In Partnerschaft mit

Freunde bauen füreinander ein Schloss auf ihrem Lieblingsbaum, sie teilen
das letzte Stück Käse, gehen Hand in Hand durchs Dschungeldickicht, trotzen jedem Ungeheuer, schweigen zusammen und erzählen sich alles. Freunde sind überlebenswichtig.

Warum tun mir Freunde so gut?

Weil sie mich zum Abenteurer machen, die tief verwurzelte Sehnsucht nach Zugehörigkeit stillen – und ganz nebenbei einen unsichtbaren Schutzwall um mich bauen. Aus dem Ich wird ein Wir.

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Affen haben es schon immer gewusst. Laust einer den anderen, gießt er dabei das zarte Pflänzchen der Freundschaft – die wechselseitige Fellpflege ist also nichts anderes als Netzwerken im besten Sinne. Bis zu 20 Prozent ihrer wachen Zeit verbringen höher entwickelte Primaten mit dieser Spielart sozialer Zärtlichkeit, und der Homo sapiens tut’s ihnen gleich. Der kleine Unterschied: Letzterer laust nicht, er spricht. Kommunikatives Kraulen sozusagen. Das ist nicht nur zeitökonomischer, sondern in sozialer Hinsicht auch effektiver.

Verhaltensforscher Desmond Morris prägte den Begriff Grooming Talk für diesen Austausch mehr oder weniger gehaltloser Nettigkeiten, der in letzter Konsequenz nur ein Ziel verfolgt: Freunde zu finden und sie im besten Fall auch zu behalten. Ein Leben lang.

Komm und spiel mit mir

„Wenn man einen Freund hat“, sagt Janoschs kleiner Bär, „der Pilze finden kann, braucht man sich vor nichts zu fürchten! Nicht wahr, Tiger?“ Und wer sich nicht zu fürchten braucht, der tut sich mit dem Glücklichsein leichter. Und stärkt damit obendrein seine Gesundheit.

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Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit ist also tief in unseren Genen verwurzelt. Die Gruppe sicherte einst unser Überleben – und das tut sie in gewisser Weise heute noch. Auch wenn der Feind nicht mehr Säbelzahnkatze heißt, sondern Schlaflosigkeit. Oder Angst, Liebeskummer, Kollegenärger, Schmerz. Bereits als Baby beginnen wir vor Wonne zu glucksen, wenn ein aufgewecktes Kindergesicht unsere Aufmerksamkeit kitzelt. Mit drei Monaten suchen wir den Blickkontakt zu Gleichaltrigen im Raum, und das gegenseitige Schubsen und Boxen im Kleinkindalter heißt nichts anderes als: „Komm und spiel mit mir!“ Den Sandkastenfreund gibt’s also wirklich – und er baut mit Küberl, Schauferl und Leidenschaft an der Kameradschaft fürs Leben.

Identität und Intimität

Psychologin und Freundschaftsberaterin Mag. Katharina Smutny weiß: „Wer mit Gleichgesinnten kommuniziert, erhält und gibt Feedback, spiegelt und wird gespiegelt. Das hilft, soziale Normen und Regeln zu verinnerlichen, die eigene Identität zu formen, sich selbst zu spüren und kennenzulernen.“

Später dann schöpfen wir in erster Linie aus emotionaler Intimität. Dabei geht’s um Sicherheit und Geselligkeit in der Clique, um Abenteuer, den Tanz zwischen Abgrenzung und Abhängigkeit. Zusammen ist man weniger allein, das merken wir schnell – und spätestens dann, wenn Körper oder Seele straucheln, spüren wir, dass unsere Nächsten auch unsere Medizin sein können.

„Wir brauchen Freunde so nötig wie das Wasser, die Nahrung und die Luft. Freundschaft ist ein Lebenselixier“, bringt es Sozialpsychologe Dr. Wolfgang Krüger in seinem Buch „Freundschaft“ auf den Punkt. Davon zu kosten zahlt sich auf jeden Fall aus.

