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Wer hat nicht schon einmal beim Inder „scharf“ bestellt und dann um eine milde Gabe gegen das Brennen gefeht? Daraus abzuleiten, dass manche Menschen mit einer höheren Schärfetoleranz geboren werden, ist falsch.

Auch indische oder mexikanische Babys kommen mit einer massiven Aversion gegen Scharfes zur Welt. Es ist schlicht eine Frage der Gewöhnung, denn der Nervus trigeminus, der zum Beispiel auf den im Chili enthaltenen Scharfmacher Capsaicin reagiert und Warnsignale ans Gehirn sendet, ist manipulierbar.

Erregt man ihn regelmäßig mit scharfen Reizen, warnt er nicht mehr, sondern will mehr davon – er entwickelt ein Suchtverhalten, das scharf zu essen ermöglicht. Ist man aber andernorts empfndlich, zum Beispiel mit einem Reizdarm, nützt das Training auf der Zunge nichts, dann sollte man jedenfalls besser die Finger von scharfem Essen lassen.

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Antwort von: Ass.-Prof. Dipl. Ing. Dr. Klaus Dürrschmid, Institut für Lebensmittelwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien