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Schönheitsideale sind kein Phänomen unserer Zeit – es gibt sie vermutlich, seitdem es Menschen gibt. Vor gut 25.000 bis 30.000 Jahren symbolisierte die Figur der „Venus von Willendorf“ das damalige Schönheitsideal: große Brüste, breiter Hintern, dicker Bauch. Also genau das, wofür vor allem Frauen in unserer Gesellschaft heutzutage kritisiert werden. Und sich mit Bodyshaming auseinandersetzen müssen. Aber müssen wir das einfach hinnehmen - oder können auch etwas dagegen tun?

Was ist Bodyshaming?

Andere abzuwerten aufgrund ihres Aussehens, das ist Bodyshaming. Die Gründe, warum ein Bodyshamer andere verunglimpft, weil sie ihm zu dick/zu hässlich/zu klein .... erscheinen, liegen allein in der Natur des Shamers: Er kann zum Beispiel Vorurteile haben, unzufrieden mit sich selbst sein, einen geringen Selbstwert haben oder neidisch sein.

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Bodyshaming, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern für „Körper“ und „Beschämung“, betrifft dabei vor allem Frauen und junge Mädchen. Aber nicht nur: Etwa ein Viertel der Buben und männlichen Jugendlichen in Deutschland sind laut einer Studie unzufrieden mit ihre, Gewicht und/oder ihrer Figur, 20 Prozent fühlen sich zu dick. Bei den Mädchen und weiblichen Jugendlichen sind es je 36 Prozent, die sich zu dick fühlen bzw. die sich wegen ihrer Figur sorgen.

Skinny Check: Was Social Media damit zu tun hat

Es gibt nicht nur die eine Ursache für Bodyshaming. Fakt ist allerdings: Die sozialen Medien befeuern das Ganze enorm. Challenges wie die Magersucht-Challenge „Skinny Girl Check“ auf TikTok beispielsweise. Hierbei zeigen sich Minderjährige unter dem Hashtag #ed (für eating disorder, deutsch: Essstörung) oder #edrecovery (eating disorder recovery, deutsch: Genesung von einer Essstörung) in schlackernden Size-0-Jeans, hohlwangig und abgemagert.

Viele soziale Plattformen wie eben auch TikTok reagieren nicht auf solch toxische Challenges oder auf Kritik an diesen. So verbreiten sich Bodyshaming-Challenges leider in Windeseile um die ganze Welt.

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Bodyshaming: Was können wir dagegen tun?

Zuerst gilt es zu unterscheiden: Soziale Medien sind nicht per se schlecht, sie können für Betroffene durchaus auch eine Unterstützung und Hilfe sein. Zudem gibt es nicht wenige Influencer und Bewegungen, die sich klar gegen Bodyshaming positionieren und ein Zeichen setzen wollen.

Zum Beispiel Instagramerin , Körperaktivistin und Autorin Melodie Michelberger. Sie hat Body-Shaming schon als Kind am eigenen Leib erlebt. Während eines Burnouts schaffte sie es, ein positiveres Körpergefühl zu entwickeln und schreibt in ihrem Buch „Body Politics“ darüber: „Mit dem wachsenden Körper kam ein neues Gefühl der Sicherheit. Ich bin dankbar dafür, was mein Körper geleistet hat. Jetzt, wo er schwerer ist, voluminöser, bin ich ihm eine bessere Freundin als in all den Jahren zuvor.“ Inspiration fand Michelberger bei der Bodypositivity-Influencerin Megan Jayne Crabbe, die ihren Nicht-Model-Körper zurecht ohne Scham im Bikini ablichtet.

Inspirieren können auch Influencer wie die US-Amerikanerin Danae Mercer, die ihre Reichweite nutzt, um Menschen in der ganzen Welt von nur einem zu überzeugen: Sie müssen „sich selbst nie mit einem Fremden im Internet vergleichen.“

Außerdem sagen diese Tipps Bodyshaming den Kampf an:

  • Nach Influencern suchen, die Diversität und Body Neutrality zelebrieren, Freude und Lebenslust verbreiten - anstatt uns an uns selbst zweifeln zu lassen.
  • Influencer entfolgen, die ihre Bilder stark nachbearbeiten und so unser eigenes Körperbild negativ beeinflussen.
  • Immer wieder den eigenen Konsum sozialer Medien reflektieren, hinterfragen und vor allem Pausen einbauen. Und: Auch in der realen Welt Zeit mit positiven Menschen verbringen.
  • Anstatt das Aussehen anderer zu kommentieren: Lasst uns lieber mitfreuen, dass sie in einem tollen Land Urlaub machen, den Job bekommen haben oder wie fröhlich sie auf ihren Bildern aussehen.