Freundschaft ist wie Heimat.

Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller (1890–1935

So gesund ist Freundschaft

Reden, lachen, zuhören, streiten – für die beste Medizin braucht's nicht einmal ein Rezept. Nebenwirkungen? Viele.

. Freunde steigern dein Selbstwertgefühl

Dein Freund, dein Fan: Ja, er kann sogar Berge für dich schrumpfen lassen – und das geht so: Freundschaft entsteht (auch), weil wir darauf vertrauen, in unserer Identität anerkannt und bestätigt zu werden. Wir finden also nicht nur unseren Freund super, sondern wollen auch, dass er uns super findet. Tut er das, wird unser Selbstvertrauen ordentlich aufgemöbelt! Psychologin Katharina Smutny: „Da gibt es ein Experiment, in dem Menschen die Steigung eines Hügels als geringer einschätzten, wenn ein Freund neben ihnen gestanden ist. Je länger sie ihn kannten, desto stärker war der Effekt.“

. Freunde fördern deine Entwicklung

Deine Freundin, dein Spiegel: „Die Parole lautet hier Selbstreflexion“, so die Expertin. „Gute Freunde sind ehrlich und kritisch. Sie sagen dir die Wahrheit, sie triggern und setzen so den besten Impuls, dass du dich weiterentwickeln kannst.“

. Freunde machen dich klüger

Dein Freund, dein Jedimeister: Unsere Freunde haben Einfluss auf unser Denken. Die Psychologin weiß: „Umgeben wir uns mit intelligenten Menschen, wird unser Gehirn gefordert. Reden, diskutieren, philosophieren – das sind lauter Reize, die unsere eigenen kognitiven Fähigkeiten verstärken.“

. Freunde stärken deine Abwehrkräfte

Deine Freundin, dein Schutzschild: Rege soziale Kontakte tragen zu einem besseren Immunsystem bei. Denn: Mehr Berührungspunkte bedeuten auch mehr Keime, Bakterien und Viren – ein ständiges Training also für unsere Abwehrkräfte. Wissenschaftler haben bei einsamen Personen auch mehr Zytokine im Blut gefunden – also Proteine, die das Auftreten von Entzündungen, Infarkten, Diabetes und Arthritis fördern können.

. Freunde reduzieren deinen Stresspegel

Deine Freundin, dein Ruhepol: Und wieder sind die Affen los! Um ans Futter – nämlich an eine Erdnuss am Ende eines Seils – zu kommen, mussten sich Makaken im Experiment der Universitäten Wien und Utrecht zusammentun und gemeinsam daran ziehen. Davor und danach wurde ihr Cortisolspiegel gemessen. Und tatsächlich: Bei Tieren, die die Aufgabe mit einem Freund meisterten, war er niedriger als bei jenen, die mit einem unvertrauten Gruppenmitglied gemeinsame Sache machten. Was heißt das für uns? Es könnte erklären, warum Menschen in guten sozialen Beziehungen seltener an stressbezogenen Erkrankungen wie Burn-out, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.

. Freunde erhöhen deine Lebenserwartung

Dein Freund, dein Jungbrunnen: Wer Freundschaften intensiv pflegt, hat ein um 50 Prozent geringeres Sterberisiko als Menschen, die viel allein sind – unabhängig von Geschlecht, Alter und sozialem Status. Das haben Forscher der Brigham Young University in Utah herausgefunden, nachdem sie den Gesundheitszustand von mehr als 300.000 Personen über acht Jahre dokumentiert hatten. Spannend: Der positive Einfluss von Verwandten, Kindern und Partner war dagegen deutlich geringer.

. Freunde halten dich körperlich fit

Dein Freund, dein Trainer: Freunde sind auch dazu
da, uns zu animieren. Sie reißen uns mit, begeistern uns für Neues, üben vielleicht sogar einen gewissen Gruppenzwang aus – und tragen damit im besten Fall zu unserem aktiven Lebensstil bei. Diese Wirkung zeigt sich bei älteren Personen besonders deutlich.

