In Partnerschaft mit

"Wir springen in den Hund. Und zurück in die Katze. Einatmen: Hund. Ausatmen: Katze. Einatmen: Hund. Ausatmen: Katze."

Na bitte. Es ist Tag 2 des Selbstgeißelung-Experiments (a.k.a. Yoga Bootcamp) und ich bin nicht einfach im Bett geblieben. Obwohl dort auch eine Katze war…

Aber kein Hund, keine Kobra und kein Delfin. Die komplette Menagerie findet sich eben erst auf der Yogamatte ein. "Also keine Müdigkeit vorschützen!" sag ich zu meinem Spiegelbild. Das Spiegelbild blinzelt verschlafen: Es schützt nicht vor. Es ist tatsächlich müde. Seit gestern durchgehend.

Anzeige
Anzeige

"Irrtum", mansplaint der Kollege, "Du kannst nach der Einheit gar nicht müde sein. Yoga am Morgen aktiviert und schenkt Kraft für den Tag!" Ok, wenn er das sagt…

Yoga-Katze statt Muskelkater

Aber Chef-Yogi Beate hatte recht: Ich hab tatsächlich keinen Muskelkater. Zumindest nicht so einen, der einem am Tag danach nur kriechende Fortbewegung erlaubt. Das mit der Kriecherei hab ich nämlich schon gestern erledigt; konnte mich kaum vom Bürosessel zur Kaffeemaschinewälzen. Heute morgen war's dafür wie weggepustet.

Vermutlich wegen Durga, Hindu-Göttin der Kraft, die auf einem Tiger reitend den Dämon der Unwissenheit besiegt. Sie kann – so die Überlieferung – dem Leben den Schmerz nehmen. Und wirklich: Mein Schmerz ist weg. Durga, Du Schnucki, ich feier Dich so hart!

Anzeige
Anzeige

"Auch unsere heutigen Göttinnen-Squats sind ihr gewidmet", sagt Beate. Das feiere ich weniger… Schon wieder Squats. Ich ertrinke in Schweiß und Selbstmitleid.

Die Kraft kommt aus dem Nabel.

"Schau nicht so verkrampft", rügt Beate, "Die Kraft kommt nicht aus dem Gesicht, sondern aus dem Nabel." Und: "Mundwinkeln nach oben! Was Du aussendest, kommt zu Dir zurück. Ganz besonders ein Lächeln."

Tatsächlich geht es heute besser als gestern. Nicht, dass ich über Nacht der Konditions-Kaiser geworden bin, aber die Knoten im Hirn haben sich gelöst. Übungen, bei denen mich gestern noch der Dämon der Unwissenheit geplagt hat, sind heute verständlicher. Nur, wo links und wo rechts ist, werd ich in diesem Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen…

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

Im Übrigen hab ich Spaß dabei. Perversen, masochistischen Spaß zwar – aber Spaß nichtsdestotrotz. Weil es Spaß macht, wenn sich Unwissenheit lichtet.

Zu früh gefreut. "Wir bringen die rechten Rippen weiter nach vorne", sagt Beate. Ein vollkommen logischer Satz, wenn in der Pathologie Regalinhalte geordnet werden. Aber wie ich das in meinem Körper umsetzen soll… ?!

Ich schlaf mal drüber. In diesem Sinne: Namaste.

***

Weiterlesen? Hier geht's zu: