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Einfach mal weniger am Smartphone hängen. Nicht ständig erreichbar sein. Wieder mehr den Moment spüren statt den Stress. Diese 6 Tipps können dich dabei unterstützen weniger digital zu sein.

1. Selbstanalyse

Wie geht‘s mir, wenn ich nicht erreichbar bin? Fühle ich mich entspannt oder innerlich unruhig? Habe ich Angst, was zu verpassen? „Den Drang, ständig zum Handy zu greifen, kann man mit Ersatzhandlungen schrittweise kleiner machen“, sagt der Wiener Neurologe Prof. Wolfgang Lalouschek.

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  • Ideal sei in solchen Momenten etwa, eine Runde ums Haus zu gehen, zu einem Buch oder einer Zeitschrift zu greifen, sich mit Freunden zu treffen oder sich in einem Hobby zu verlieren, das man gerne macht.

2. Nicht sofort antworten

„Uns sollte klar werden: Wir müssen nicht immer gleich reagieren“, so Experte Lalouschek. „Die ständige Erreichbarkeit ist ein Irrglaube – nur die allerwenigsten Berufe erfordern sie wirklich.

  • Und: Multitasking macht uns auch nicht effizienter. Es führt einerseits dazu, dass man vor lauter Reagieren und Kommunizieren nicht zum Arbeiten kommt. Andererseits speichert das Gehirn jede Aufgabe, die nicht abgeschlossen wird, als unerledigt ab, was dazu führt, dass unsirgendwann zu viele To-do-Dinge im Kopf herumschwirren und das Stresslevel steigt.“

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Frau sieht in Ferne bei Sonnenuntergang

Beim Loslassen hilft Hinspüren

Komplizierte Beziehungen, negative Gedanken und sich wiederholende Muster belasten uns. Für eine Veränderung zum Positiven musst du dich mit dem Ist-Zustand auseinandersetzen. Weiterlesen...

3. Bestandsaufnahme machen und Limits setzen

Welche Geräte und Apps nutze ich überhaupt? Hilft die digitale Kommunikation mir, meine Tage besser zu gestalten – oder reagiere ich nur noch auf die Lawine an Informationen? Wie lange bin ich täglich im Netz, und welche Limits wären sinnvoll?

  • Aber vor allem: Was will ich mit der gewonnenen Zeit und Ruhe anfangen? Zu wissen, wofür man etwas ändert, ist der beste Ansporn.

4. Handyfreie Morgenroutine

Ein guter Tag beginnt mit einem guten Morgen – ohne E-Mails oder Nachrichten, dafür mit Musik, Meditation etc. „Sobald man am Arbeitsplatz sitzt, empfehle ich, eine Liste mit den wichtigsten Aufgaben des Tages zu erstellen“, so der Neurologe. „Erst dann öffnet man neue E-Mails, ergänzt die Liste gegebenenfalls und schließt das Programm wieder, um in Ruhe den ersten Punkt anzupacken.“

5. Sich selbst austricksen

Deaktivierte Push-Benachrichtigungen schützen uns davor, ständig von Nichtigkeiten abgelenkt zu werden. Auch gut: sämtliche Social-Media-Apps deinstallieren. Man kann sich zwar weiterhin über die Passwortabfrage einloggen, braucht aber länger und macht es deswegen weniger oft.

6. Täglich „Singletasking“ einplanen

„Singletasking“ steht für Phasen, in denen man sich störungsfrei einer einzigen Aufgabe widmet. Das Smartphone ist dabei im Flug- oder Lautlosmodus oder – besser noch – in einem anderen Raum.

„Bei Intelligenztests konnte nachgewiesen werden: Mit dem Handy in Blickweite büßt man bis zu 15 Prozent an Grips ein – weil ein Teil unseres Bewusstseins ständig darauf wartet, ob da was kommt“, so Lalouschek. Um in einen guten Arbeitsflow zu kommen, empfiehlt es sich, Einheiten zwischen 40 und 50 Minuten anzupeilen.

7. „Altmodische“ Alternativen suchen

Das Handy ist unentbehrlich, weil es als Wecker, Erinnerungshilfe, Navi oder Radio dient? Warum nicht einen analogen Wecker kaufen und so weniger vor dem Schlafengehen herumscrollen Und ja, es gibt auch weiterhin „echte“ Radios, Bücher, Straßenkarten – und Post-its als Erinnerungshilfen. Alles ist möglich ... wenn man will.

Nachgefragt bei: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Lalouschek, MSc, ist Facharzt für Neurologie, Systemischer Coach und medizinischer Leiter des Gesundheitszentrums theTree in Wien.