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Eine Geburt ist ohne Zweifel ein Wunder der Natur. Ebenso klar ist: Jede Schwangere, die eine Schwangerschaft und Geburt meistert, kann stolz sein auf das, was sie geschafft und geschaffen hat. Als Mutter darf man sich auch neu entdecken. Mit der Geburt hängt aber auch ein Thema zusammen, das vielen Schwangeren Unbehagen bereitet: die Wehen. Um die Angst vor den Schmerzen zu verringern, kann es helfen, sich darüber zu informieren. Das heißt aber nicht: sich stundenlang Horrorgeschichten über Wehen, Eipollösung und Geburten anzuhören. Besser ist es, sich sachliche Informationsquellen zu suchen und mit Menschen darüber zu sprechen, die dir Zuversicht und Zuspruch geben. So wie hier:

Was sind Wehen?

Wehen sind Muskelkontraktionen in der Gebärmutter, die durch das Hormon Oxytocin ausgelöst werden. Bei jeder Wehe ziehen sich viele, viele Muskeln in der Gebärmutter sehr stark zusammen – wie ein Krampf, der sich in immer kürzer werdenden Abständen an derselben Stelle wiederholt.

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Wie fühlen sich Wehen an?

Wehen empfindet jede Betroffene anders. Normalerweise beginnen sie mit einem dumpfen Gefühl, das man nicht gleich zuordnen kann und entwickeln dann eine eigene Dynamik. Die Intensität der Schmerzen steigert sich mit der Zeit. Viele Frauen beschreiben Geburtswehen als eine Art sehr starker Regelschmerzen.

Geburtswehen und andere Wehen: Wie lange?

Wehen treten nicht erst während der Geburt auf, sondern schon einige Wochen früher. Los geht es mit den Übungswehen etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche. Übungswehen sind nicht schmerzhaft, können aber ein leichtes Ziehen im Bauch auslösen. Außerdem wird der Bauch während der kurzen Übungswehen hart. Mit Übungswehen trainiert die Gebärmutter quasi die Geburt.

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Ab der 36. Woche können Vorwehen auftreten. Auch diese sind gewöhnlich weder besonders stark noch sehr schmerzhaft. Spürst du aber vor dem errechneten Geburtstermin über längere Zeit öfter als dreimal die Stunde Krämpfe, bitte geh zum Arzt bzw. zur Ärztin. Denn: Es kann sein, dass dein Baby etwas früher zur Welt kommen möchte.

Kommen die Wehen dann in immer kürzeren Zeitabständen mit immer stärkerer Intensität, sind das schließlich deine Geburtswehen. Etwa alle drei bis fünf Minuten kommen die Wehen bald und jede Wehe dauert etwa eine Minute lang. Wenn das der Fall ist, ist es auch an der Zeit, ins Krankenhaus zu fahren – die Geburt beginnt. Weitere Anzeichen für Geburtswehen sind: ein harter Bauch, ein Ziehen im Unterleib und Rückenschmerzen.

Übrigens: Dass eine Frau zwei Tage lang in den Wehen liegt, gehört ins Reich der Mythen. Denn Hebammen und Ärzte rechnen die sogenannte Latenzphase nicht mit in die Geburtswehen ein: In der Latenzphase gibt es Wehen, die nicht auf den Muttermund wirken und die Geburt nicht vorantreiben. Da diese Kontraktionen dennoch schmerzen (können), rechnen gebärende Frauen sie meist schon mit in die Geburtsdauer mit ein. Normalerweise dauern (produktive) Wehen außerhalb der Latenzphase maximal 12 Stunden.

Was macht die Schmerzen erträglicher?

Es gibt einige Möglichkeiten, den Schmerz zu lindern: eine Massage, ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder eine andere Geburtsposition. All das kann helfen, Wehen erträglicher zu machen. Manche Frauen schwören auch auf Mantras, Meditation oder die richtige Atemtechnik.

Natürlich gibt es auch Medikamente, die helfen können, wie eine PDA (Periduralanästhesie). Die PDA unterdrückt die Schmerzen fast komplett, die Schwangere bleibt aber bei vollem Bewusstsein und kann so konzentriert mitarbeiten. Die PDA kann allerdings nur verabreicht werden, wenn die Geburt noch nicht im Gange, also der Muttermund noch nicht vollständig geöffnet ist.

Werden die Schmerzen bei der Geburt unerträglich, gilt generell: Scheu dich nicht davor, nach Schmerzmitteln zu fragen. Denn: Deine physische und psychische Gesundheit sind wichtig – jetzt mehr denn je. Schließlich bist du gerade dabei, neues Leben zu gebären.

Ein weiterer Tipp: Deine Hebamme weiß genau, was eine Schwangere mit Wehen braucht. Sie hat schon vielen Frauen durch die Geburt geholfen und fundiertes Wissen sowie Erfahrungen gesammelt. Machst du dir also Sorgen wegen der Schmerzen während der Geburt: Bitte deine Hebamme – oder auch deinen Frauenarzt – um Unterstützung und frage nach, welche Möglichkeiten zur Schmerzlinderung es gibt. So findet ihr gemeinsam heraus, welche für dich infrage kommen. Wenn es soweit ist, bist du bestmöglich vorbereitet.