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Über diese Episode - #184

Metaverse, Highscores und virtuelle Welten. Sind Spiele Flucht vor der Realität, oder können sie uns helfen, die Realität besser zu verstehen und neue Lösungen zu finden? Die Antwort darauf gibt uns eine Wissenschaftlerin, die in beiden Welten zu Hause ist.

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Unser heutiger Gast sammelte ihre ersten Erfahrungen mit pixeligen Parallelwelten, noch bevor sie lesen und schreiben konnte. Und zwar indem sie auf der DOS-Maschine ihres Vaters die richtigen Befehle eintippte, um ein Spiel zu starten. Daraufhin wurde der Screen kurz schwarz, dann erschien in großen Lettern der Titel „Prince of Persia“ – eines der ersten und besten Jump’n’Run-Plattformspiele. Die Story „Prinz rettet Prinzessin“ war zwar nicht ganz neu, die Art und Weise, wie das Spiel umgesetzt wurde, sollte die Zukunft und den Berufsweg der kleinen Lady vor dem Bildschirm aber für immer prägen.

Im Podcast mit carpe diem-Host Holger Potye verrät Dr. Johanna Pirker, derzeit Professorin für Medieninformatik und Game Design an der Ludwig-Maximilians-Universität München, warum Spiele für unsere Gesellschaft und die Weiterentwicklung der Menschheit so wichtig sind.

Wir diskutieren mit der Grazer Wissenschaftlerin, die es 2018 in die Rubrik „30 unter 30“ des Magazins „Forbes“ schaffte, über die Gefahren, die Games mit sich bringen, erkennen aber auch das riesige Potenzial, das Spiele in sich tragen. Denn der Mensch lernt am leichtesten spielerisch. Und Spiele fördern erwiesenermaßen unsere Empathie.


In dieser Episode werden wir u. a. folgenden Themen begegnen:

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„Ready Player One“ / Wie wir spielerisch lernen, moralische Entscheidungen zu treffen / Prinzessin rettet Prinz / Wie sollen Eltern mit „Minecraft“ umgehen? / „Animal Crossing“ / Virtuelle Hochzeiten und Begräbnisse / Warum zockende Ärzte die besseren Chirurgen sind / Virtual Reality für Schulen und den Healthcare-Bereich / „Black Mirror“ & „San Junipero“ …

… und dem Metaverse. O-Ton Johanna: „Wir haben gerade diese Metaverse-Diskussion – dass wir Virtual-Reality-Brillen mit sozialen Erfahrungen verbinden wollen. Da möchte ich darauf hinweisen und auch davor warnen, wie man das designt. Wir müssen inklusive Welten schaffen und nicht Menschen weiter ausschließen. Aber was machen wir? Das Erste, was uns einfällt, ist, unsere reale Welt zu kopieren. Unsere reale Welt ist far from perfect. Da gibt es so viele Baustellen, so viele Sachen, die nicht schön sind. Und wir kopieren sie ins Metaverse, inklusive Immobilienkrise. Dabei soll der digitale Raum unendlich sein. Aber auch hier wird Raum künstlich rar gemacht und zu horrenden Preisen verkauft. Wir haben bereits alle Formen von ‚ism‘ – Racism, Sexicsm – in diesen virtuellen Online-Welten. Das ist traurig. Wir sollten eine digitale Welt erschaffen, die offen für alle ist, und nicht einfach unsere reale Welt mit allen Fehlern noch mal duplizieren.“

Viel Vergnügen mit diesem Podcast! 

Show Notes: Johanna Pirker unterrichtet seit 2013 Game Engineering an der Technischen Universität Graz und leitet dort das „Games Lab Graz“. Sie forschte am renommierten M.I.T. für ihre Diplomarbeit und promovierte 2017 zum Thema „Virtuelles Lernen“. Nach einer Gastprofessur in Zürich unterrichtet Johanna aktuell an der LMU München. Außerdem spielt sie Keyboard in der Indie-Band Coinflip Cutie und sammelt Lego. 2018 schaffte sie es im Forbes Magazine auf die Liste der 30 wichtigsten Persönlichkeiten im Wissenschaftsbereich unter 30 Jahren. Sie hostet den „eins & null“-Podcast und leitet einen Buchklub. Und in ihrer Freizeit trifft man sie mitunter auch gerne mal auf Berggipfeln. „Ready Player One“ ist ein SciFi-Roman von Ernest Cline. „Black Mirror“ ist eine SciFi-Serie aus der Feder von Charlie Brooker. „Prince of Persia“ ist ein PC-Spieleklassiker aus dem Jahr 1989. „Path Out“ ist ein Videospiel der österreichischen Spieleschmiede Causa Creations (/). „This War of Mine“ wurde von 11 Bit Studios entwickelt. „Animal Crossing“ wurde für die Nintendo Switch entwickelt.
Und zum Finale der Show Notes noch der Buchtipp aus dem Podcast ganz am Schluss. Wir lesen gerade „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin. Es ist im Eichborn Verlag erschienen.

Ich glaube, dass man durch Videospiele Empathie lernen kann. Wir lernen uns in andere hineinzuversetzen. Sie machen uns zu besseren Menschen.

Johanna Pirker, Professorin für Medieninformatik & Game-Design

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