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Volles Haus zwischen den Halmen: Die Wiese ist ein Schmelztiegel der Kulturen sowie eine grüne Millionenmetropole. Und als erstes Gesetz in diesem geschäftigen Treiben gilt: Je vielfältiger es im Gras kreucht und fleucht, desto effektiver kann das Ökosystem arbeiten.

Dabei geht es nicht nur um die Vielfalt, die wir mit freiem Auge erkennen können. Je regsamer es „oben“ ist, desto mehr tut sich auch „unten“, in der Erde, was wiederum gut für die Bodenqualität ist. Jeder Wiesenbewohner, von der Blume über die Flechte bis hin zum Frosch, hat einen eigenen „Beruf“ (eine sogenannte ökologische Nische). Und alle Aufgaben sind dicht miteinander verwoben. So sind viele Pflanzenarten auf Blütenbestäubung angewiesen, um sich zu vermehren.

Die Pflanzen wiederum dienen als Lebensraum für Insekten. Eine Wiese besteht also nicht aus Einzel-Lebewesen, sondern aus Systemen. Je nach Boden, Klima, geografischer Lage und Art der Bewirtschaftung finden sich jene Tier- und Pflanzenarten zu Gemeinschaften zusammen, die am besten miteinander harmonieren. Diese Mannigfaltigkeit macht jede Wiese einzigartig.

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Wo finde ich welche Wiesentiere?

  • Keller: Der Flach- und Tiefwurzelbereich ist der Wasser- und Nährstoffspeicher der Wiese und Wohnraum verschiedener Wühler, wie z. B. Regenwürmer, Ameisen, Maulwürfe oder Feldmäuse.

  • Erdgeschoß: Die Streuschicht befindet sich direkt über der Erde und besteht überwiegend aus abgestorbenen Pflanzenteilen. Hier leben Tiere, die sich von der Streu ernähren und so zu ihrem Abbau beitragen, wie zum Beispiel Asseln, Tausendfüßer, Schnecken und – je nach Lage – auch Frösche und bodenbrütende Vogelarten (Braunkehlchen, Wiesenpieper).

  • Erster Stock: Die sogenannte Krautschicht wird von den Stängeln und Blättern der jeweiligen Pflanzen sowie von klein wachsenden Schönheiten wie Löwenzahn und Rotklee gebildet. Hier leben Raupen, Wanzen, Käfer und Läuse – sie sind Beute diverser Spinnenarten, die hier ebenfalls zu Hause sind.

  • Oberstübchen: Einen Stock höher, in der Blütenschicht zwischen hohen krautigen Pflanzen wie Margeriten und Wiesen-Glockenblumen, leben flugfähige Insekten, die sich von Pollen und Nektar ernähren. Dazu zählen Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen, Bock- und Rosenkäfer, Wespen oder auch die perfekt getarnten Krabbenspinnen.

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