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Wir wissen, dass das Mikrobiom in unserem Darm für die Immunabwehr wichtig ist und unsere Verdauung unterstützt. Unser Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Bakterien, Viren, Pilze und kleinen Organismen, befindet sich aber nicht nur im Darm, sondern auch auf unserer Haut. Hier kommt probiotische Hautpflege ins Spiel. Wir haben den Wiener Dermatologen Dr. Johannes Bisschoff gefragt, was es damit auf sich hat, welche Wirkung Probiotika haben und was wir bei der Anwendung beachten sollten.

Was ist probiotische Hautpflege?

Probiotischen Hautpflegeprodukten werden „bestimmte vorteilhafte Extrakte von guten Bakterien hinzugefügt, die einen positiven Einfluss auf unsere Haut haben“. Dabei handelt es sich in der Regel um Probiotika (= lebende Organismen, wie Milchsäurebakterien) oder Präbiotika (= Nährstoffe für Probiotika).

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Ziel ist es: Diese sollen sich dort ansiedeln, wo man sie aufträgt. Es werden dabei hauptsächlich Extrakte von Bakterien verwendet, die sich positiv auf bereits vorhandene Bakterienstämme auswirken. Schädliche Bakterien sollen dagegen verringert und so ein guter Hautschutz aufgebaut werden.

Probiotika für die Haut: Welche Wirkung haben sie?

Bakterien auf unserer Haut produzieren Botenstoffe, die für unseren Körper wichtig sind. „Es wird vermutet, dass sie für die Zellerneuerung, Anti-Aging-Prozesse und den Sonnenschutz wichtig sind“, sagt der Experte. Damit diese Prozesse einwandfrei funktionieren, brauchen wir ein gesundes Mikrobiom mit vielen guten Bakterien.

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Wichtig zu wissen ist: Wie sich Probiotika ganz genau auf unser Mikrobiom auswirken, ist bislang relativ unerforscht. Es kann zum Beispiel passieren, dass wir mit den falschen Bakterien besiedeln. Das wiederum kann das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen und Beschwerden auslösen oder verschlimmern. „Wir brauchen noch sehr viel Information, die aktuell fehlt. Die Forschung steht hier noch am Anfang.“

Kommt es zu einer Fehlbesiedelung mit schlechten Bakterien, kann das schlimmstenfalls Hauterkrankungen auslösen, weiß Bisschoff. „Viele Hauterkrankungen haben vermutlich eine Fehlbesiedlung zur Ursache.“

Wirkung: Für wen eignen sich Probiotika in Cremes & Co?

Probiotische Hautpflege zielt darauf ab, Fehlbesiedelungen mit schlechten Bakterien vorzubeugen. Die große Herausforderung dabei: Das Mikrobiom eines jeden Menschen ist einzigartig – wie sein Fingerabdruck. Der Hautarzt formuliert es so: „Nicht jede Pflege ist für jeden geeignet.“ Menschen mit einem Immundefekt sollten besonders vorsichtig sein bei der Wahl der Probiotika.

Andererseits: Wenn du unter einer Hautkrankheit leidest, kann probiotische Hautpflege in Kombination mit anderen medizinischen Maßnahmen deine Beschwerden lindern. Akne, Neurodermitis, Ekzeme und auch Rosacea oder Schuppenflechte zum Beispiel können mit Probiotika behandelt werden. Dazu gibt es bereits Forschungsergebnisse: „Bei Neurodermitis funktionieren bestimmte Bakterienstämme sehr gut, um Schübe zu reduzieren.“

Grundsätzlich komme probiotische Hautpflege für jeden infrage, sagt Bisschoff, und das unabhängig vom Hauttyp. Um herauszufinden, welche Pflege sich für dein Mikrobiom eignet, kann ein Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Apotheker helfen.