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Egal ob wir selbstvergessen vor uns hinschrauben oder im Rudel über den Rasen tollen: Tun wir etwas aus purem Spaß an der Freude, beginnen unsere Lebensgeister vor lauter Energie zu tanzen. Glückshormone fluten den Körper, es stellt sich ein Gefühl von Beschwingtheit und Leichtigkeit ein – und das ist genau der Seinszustand, nach dem wir so streben und den wir so brauchen.

Kurzum: Wer regelmäßig seinem Hobby frönt, trägt dazu bei, seine Lust am Leben zu erhalten. Das macht glücklich, und wer glücklicher ist, ist zugleich gesünder! So berichten etwa in einer Umfrage der American Psychiatric Association vom Juli 2023 jene Teilnehmer, die sich mindestens einmal pro Woche kreativ betätigen, von einer besseren psychischen Verfassung als jene, die keinen Hobbys nachgehen.

  • Die Freizeitaktivitäten, die dabei am häufigsten genannt wurden: Musikhören, Rätsellösen, Singen oder Tanzen, Zeichnen, Malen oder Bildhauerei, Handwerk und kreatives Schreiben.

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Hobbys machen zufrieden

Einen Zusammenhang zwischen Freizeitroutinen und mentaler sowie körperlicher Fitness belegt auch eine Metaanalyse von 37 Einzelstudien aus 40 Jahren. Dabei kommt es Wissenschaftlern der Purdue University in Indiana zufolge besonders auf die Vielfalt und die Häufigkeit an. Mehr Freizeitaktivitäten führten demnach zu mehr Lebenszufriedenheit. Und wer seine Hobbys häufiger betrieb, war glücklicher als jemand mit nur einem Hobby, das er selten ausübte.

Von diesem positiven Effekt profitieren Menschen im Ruhestand besonders. In dieselbe Kerbe schlägt eine breit angelegte Analyse von Forschern des University College London mit mehr als 93.000 Teilnehmern ab 65 Jahren aus 16 Ländern.

  • Fazit: Ältere Menschen, die ein Hobby pflegen, fühlen sich fitter, zufriedener und haben weniger depressive Symptome. „Dass Hobbys zu mehr Lebenszufriedenheit beitragen, zeigt sich quer durch alle Gesellschaftssysteme und Kulturen“, erklären die Autoren rund um Epidemiologin Daisy Fancourt.

  • Besonders erfreulich: Die Wechselbeziehung ist beständig und unabhängig von Beziehungs- oder Beschäftigungsstatus sowie dem Haushaltseinkommen! 16 Länder waren in die Untersuchung eingebunden, und es gibt große geografische Unterschiede: Während etwa in Österreich und Deutschland je 90 Prozent der befragten Senioren angaben, ein Hobby zu haben, waren es in Spanien nur 51 Prozent.

Hobbys verbinden Menschen

Miteinander Spaß haben, gemeinsam Neues ausprobieren, voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen – zusammen ist man einfach weniger allein. Betreiben wir ein Hobby im Kollektiv, stärken wir unsere sozialen Beziehungen und schlagen dem Krankmacher Einsamkeit ein Schnippchen. Der rege Austausch mit anderen streichelt aber nicht nur die Seele, sondern trainiert im wahrsten Wortsinn auch das Immunsystem.

Mehr Berührungspunkte mit anderen Menschen bedeuten nämlich auch mehr Keime, Bakterien und Viren – eine ständige Ertüchtigung für unsere Abwehrkräfte. Und nein, dazu braucht’s nicht zwingend den Vollkontaktsport in der Grippezeit, es reicht das wöchentliche Handarbeitskränzchen.

Hobbys kitzeln graue Zellen

Auch wenn wir es vor lauter Begeisterung vielleicht gar nicht merken: Beim Studieren des neuen Strickmusters oder Schachzugs, beim Diskutieren und Philosophieren, beim Ausprobieren und Absorbieren kitzeln wir unsere grauen Zellen und stärken so unsere kognitiven Fähigkeiten. Wird das zur Gewohnheit (und das haben Hobbys ja so an sich), bleiben wir geistig beweglich und trotzen der Gehirnalterung.

