Mineralstoff-Star Molybdän und seine Wirkung
Schon mal etwas von dem Mineralstoff Molybdän gehört? Wofür er in unserem Körper gebraucht wird, liest du im carpe diem-Mineralstofflexikon.
Was ist Molybdän überhaupt?
Molybdän ist ein Mineralstoff und ein essentielles, also lebensnotwendiges Spurenelement. Deshalb sollte man auf eine ausreichende Molybdänzufuhr achten.
Was macht Molybdän einzigartig?
Molybdän spielt eine wesentliche Rolle bei einem sehr wichtigen Stoffwechsel: dem Purinabbau. Purin wird dabei vom Körper mit Hilfe des Enzyms Xanthinoxidase in Harnstoff umgebaut. Molybdän ist Teil dieses Enzyms, ein Mangel führt daher zu einer Störung des Purinabbaus.
Dieser kann etwa zu einer Gichterkrankung führen, Nierensteine können entstehen und das Angebot an Nukleotiden wird verringert. Wenn das passiert, hat das erhebliche Folgen auf die Funktionstüchtigkeit unserer DNA. Manche Nukleotide sind außerdem Energieträger und somit von hoher Bedeutung für unsere Energieversorgung.
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Was passiert bei einem Mangel oder Überschuss an Molybdän?
- Folgen eines Molybdän-Mangels sind Haarausfall, Müdigkeit, Karies und in manchen Fällen Nierensteine.
- Molybdänvergiftungen über die Ernährung sind nicht bekannt. Werden über längere Zeiträume hohe Dosen eingenommen, kann es zu einer erhöhten Harnsäurebildung kommen und Gicht begünstigen.
Woher bekomme ich Molybdän?
Vor allem Getreide, Hülsenfrüchte, Spinat, Knoblauch sowie einige Kohlsorten enthalten viel Molybdän.
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Tabelle: Welche Lebensmittel enthalten wieviel Molybdän?
DACH-Referenzwerte für die tägliche Zufuhr bei Erwachsenen:
Bei Molybdän gibt es bislang keine verbindlichen und genauen Angaben, wie hoch der tägliche Bedarf sein sollte. Die genannten Werte stellen daher Schätzungen dar.
- Gesunde Erwachsene (Männer und Frauen) sollten täglich zwischen 50 und 100 Mikrogramm am Tag einnehmen. Wir nehmen hier den Mittelwert 75 Mikrogramm.
Lebensmittel | Galaktosegehalt-Gehalt pro 100 Gramm |
Sojasoße | 2080 Milligramm |
Joghurt mind. 3,5% Fett | 1150 Milligramm |
Sahnejoghurt | 800 Milligramm |
Cheddar 50% Fett | 55 Milligramm |
Was sind die wichtigsten Funktionen von Molybdän im Körper?
Wie viele andere Mineralstoffe ist Molybdän für die Funktion mehrerer Enzyme bedeutend. Bei Molybdän ist das unter anderem als Bestandteil des Enzyms Xanthinoxidase von besonderer Bedeutung.
Wir benötigen Xanthinoxidase für den korrekten Abbau von Purinen. Purine sind Moleküle, die in unserem Körper sowie in vielen Lebensmitteln vorkommen. Ihr korrekter Abbau zu Harnsäure (die bis zu einem gewissen Grad als Antioxidans wertvolle Dienste leistet und deren Überschuss wir über den Harn abführen) ist wichtig für die Gesunderhaltung unserer Nieren und Gelenke.
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Wofür brauche ich Molybdän besonders?
- Bei einem Mangel an Molybdän kommt eine ganze Reihe von wesentlichen Prozessen im Körper zum Stocken: der korrekte Abbau von Purinen zu Harnsäure oder auch der Abbau von Nukleotiden. Nukleotide sind Teil unserer DNA und RNA und somit Bestandteil unseres Erbguts. Auch unser zentraler Energieträger ATP ist ein Nukleotid.
- Molybdän ist auch am Stoffwechsel der Aminosäure Methionin beteiligt. (Aminosäuren sind die Bausteine aller Proteine.) Methionin ist eine essentielle, also lebensnotwendige Aminosäure und wird mit Hilfe von Molybdän in Cystein umgewandelt, eine weitere Aminosäure. Cystein ist unter anderem für unser Immunsystem und unsere Atmung von Bedeutung. Außerdem wird aus Cystein (gemeinsam mit Glutamin und Glycin, zwei weiteren Aminosäuren) unser stärkstes körpereigenes Antioxidans produziert: Glutathion. Antioxidantien helfen unserem Körper, sich vor oxidativem Stress zu schützen.
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Beitrag: Patrick Scheipl
Fachliche Beratung: Christian Burghardt, Facharzt für Allgemeinmedizin