Was ist Freundschaft?

Freunde

Bild: Mauritius Images

Im Grunde ganz einfach: Freundschaft ist ein Gefühl, das alle Stückeln
spielt und den Ton dabei auf wundersame Weise immer trifft. Trotzdem schadet es nicht, hin und wieder ganz genau hinzuhören.

Willi ist pathologisch faul. Außer es geht um Maja (und um Honig), dann fährt er seinen Stachel wie einen Pfitschipfeil aus. Old Shatterhand und Winnetou sind einander so gewogen, dass sie ihr beider Blut vermischen, und Schiller und Goethe wetzten in gegenseitiger Anbetung ihre Edelfedern. Und was sagt der kleine Bär zum unglücklichen Tiger? „Dann steig auf. Ich trag dich ein Stückel.“

So einfach? Ja, so einfach. Denn Freundschaft kann alles bedeuten. Freundschaft ist ein dynamischer Prozess, laut Philosoph Dr. Rüdiger Zill „potenziell grenzenlos“ – und durch Prädikate allein niemals ganz zu fassen. Die Suche nach einer allgemeingültigen Definition von Freundschaft stellt selbige zwischen Soziologie und Psychologie seit Jahrzehnten immer wieder auf die Probe. Der Versuch einer gemeinsamen Auslegung: Freundschaft ist eine freiwillige, persönliche Beziehung, die auf gegenseitiger emotionaler Unterstützung, Respekt, Vertrauen und verbindenden Aktivitäten basiert.

Hat man erfolgreich Freunde gefunden, kann man sie auf unterschiedlichste Art „kategorisieren“. Der griechische Philosoph Aristoteles hat’s vorgemacht*, viele sind nachgezogen. Aber bitte Vorsicht, hier droht Ungemach: Nur 50 Prozent jener Menschen, die man selbst für seine Freunde hält, sehen das ebenso. Das beweist zwar einmal mehr, dass Freundschaft nicht messbar ist, zeugt aber auch vom Dilemma, unsere sozialen Beziehungen realistisch einzuschätzen.

*Er unterscheidet zwischen nützlicher, angenehmer und vollkommener Freundschaft.

Das Beste, was ich für einen Freund tun kann, ist einfach sein Freund sein.

Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Zeichner (1832–1908)

Wie wird mein Freund mein Freund?

Freundsein

Bild: Mauritius Images

Die Formel, um aus einem flüchtigen Bekannten einen engen Vertrauten zu machen, ist gar nicht so kompliziert. Zuerst spielt der Zufall eine Rolle, später die Zeit. So um die 200 Stunden sollten wir schon einplanen. Freundschaft steht in der modernen Gesellschaft hoch im Kurs. In Zeiten, in denen es die traditionelle Großfamilie nicht mehr gibt und es die klassische Paarbeziehung nicht mehr geben muss, steigt nicht nur die Lust, sondern auch die Notwendigkeit, neue Verbindlichkeiten zu schaffen. Und so kann’s gelingen.

Nähe

Gelegenheit macht Freunde – diesen banalen Umstand untermauert unter anderem eine Studie, in der Psychologiestudenten bei ihrer Einführungsvorlesung per Losnummer Sitzplätze zugewiesen wurden. Ein Jahr später waren sie mit den Kommilitonen, neben denen sie zu Beginn ihres Studiums zufällig eine Stunde lang gesessen waren, im Schnitt tatsächlich besser befreundet als mit anderen. Warum? Durch Nähe entsteht Vertrautheit, die wiederum führt zu Sympathie und Interdependenz (soll heißen: Man braucht einander).

Kontakt

Je öfter wir einen flüchtig bekannten Menschen sehen, desto sympathischer wird er uns – sofern wir ihn nicht impulsiv ablehnen. Experten führen das auf den „Mere-Exposure-Effekt“ zurück; die Häufigkeit der Darbietung spielt also eine große Rolle. Was wir schon kennen, kann unser Gehirn leichter verarbeiten, und so empfinden wir Vertrautes als belohnend. Das ist ein Grundstein für Freundschaft.

