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Und: Das Ganze macht obendrein unverschämt gute Laune. Worauf also warten? Auf die Rollen, fertig, los!

Keine Frage, beim Skaten – egal ob auf rollenden Schuhen oder fahrenden Brettern – geht es um ein Lebensgefühl. Während man über den Asphalt gleitet und einem der Wind um die Nase weht, fühlt man sich wendig, lebendig und irgendwie auch frei.

Dieser Mix treibt an. Er lässt uns die Sache immer weiter versuchen, auch wenn wir vielleicht einmal unsanft auf dem Allerwertesten landen. Doch nicht nur Übung macht den Meister, es braucht vor allem auch die richtige Technik.

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Und hier gilt: Stabiles Rollen klappt nur mit stabiler Beinachse. Aber wo ist diese Achse überhaupt, und was macht sie? „Die Beinachse ist eine gedachte Linie durch das Hüft-, Knie- und Sprunggelenk und bezeichnet deren richtige Ausrichtung, sodass alle Gelenksbereiche gleichmäßig belastet werden“, weiß UNIQA VitalCoach und Inlinehockey-Ass Karin Hermanek.

„Eine stabile Beinachse schützt Gelenke und Bänder, verbessert das Zusammenspiel der Muskeln und das Gleichgewicht. Außerdem verhindert sie Fehlstellungen – wie nach innen oder außen fallende Knie.“

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Um die Beinachse zu trainieren, gibt es viele Möglichkeiten – die einfachste ist der Einbeinstand. Wer immer wieder ein paar Minuten lang auf nur einem Bein steht und es schafft, diese Position zu halten, wird sich später auf Rollen leichtertun.

„Auch ein Profi kann helfen, die richtige Technik beim Bremsen, Kurvenfahren oder Stürzen zu vermitteln.“

Achtung, Kopfsteinpfaster

Egal ob man sich fürs Skateboard, Kickboard, Rollschuhe oder Inlineskates entscheidet: Helm, Knie-, Handgelenks- und Ellbogenschoner sollten selbstverständlich sein. Und dann braucht es nur ein wenig Rücksicht, Mut und Ortskunde
(Wo beginnt das Kopfsteinplaster? Wie verlaufen die Straßenbahngleise?) – und los geht es mit dem Tollen auf Rollen, das ganz nebenbei auch viel für die Fitness bringt.

Karin Hermanek: „Bei moderatem Tempo und ohne zu hohem Puls kommt der Fettstoffwechsel ordentlich auf Touren. Der fließende Bewegungsablauf schont Rücken und Gelenke, Herz und Kreislauf werden trainiert, die Koordinations- und Reaktionsfähigkeit werden geschult.“

Wir präsentieren acht Pflasterhelden, die die Rolle(n) ihres Lebens gefunden haben.

Die Disco-Stars: Rollschuhe

„Rollschuhtanzen ist so Vieles: Workout, Gemeinschaft, Emotion“
Riannon C. aka „Moloko“, 37, Fitness- und Rollschuhtrainerin, Gründerin von Powerjam Roller Skate

Rollschuhfahrerinnen
Die Skate-Pionirinnen Eva

Bild: Philipp Carl Riedl

„Rollkunstlaufen und Rundtanzen haben in Österreich prinzipiell eine lange Tradition. Aber in den USA, wo ich herkomme, geht auf Rollen noch viel mehr: Skaten, Fitness, Tanz, Disco- und Funk-Musik verschmelzen miteinander. Genau das wollen wir auch hierzulande vermitteln.

Rollschuhtanzen vereint für mich Workout, Gemeinschaft und Emotion! Die Basis bilden Schritte und Choreografen aus den 1980ern und 1990ern, kurze Steps mit viel Hüftbewegung, die zur Musik von James Brown entwickelt und dann in die Welt hinausgetragen wurden. Nur ist das leider noch nicht überall angekommen.

Seit zwei Jahren arbeiten wir daran, das zu ändern. Wir geben Kurse, veranstalten Events und kostenlose Meetups im Freien.

