Kann ich die beliebten heißen Maroni daheim auch selber machen?

Selbstverständlich. Dafür musst du die frischen Kastanien mit einem scharfen Messer leicht einritzen, ohne die Frucht zu verletzen, und dann eine Stunde in kaltem Wasser einlegen. Das Backrohr auf 220 Grad vorheizen, die Kastanien auf dem Blech auflegen und etwa 20 Minuten unter wiederholtem Wenden im Ofen lassen, bis die Schalen aufspringen.

Kann ich Edelkastanien und Rosskastanien verwechseln?

Nein, denn die Natur hat hier gut erkennbare Unterscheidungsmerkmale eingebaut. Schon die Fruchthülle ist bei der Esskastanie mit langen, weichen und bei der Rosskastanie mit kurzen, harten Stacheln besetzt. Die Frucht selbst ist bei der Edelkastanie herzförmig und spitz zusammenlaufend, bei der für den Menschen ungenießbaren Rosskastanie rund mit einem großen hellen Fleck.

Und obwohl beide „Kastanie“ im Namen tragen, sind sie botanisch nicht einmal verwandt: Die Edelkastanie gehört zu den Buchen-, die Rosskastanie zu den Seifenbaumgewächsen.