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Die US-Familientherapeutin Virginia Satir hat es einst bildhaft auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen vier Umarmungen pro Tag zum Überleben. Acht Umarmungen pro Tag, um uns gut zu fühlen und 12 Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen.“

Jeder Mensch mag umarmt werden. Vielleicht nicht unbedingt von Wildfremden – so, wie es vor einigen Jahren auf Straßen zu beobachten war, als Menschen Schilder mit „free hugs“ hochhielten und Freiwillige fest umarmten. Doch beim Lieblingsmenschen lassen wir uns gern auf das unvergleichliche Gefühl ein, das sich bei der Kombination von Hautkontakt und Festgehaltenwerden einstellt. Doch es ist mehr als ein Gefühl, es laufen dann im Körper Prozesse ab, die uns gesund halten. Nicht umsonst weiß man aus der Forschung: Menschen in stabilen Lebenspartnerschaften, die sich noch oft berühren, haben ein geringeres Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

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Berührungen: 4 Gründe für mehr Streicheleinheiten

Dass Berührungen wirken, hängt nicht allein mit dem Hautkontakt zusammen. Es braucht die Verbindung von Haut und Gefühlen. Und dann kann folgendes geschehen:

Berührungen sind echte Stresskiller

Berührungen sind ein wahres Lebenselixier. Von Geburt an sind wir auf Streicheleinheiten angewiesen – und das aus gutem Grund. Körperkontakt setzt neurobiologische Prozesse in Gang, was eine Ausschüttung von Wohlfühlhormonen bewirkt. Vor allem Ocytocin, das sogenannte Kuschelhormon, aber auch das Glückshormon Serotonin rauscht nach zärtlichen Berührungen durch unsere Blutbahn. Das macht sich körperlich wie seelisch bemerkbar. So baut körperliche Nähe Stress effektiv ab. Atmung und Herzschlag verlangsamen sich und du fühlst dich entspannt und rundum wohl.

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Ein bisschen Glück gefällig?

Streicheleinheiten machen glücklich. Davon profitieren wir vor allem in turbulenten und herausfordernden Zeiten. Eine angenehme Berührung wirkt direkt im Belohnungszentrum des Gehirns. Das sorgt dafür, dass wir gar nicht genug davon bekommen können und kurbelt die Produktion körpereigener Wohlfühlhormone an. Stresshormone werden abgebaut und Ängste reduziert, wir fühlen uns entspannt und ausgeglichen. Wir empfinden Freude, Glück und Liebe, fühlen uns generell gut aufgehoben und erfüllt von (Selbst-)Vertrauen. Emotionen, an denen man gerne festhält.

Berührungen schaffen Nähe

Berührung schaffen eine Verbindung zwischen zwei Menschen. Sogar dann, wenn wir das Gegenüber gar nicht kennen. Legen wir etwa einem Fremden in einer belastenden Situation tröstend die Hand auf die Schulter, wirkt das beruhigend. So hat eine scheinbar beiläufige Geste einen weitaus größeren Effekt, als du vielleicht denkst. In Gruppen wie etwa Teams oder Schulklassen sinkt durch regelmäßige Berührungen sogar das Konfliktpotential.  

Streicheleinheiten sind gesund

Vor allem der vermehrten Ausschüttung von Ocytocin ist es zu verdanken, dass Berührungen einen gesundheitsfördernden Effekt haben. Nicht nur der Stressabbau macht sich hier bemerkbar, auch die Abwehrkräfte werden nachhaltig gestärkt. Regelmäßige Streicheleinheiten wirken sich außerdem positiv auf unseren Blutdruck aus – und auf die Stimmungslage sowieso. Nicht zuletzt ist es wissenschaftlich belegt, dass Berührungen sogar unser Schmerzempfinden reduzieren.