Unser großes Ziel schon die Kleinsten auf Skates kriegen.

Und jetzt geht’s endlich so richtig los! Im Sommer dürfen alle, die rollen wollen, das erstmals im Wiener Eislaufverein tun. Und am 18. Juni steigt dort auch eine Roller-Disco. Unser großes Ziel ist es, schon die Kleinsten auf die Skates zu kriegen, damit sich dieser Sport endlich etablieren kann. Beim Eislaufen hat das ja auch geklappt.“

„Wir machen keine großen Sprünge, zumindest nicht auf dem Asphalt“, Eva B. aka „Bitchy, 34, Fitness- und Rollschuhtrainerin, Gründerin von Powerjam Roller Skate

„Rollerskaten kann jeder, der sich fit genug fühlt – wichtig ist nur, dass man von Anfang an die richtige Technik lernt. Deshalb trainieren wir in unseren Kursen auch viel ohne die Skates. Da geht es etwa um den Ausfallschritt oder dass man lernt, sicher
auf einem Bein zu stehen.

Prinzipiell ist das Verletzungsrisiko beim Rollschuhtanzen geringer als beim Rollkunstlauf, weil wir ja keine großen Sprünge machen – zumindest nicht auf dem Asphalt. Und auch wenn wir in Summe vielleicht nicht viele Meter machen, beim Rhythmus in den Rollen macht uns keiner was vor.

Unser Traum ist, für unsere Community endlich eine Rollschuhbahn zu bekommen. Es braucht diesen fixen Platz, um
noch viel mehr Menschen dafür zu begeistern.“

Mehr Info: rollerskate.at

Der Gemütliche: Longboard

„Die Kurven sind das Schlagzeug und ich spiel das Gitarrensolo“
Werner W. aka „The Duude“, 40, Fahrer und Konstrukteur von Simple Boards

Longboardfahrer
Werner W. auf dem Longboard

Bild: Philipp Carl Riedl

„Longboards sind die Bretter, die für mich die Welt bedeuten. Kopfhörer aufsetzen, draufsteigen, tanzen, happy sein. Früher
hab ich noch auf dem Skateboard meinen Unsinn getrieben, aber irgendwann war das Runterspringen über Stiegen und das wilde
Herumgecruise zu viel für meinen Rücken.

Ich bin also quasi in die ältere Liga gewechselt und habe dann zum Glück das Tanzen und das Lernen von Tricks für mich entdeckt. Nach 30 Minuten Longboard Dancing fühle ich mich, als hätte sich mein Körper einmal runter- und wieder hochgefahren.

Das ist wie ein totaler Neustart, der sich sogar in der Mittagspause ausgeht. Ska- und Surfrock-Musik bringen in das Ganze dann noch den richtigen Drive rein, der Sound und ich schaukeln uns gegenseitig hoch. Die rhythmischen Kurven, die das Brett macht, sind das Schlagzeug, und ich spiele das Gitarrensolo.

Und das Beste: Seit fünf Jahren sind die Boards nicht nur meine Berufung, sondern auch mein Beruf. Ich baue sie in meiner Garage und verkaufe sie in die ganze Welt. Auch meine Freundin habe ich beim Longboarden kennengelernt.

Sie teilt zum Glück meine Leidenschaft – andernfalls hätten die vielen Brettln, die bei uns sogar im Wohnzimmer an der Wand hängen, durchaus zum Problem werden können.“
simplelongboards.com

Der Allrounder: Skateboard

„Meine Tochter hat mich wieder aus Brett gebracht“, Markus K., 45, Creative Director

Skateboardfahrer: Vater und Tochter
Markus K. mit seiner Tochter Matilda

Bild: Philipp Carl Riedl

„Ja, ein bisschen Angst habe ich im Skatepark mitunter schon – aber nicht um mich, sondern um Matilda. Deshalb starten wir am Wochenende auch immer sehr zeitig, damit wir schon wieder weg
sind, wenn die jungen Wilden kommen.