Eigennutz

Wir suchen Freunde zwar nicht aus rationalem Kalkül, sehen in ihnen aber doch eine Art emotionales Investment, weiß Philosoph Rüdiger Zill. Das heißt so viel wie: Wenn ich etwas gebe, will ich etwas zurück. Das gilt für emotionale Belange („Ich bin lustig. Wie gut kannst du mich unterhalten?“) ebenso wie für pragmatische Bedürfnisse („Ich leihe dir meine Mitschrift. Hilfst du mir beim Umzug?“). Klingt ernüchternd, ist aus evolutionstheoretischer Sicht aber durchaus logisch.

Geschlecht

Zu 70 bis 80 Prozent entstammen Freunde dem eigenen Geschlecht. Unter jüngeren Erwachsenen ist der Anteil der andersgeschlechtlichen Freunde noch relativ hoch, im Alter am niedrigsten.

Ähnlichkeit

Psychologin Katharina Smutny: „Gleich und Gleich gesellt sich gern, die Wissenschaft spricht hier vom Similarity-Attraction-Effekt“: Ähnliche Personen ziehen einander an. Allerdings muss sich diese Ähnlichkeit nicht zwingend mit der Wirklichkeit decken. Für die erfolgreiche Anbahnung reicht es bereits, wenn sich Menschen als ähnlich wahrnehmen.

Zeit

Wie lange es dauert, bis aus Anziehung mehr wird, ist ein Zahlenspiel der Wissenschaft: Es braucht mindestens 50 gemeinsame Stunden, um vom „Bekannten“ zum „Freund“ zu werden. Weitere 90 Stunden sind nötig, um vom „Freund“ zum „guten Freund“ zu wechseln. Und nach 200 Stunden Beisammensein haben wir einen „besten Freund“.

Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.

Aristoteles, griechischer Philosoph (384–322 v. Chr.)

Wie echt sind meine virtuellen Freunde?

Freunde wie Trophäen zu sammeln ist kein neues Phänomen. Sie per Mausklick zu erwählen und kollektiv im Onlinemodus zu (unter)halten hingegen schon. Was uns solche Beziehungen geben und nehmen, erforscht Dr. Janosch Schobin.

338 Facebook-Freunde hat jedes Mitglied im Schnitt. Das sind um 188 Sozialkontakte mehr, als eine Einzelperson pflegen kann. Das hat der Psychologe Robin Dunbar ja gut erforscht. Sprengen soziale Medien die Grenzen der Wissenschaft – oder die der Freundschaft?
„Dr. Janosch Schobin: Weder noch. Die Dunbar-Zahl besagt ja nicht, dass wir nicht mehr als 150 Freunde haben dürfen. Sie besagt, dass wir kognitiv nicht in der Lage sind, mehr als 150 individualisierte Freunde zu haben. Also Freunde, deren Namen, Charakter und persönlichen Hintergrund wir kennen. Alle Beziehungen, die darüber hinausgehen, sind dieser Theorie zufolge keine Unikate mehr, sondern werden von uns schematisch in Gruppen organisiert. Das ist so. Auch wenn soziale Medien viel dafür tun, um uns das Gegenteil zu suggerieren.“

Soziale Medien bluffen also? Wie gehen sie da vor?
„So eine typische Funktion ist die Geburtstagserinnerung. Wenn wir unsere Glückwünsche posten, tun wir situativ so, als hätten wir zu dieser Person eine Individualbeziehung. Auch der gesamte Content unserer Facebookfreunde, den wir laufend häppchenweise konsumieren, trägt zur Suggestion bei, diese Menschen besser zu kennen. (Anm.: Man spricht in diesem Fall von „ambient awareness“, dem digitalen Phänomen der gefühlten Nähe zwischen räumlich getrennten Menschen.)