  • Studien belegen, dass ein interessantes, stimulierendes Leben neurogenerative Erkrankungen wie Demenz hinauszögert beziehungsweise abschwächt. Ein Hobby, das sich in dieser Hinsicht besonders hervortut, ist das Musizieren. Warum? Weil dafür ein kompliziertes Zusammenspiel verschiedener Fähigkeiten nötig ist und weil dabei beide Hirnhälften simultan aktiviert werden. Das stärkt die Verbindungsbrücke zwischen ihnen (den Hirnbalken, Corpus callosum), was wiederum dazu führt, dass sie besser miteinander kommunizieren.

  • Weitere Liebhabereien mit „Schlaumacher-Qualitäten“: Lesen (reduziert Stress, erweitert den Horizont, hilft bei der Fremd- und Selbstrefexion; Experten bezeichnen die positiven Effekte als „Bibliotherapie“), Sprachen lernen und Rätsel lösen.

Positive Effekte zeigen sich quer durch alle Kulturen und Gesellschaftssysteme.

Hobbys halten uns fit

Ganz oben auf der Liste der Glücklich und Gesundmacher steht – wir ahnen es schon – auch die regelmäßige körperliche Betätigung (vor allem in der Natur): Werden wir aktiv, verlagert sich unsere Gehirnaktivität vom Denk- ins Bewegungszentrum – unser Kopf wird so im wahrsten Sinne des Wortes wieder frei. Außerdem regt Sport die Durchblutung im Gehirn an, das dadurch besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird, was sich wiederum positiv auf die Gedächtnisleistung auswirkt. Nächstes Mal, wenn wir nur widerwillig neben unseren Jogging-Buddys durch den Wald traben, denken wir daran, wie viel Gutes so ein bisschen Gruppenzwang bringen kann!

Hobbys fördern den Flow

Aber klar: Auch wenn es erbauend sein kann, Seite an Seite mit Gleichgesinnten in der Erde zu buddeln, frönen viele ihrer Leidenschaft lieber allein: Selbstvergessen vor sich hin murkelnd, frei von jedem Wir-Gefühl, der Welt da draußen entrückt – und genau dann passiert’s: Wir kommen in den Flow, also jenen Schaffensrausch, in dem wir uns kreativ, produktiv und ganz bei uns selbst fühlen. Dieser beglückende Zustand stellt sich am ehesten bei Aktivitäten ein, deren Schwierigkeitsgrad wir selbst bestimmen und regulieren können. Herausforderung und Meisterung sollten sich die Waage halten.

Hobbys geben Karriere-Kick

Und da geht laut einer Studie der University of Sheffield noch mehr: Das Ausüben eines Hobbys kann sich sogar positiv auf unseren beruflichen Erfolg auswirken! Konkret stellten die Forscher rund um Arbeitspsychologin Ciara Kelly eine geringe, aber messbare Steigerung des Selbstbewusstseins fest – und das ist immerhin eine der wesentlichsten karrierefördernden psychologischen Ressourcen.

Dieser Effekt stellt sich dann ein, wenn unser Vergnügen nur eine geringe Ähnlichkeit mit unserer Profession aufweist und zugleich ernsthaft und leidenschaftlich betrieben wird – oder umgekehrt: Unterscheidet sich unser Hobby nur marginal von unserem Job, braucht es zum Ausgleich einen spielerischen und unbeschwerten Zugang.

Die Dauer, in der wir uns dem Hobby widmen, steigert den Effekt zusätzlich: Je mehr Zeit damit verbracht wird, desto stärker wächst das Vertrauen in die eigene Arbeit. Als positives Beispiel nennen die Forscher einen Wissenschaftler, der in seiner Freizeit ein begeisterter Kletterer ist. Selbst wenn er in beiden Bereichen immer vollen Einsatz zeigt, unterscheiden sich die Aktivitäten doch so stark voneinander, dass sie sich gegenseitig nicht im Weg stehen.

Wir fassen also zusammen: Hobbys kosten Zeit, oft auch Geld und manchmal sogar ein bisschen Überwindung. Aber was wir in sie hineinstecken, kriegen wir tausendfach zurück – und das nicht nur in Form einer nie versiegenden Kraftquelle. „Das Hobby bietet einen geschützten Raum, in dem auch Scheitern okay ist, nicht sanktioniert wird“, weiß David Denk und ruft in diesem Sinne zu mehr Dilettantismus auf.

Na dann: Rein ins unbekannte Abenteuer – auf den nächsten zwei Seiten gibt’s jede Menge Inspirationen zum Gustoholen.