Früher, das ist aber wirklich lange her, war ich ja auch so einer. Eigentlich immer auf dem Board unterwegs und auch in Sachen Tricks ganz gut dabei.

Ich mag Bretter einfach: zuerst Skaten, später Snowboarden, dann Surfen – das ist meine sportliche Evolution. Auf dem Skateboard bin ich dann aber lange gar nicht gestanden, und deshalb finde ich es umso schöner, dass mich meine Tochter im wahren Wortsinn wieder darauf gebracht hat.

Das Skaten ist jetzt unser Papa-Tochter-Ding, und noch darf ich ihr Tipps geben. Ich zeige Matilda die Grundtechniken, also richtig pushen, Wheelie-Übungen und so weiter. Natürlich steh ich heute steifer auf dem Brett als mit 16, und die Oberschenkel brennen vom In-die-Knie-Gehen schneller. Aber solange mein Körper mitmacht, so lange skate ich.“

Angst vor dem Hinfallen hab ich nie. Warum denn auch?

„Der Ollie ist mein Lieblingstrick, den würde ich gerne perfekt können“, Matilda K., 6, Kindergartenkind

„Das Skaten mit meinem Papa macht schon viel Spaß. Nur manchmal nervt es ein bisschen, wenn er mir zu viel erklärt. Schon als ich ganz klein war, habe ich Skateboards toll gefunden und die Kunststücke auf der Straße bewundert. Seit damals wollte ich selbst ein Brett haben.

Zum 5. Geburtstag habe ich dann eines bekommen. Das Lenken ist leicht, das kann ich schon gut. Schwer finde ich es, mich um die eigene Achse zu drehen, das muss ich noch üben.

Mein liebster Trick ist der Ollie. Wenn ich mir einen aussuchen dürfte, den ich perfekt kann, wäre es der. Angst vor dem Hinfallen hab ich nie. Warum denn auch? Beim Skifahren fürchte ich mich auch nicht.“

Der Verbindende: Rundtanz

„Ich war der Hahn im Korb, das habe ich sehr genossen“,
Albert M., 65, Techniker in Pension

Rundtanzpaar
Albert M. legt mit Sara ein flottes Tänzchen hin

Bild: Philipp Carl Riedl

„Ich bin schon mit vier Jahren auf Schlittschuhen gestanden und quasi im Wiener Eislaufverein aufgewachsen. Da haben mich
meine Eltern und vor allem meine Tante, sie war 1928 Vize-Europameisterin im Eiskunstlauf, sehr geprägt. Mit 18 ging’s dann mit dem Rundtanz los.

Dabei bewegt man sich auf dem Eis paarweise oder zu mehrt in einem Tanzkreis. Ich war der einzige Bursch, quasi der Hahn im Korb, und natürlich habe ich das genossen! Tanzen ist generell mein Ding, und seit einem Jahr tanze ich nun auch auf Inlineskates.

Der Gründer unseres Rundtanzvereins hatte die Idee dazu, um in der Sommerpause nicht ganz untätig zu sein. Und weil ich mich dabei ganz okay angestellt habe, habe ich mir schon am nächsten Tag Inlineskates gekauft. Seitdem tanze ich zumindest einmal die Woche, am liebsten Walzer am Wiener Heldenplatz und am allerliebsten mit Sara.

Sie fährt so wunderschön, ihre Haltung ist ein Traum, und sie will ständig etwas lernen. Bei uns harmonieren Rollschuhe und Inlineskates wunderbar – und jetzt üben wir sogar schon Sprünge. Das finde ich auch auf dem Eis ganz toll: Wenn meine Tanzpartnerin einen Sprung wagt und wir beide danach noch aufrecht stehen, fühle ich mich wie in der Eisrevue.

Das hat ein bisschen was von ‚Dirty Dancing‘, ist aber jugendfrei. Längere Strecken lege ich auf Inlineskates nicht zurück, dafür nehme ich das Rad oder ich laufe.

