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Beachvolleyball ist eine Art Lifestyle. Jeder, der im Sommer schon einmal am Strand gespielt hat, kennt das Gefühl: Es scheint die Sonne, alle sind entspannt, quatschen und lachen – und dabei ist es ganz egal, wie man gebaut ist oder wie fit man ist. Kein anderer Sport vereint Wettkampf und Partyfeeling wie dieser – deshalb kommt heute auch kaum ein Strandbad mehr ohne Netz aus. Ende der 1990er wurde Beachvolleyball sogar zur olympischen Disziplin geadelt.

Vollprofi Nik Berger zu Klischees und Mythen über Beachvolleyball

Ein echter Vollprofi ist Nik Berger: Er blickt auf eine wahrlich aufregende Karriere als Europameister 2003 mit Clemens Doppler zurück, ist Europas Beachvolleyballer des Jahres 2003, zweifacher Olympionike und zehnfacher Staatsmeister.

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Nik erinnert sich auch heute noch gerne an seine aktive Zeit: „Wir haben immer gesagt, der Strand ist unser Büro. Mit Sand zwischen den Zehen durften wir die Welt bereisen und extrem viel kennenlernen, wofür ich jetzt noch dankbar bin. Bei Olympischen Spielen einzumarschieren oder den Matchball im Finale einer Europameisterschaft zu spielen und vor Freude weinend in die Knie zu gehen – das sind Szenen, die sich bei mir eingebrannt haben, und dieses Gefühl werde ich sicherlich auch nicht mehr los. Gänsehaut lügt nicht – und die fühle ich heute immer noch, wenn ich sehe, wie glückliche Menschen auch ganz ohne Wettkampf und Druck am Strand spielen. Beachvolleyball ist einfach magisch!“

‚Gänsehaut lügt nicht – und die fühle ich heute immer noch, wenn ich sehe, wie glückliche Menschen am Strand miteinander spielen. Beachvolleyball ist einfach magisch!‘

Nik Berger, Ex-Beachvolleyballprofi
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4 landläufige Mythen rund um Beach Volleyball

„Da geht es doch nur ums Feiern“

„Sehr oft habe ich gehört, dass wir uns vermutlich nicht vor Angeboten wehren können und dass die Groupies vor unseren Hotelzimmern liegen“, sagt Ex-Profi Berger. „Das ist vollkommener Schwachsinn. Da Beachvolleyball 1996 olympisch wurde, war der Sport einfach zu wichtig für jene Spieler, die es schaffen wollten. Die Dichte, die an der Weltspitze herrscht, erlaubt es einfach nicht mehr, dass man mehr Spaß ‚off the court‘ hat, am nächsten Tag leidet und dennoch sensationelle Leistungen bringt.“ Und Hobbysportler? Die müssen zwar keine große Disziplin an den Tag legen, aber wer Beachvolleyball liebt, wird auf Versuchungen gerne verzichten. Es ist ganz schön fordernd, und wer einen Kater hat, bleibt besser im Schatten.

„Beachvolleyball ist ungesund“

Ja, es ist ein Sprungsport. Und ja: Nik Berger, der jahrelang als Profi weltweit unterwegs war, hat einige Knieoperationen hinter sich. Alle, die gerne just for fun baggern, brauchen sich keine große Sorgen machen. Denn der Sand dämpft die Belastungen sehr gut ab und wenn man sich wie in anderen Sportarten gut vorbereitet, sollte dem Spaß kein Hindernis mehr im Weg stehen. Verletzungen lassen sich durch langes Aufwärmen, gezieltes Training und vor allem durch das Lernen der richtigen Spieltechniken vorbeugen. Außerdem:

  • Bitte Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden,

  • Sonnenbrille sowie Kopfbedeckung tragen und

  • die Spielpausen wassertrinkend im Schatten verbringen.

„Dafür bin ich zu klein“

Beim Hobbysport steht der Spaß im Vordergrund. Aber eine gewisse Körpergröße ist schon von Vorteil, wenn man es ernst meint. Nik Berger zieht den Vergleich: „Es stimmt zwar, dass man am Beach wesentlich kleiner als im Hallenvolleyball sein kann, aber wenn wir von klein reden, dann sind die Männer im Schnitt 185 Zentimeter und die Damen 175 Zentimeter – viel kleiner geht einfach nicht. Der russische Weltmeister und Blockspieler Oleg Stojanowski ist 207 Zentimeter, sein Verteidigungspartner Wjatscheslaw Krassilnikow 195 Zentimeter. Bei den Damen ist Sarah Pavan, die Blockspielerin der Weltmeisterinnen aus Kanada, stattliche 196 cm und ihre ‚kleine‘ Partnerin Melissa Humana 175 cm.“ Fazit: Zum Spaß genügt jede Körpergröße, im Leistungssport muss man eine gewisse Größe mitbringen.

„Beachvolleyball ist kompliziert“

Schon klar: Techniken wie Pritschen und Baggern werden keinem Menschen in die Wiege gelegt, die muss man sich erarbeiten, und man darf auch keine Mimose sein. Manchmal erwischt man den Ball blöd, und ziemlich oft landet man auch am Boden. Auch die ungewöhnlichen Regeln scheinen anfangs vielen zu kompliziert. Aber das beweist im Grunde nur eines: Beachvolleyball ist bei allem Spaß im Sand auch ein sehr anspruchsvoller Sport, dem man sich stellen muss, wenn man seine Leistung steigern möchte. Begeisterte Beachvolleyballer spielen bei jedem Wetter, nicht nur an Stränden und im Schwimmbad – sondern auch auf Sportplätzen und natürlich in der Halle.

Also: Was ist dran am Beach Volleyball?

  1. Die perfekte Kombination: Bei keiner anderen Sportart lassen sich Technik, Athletik, Fitness und Spaß derart gut verbinden wie beim Beachvolleyball.

  2. Ganz schön fordernd: Die Antritte im Sand und die Angriffssprünge brauchen eine gute Kondition, Kraft und Ausdauer. Anfänger werden schnell bemerken, dass Beachvolleyball viel leichter aussieht, als es ist. Aber durch den Spaßfaktor bleibt man gerne dran.

  3. Es trainiert viele unterschiedliche Muskelpartien, da die Bewegungsabläufe relativ komplex und schnell sind. Auch die Ausdauer wird rasch besser.

  4. Es macht Laune: Die Bewegung im Freien pumpt frische Luft in die Lungen und kurbelt den Kreislauf an. Durch das Sonnenlicht produziert der Körper mehr Vitamin D – und das hebt die Stimmung.

  5. Und ja: Es flirtet sich tatsächlich ganz hervorragend am Court.

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