Heißt das, dass sämtliche Onlinefreundschaften nur Schall und Rauch sind?
„Das heißt, dass bei Facebook und Co viel geheuchelt wird. Was aber okay ist, weil ja alle heucheln – und jeder sich dessen bewusst ist. Die Summe dieser 338 Freunde ist quasi das Publikum für die Freundschaft mit ein paar wenigen, die sich darunter befinden. Alle haben das gleiche Label, aber nicht die gleiche Funktion.“

Welche Funktion haben denn unsere Facebookfreunde?
„Sie dienen unserem Statuserhalt. Das ist per se nichts Neues, das war schon im 16. und 17. Jahrhundert eine wesentliche Freundschaftspflicht. Bei Hofe war die Sicherung des eigenen hierarchischen Ranges stark von der sozialen Unterstützung Gleichgestellter abhängig, sogenannter Höflingsfreunde. Und Bürgerliche haben die Flaniermeilen genutzt, um sich miteinander zu zeigen. Was extrem spannend ist: Noch vor zwanzig Jahren hätte kein Mensch geglaubt, dass dieses vormoderne Register von Freundschaft, dieses Kuratieren und Ausstellen, jemals wieder so prominent werden könnte.“

Warum? Was haben Freunde in der Zwischenzeit miteinander gemacht?
„Die Freundschaft war bis Mitte des 20. Jahrhunderts einem starken Strukturwandel unterworfen. Sie wurde zu etwas Privatem, Intimem. Es war unüblich und schon gar nicht notwendig, sich öffentlich zu zeigen. Die Funktion von Freunden ist damals stark in Richtung Orientierung, Gespräche, seelische Unterstützung gegangen.

Und dann war plötzlich das Internet da ...
„Ja, und damit die alte Pflicht des öffentlichen Schaulaufens. Neu daran sind das Medium und das Publikum, das nun netzwerkförmig und so schwer überschaubar ist.“

Gut. Wir nutzen Onlinefreundschaften, um unseren Status zu erhalten. Kann das wirklich alles sein?
„Nein. Aber wie Onlinefreunde sonst noch auf uns wirken, hängt stark vom Nutzer ab. Für jemanden, für den soziale Medien massive Statusmedien sind, besteht natürlich die Gefahr, dass für ihn durch die vielen Bilder, mit denen Freunde ihre erfolgreiche Sozialität demonstrieren, der Eindruck entsteht, selber nicht mithalten zu können. So ein verzerrter Vergleichshorizont tut nicht gut. Und sicher ist auch: Für Intensivnutzer, die außerhalb der virtuellen Welt kaum Kontakte pflegen, sind Facebookfreunde ein ganz schlechtes Substitut.“

Aber bieten soziale Medien nicht gerade für Menschen, die im echten Leben kein relevantes soziales Netz haben, eine große Chance?„Facebook und Co sind keine Primärmedien, um soziale Beziehungen zu pflegen, sie ergänzen das Freundschaftsrepertoire nur. Es wird nichts Neues angebahnt, sondern Bestehendes digital ausgebreitet. Wo aber auf jeden Fall Freundschaften entstehen: bei Onlinespielen und auf Matchingplattformen. Das ist quasi wie Tinder, nur ohne Sex.“

Sind virtuelle Freunde demnach echte Freunde?
„Natürlich können sie das sein. Wenn sich zwei über ein Onlinecomputerspiel kennenlernen, gemeinsam Abenteuer erleben und sich aufeinander verlassen müssen, dann ist das eine ebenso echte Freundschaft wie die zwischen zwei Gelehrten früher. Die haben intensiv miteinander an einem Thema gearbeitet, sich ein Leben lang Briefe geschrieben, große Stücke aufeinander gehalten – und sich vielleicht trotzdem nie gesehen. In der Geschichte der Menschheit wird es immer wieder neue Medien geben. Sie werden immer wieder eine Relevanz für soziale Beziehungen haben und, vor allem: Sie werden immer wieder neue Varianten davon generieren.“

Ein bisschen Freundschaft ist mir mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt.

Otto von Bismarck, deutscher Staatsmann (1815–1898)