Seit ich in Pension bin, habe ich Zeit, all meine Verrücktheiten auszuleben. Ich mache auch einen Schwimmkurs, weil ich ums Strandbad Gänsehäufel kraulen will. Wann ich meine Rollen an den Nagel hängen werde, weiß ich noch nicht. Vielleicht mit 100, dann könnte es gefährlich werden.“

„Ich stehe ständig auf Rollen. Beim Tanzen,
beim Einkaufen – und sogar beim Kochen!“, Sara N., 23, Kindergärtnerin

„Auch bei mir hat alles begonnen, als ich vier Jahre alt war, da hat
der Osterhase mein erstes Paar Rollschuhe gebracht. Mein Papa
hat viel mit mir geübt, aber irgendwann habe ich es sein lassen.
Als ich vor zwei Jahren von Ungarn nach Österreich gezogen
bin, war ich auf der Suche nach einem Hobby.

Auch bei mir hat alles begonnen, als ich vier Jahre alt war, da hat der Osterhase mein erstes Paar Rollschuhe gebracht.

Damals habe ich auf Instagram Clips von supercoolen Rollerskatern gesehen, und so hat mich das Rollschuhfieber wieder gepackt. Es mussten also neue Schuhe her, und ich habe begonnen, über diese Szene in Wien zu recherchieren.

Ich wollte wissen, ob es noch andere Wahnsinnige wie mich gibt. Und ja, es gibt sogar viele! Eine Bekannte hat mich dann einmal zum Rundtanzen mitgenommen – obwohl ich zuerst gar nicht wollte, weil ich mich dafür viel zu jung gefühlt habe.

Aber es waren alle sehr lieb und hilfsbereit. Albert war der Erste, der mich zum Tanzen aufgefordert hat, und es hat bei uns gleich gepasst. Er hat mir viele Schritte und das Rückwärtsfahren beigebracht und mich dabei immer bestärkt und
gelobt.

Bei unseren Sessions tanzt jeder mit jedem, aber Albert ist mein liebster Partner. Momentan üben wir den ‚Killian‘, da müssen wir total synchron sein und uns aufeinander verlassen können. Was ich an dieser Form der Bewegung so großartig finde, ist, dass es sich währenddessen gar nicht anstrengend anfühlt. Erst danach, wenn ich nach drei Stunden auf Rollen wieder meine Sneaker anziehe, spüre ich, was da mit meinem Körper passiert ist.“
eistanz-wien.at

Der Praktische: Kickboard

„Es fühlt sich an wie Snowboarden auf Asphalt“, Xaver G., 43, Logistiker

Kickboardfahrer
Xaver G. mit seinem Kickboard

Bild: Philipp Carl Riedl

„Das Kickboard und mich, uns verbindet eine lange Geschichte. Ich war noch Student, als die ersten dieser Gefährte mit zwei Rädern vorne und einem Rad hinten auf den Markt gekommen
sind. Als Snowboarder war ich davon begeistert, weil sich das Cruisen mit dem Kickboard ganz ähnlich anfühlt.

Mit dem hinteren Bein werden Schwünge gesetzt, und dann geht’s bergab – nur eben auf Asphalt statt auf Schnee. Leider hat diese erste Liebe aber nicht lange gehalten. Nach einer nächtlichen
Kneipentour bin ich mit dem Taxi heimgefahren und hab das Board darin vergessen.

Nach viel Herumtelefonieren hab ich es tatsächlich zurückbekommen – aber, und das ist das Skurrile, es war nicht meines! Es war ein älteres, ausgeleiertes Modell, und damals war ich echt traurig. Dann hat die Ära der Scooter begonnen, und Kickboards wurden nicht mehr hergestellt, bis zur Neuauflage ein paar Jahre später.

Seitdem kurve ich wieder zur Arbeit, zum Einkaufen und in den Kindergarten. Meine Tochter hat einen Scooter, und so sind wir viel schneller als mit den Öffis oder zu Fuß – nur das mit dem Springen über die Gehsteigkante lasse ich mittlerweile bleiben.“