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Heute sind es TCM-Experten oder Hildegard-Mediziner, die das „Prinzip Oma“ bestätigen. Sabine Dobesberger zum Beispiel. Die Ernährungsberaterin hat sich auf die Traditionelle Chinesische Medizin spezialisiert. Sie setzt nicht nur auf die Kraft der Suppe, sie empfiehlt sie uns gleich zum Frühstück: „Weil sie viel Energie liefert, aber dennoch leicht verdaulich ist.“ 

Wenn’s draußen heiß ist, iss eine heiße Suppe.

Omas Weisheit war einfach. Sie musste nichts belegen, sie war ja die Oma. Sie besaß Erfahrung – und hatte allein schon deshalb immer recht. Mit dem Rat, dass heißer Tee im Sommer den Durst besser zu stillen vermag als kalte Limo, lag sie ja auch richtig.

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Sabines Lieblingssuppe ist der Congee, eine asiatische Reissuppe, von der Buddha angeblich sagte, dass sie Leben und Schönheit, Wohlbefinden und Stärke schenke. 

Congee ist eine asiatische Reissuppe, von der Buddha angeblich sagte, dass sie Leben und Schönheit, Wohlbefinden und Stärke schenke.

Bild: Eisenhut & Mayer

Mit Suppenkräften in den Tag

Frühstückssuppen sind deshalb so bekömmlich, weil sie mit Körpertemperatur in den Bauch gelangen – im Gegensatz etwa zu Müsli mit kalter Milch. „Allein das Aufwärmen wäre Schwerarbeit für Magen und Darm, für die der Körper sehr viel Energie aufwenden muss“, sagt die TCM-Beraterin. „Übrigens: Wer Salziges oder Pikantes am Morgen nicht mag, kocht sich Congee in der süßen Variante.“ 

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Mit dem flüssig-warmen Frühstück kann der Organismus alle Kraft in den Tagesstart stecken, statt sich mit energieraubender Verdauungsarbeit herumzuschlagen. (Hier findest du 5 Rezepte für Frühstückssuppen)

In China wird Frauen nach der Geburt eine tagelang gekochte Hühnerbrühe serviert, um wieder zu Kräften zu kommen.

Bild: Felix Henrique/Unsplash

Das Geheimnis der Suppen hat aus Sicht der TCM auch etwas mit dem Kochvorgang an sich zu tun, durch den viel Wärme und Energie entsteht. Als Beispiel nennt Sabine Dobesberger tagelang gekochte Hühnerbrühe, die Frauen in China nach der Geburt ihres Kindes serviert wird, um wieder zu Kräften zu kommen.

Eine Suppe wie eine Kur

Dass Suppen heilendes Potenzial haben und ein idealer Starter für den Tag sind, weiß man aber auch in der Traditionellen Europäischen Medizin. „Wer gesund werden oder bleiben möchte, esse diese Suppe fleißig“, so schrieb sinngemäß die berühmte Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen. Sie bezog sich auf ein Gebräu, das auf den ersten Blick für moderne Menschen wenig sexy wirkt: die Dinkelsuppe

Die wenig sexy erscheinende Dinkelsuppe soll ein heilendes Potential besitzen.

Bild: Eisenhut & Mayer

„Sie enthält viele gesunde Stoffe, und das gekochte Gemüse ist viel bekömmlicher als schwer verdauliche Rohkost“, sagt Michael Ptok, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Hildegard-Medizin.

Mit einer warmen Speise frühmorgens ist es einfacher, den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen.

Michael Ptok, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Hildegard-Medizin

Vom Zauber der Suppe ist er zutiefst überzeugt: „Mit Galgant und Bertram gewürzt, wirkt sie auch krampflösend und stärkt die Abwehrkräfte.“ 

Jungbrunnen im tiefen Teller

„Eine gute Suppe macht uns mit ihren Mineralien wach, kittet den Darm, ist ein Jungbrunnen, beruhigt die Nerven, schreckt Viren, macht satt, regt die Fettverbrennung an und weckt die körpereigene Müllabfuhr“, begeistert sich auch die Ernährungsexpertin Marion Grillparzer für die heiße Morgengabe. 

Basensuppen mit viel Gemüse bringen den Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder ins Lot.

Bild: Eisenhut & Mayer

Die Suppe am Morgen sei auch ein wunderbarer Auftakt für einen wöchentlichen Entlastungstag, durch den der Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder ins Lot komme. Spezielle Basensuppen mit viel Gemüse und sogar Obst, schnell und einfach gemacht, eignen sich dazu perfekt – auch auf Vorrat, denn fast jede Suppe hält ein paar Tage. 

Kluge Leute essen Suppe. Suppe ist Lebensphilosophie pur.

Marion Grillparzer, Ernährungsexpertin

Davon ist Marion Grillparzer überzeugt. „Im Topf steckt Tradition. Kraft. Fantasie. Und jede Menge Gesundheit.“ Außerdem wäre da noch – der Stimmungsfaktor.

Eine schmackhafte Suppe wärmt nicht nur den Bauch, sondern auch die Seele. Nicht nur Buddha, auch die Oma sagte übrigens: „Suppe macht schön.“ 

Und wenn’s die Oma sagt ...