In Partnerschaft mit

. Der Raum, der Platz, der Sound:So bereitest du alles vor

Eine Shiatsu-Massage wird auf dem Boden praktiziert – auf einer Matte, in direktem Hautkontakt oder indirekt, durch leichte, lockere Bekleidung. Am besten, du bereitest mit Decken eine ausreichend große Fläche vor, auf der dein Partner bequem liegt und du rund um ihn herum krabbeln kannst. Raum kurz lüften, es sollte aber nicht zu kühl sein. Du kannst deinen Partner auch zudecken. Manche mögen leise Entspannungsmusik, andere bevorzugen Stille. Du selbst solltest etwas Bequemes anziehen, das dich nicht einengt und dir viel Bewegungsfreiheit lässt. Hände waschen, los geht’s.

. Einschwingen und den anderen spüren

Wichtig ist, dass du während der Behandlung eine energetische Beziehung zu deinem Partner aufbaust. Sprich zuerst mit ihm darüber, was ihm zu schaffen macht: Wo sitzen Verspannungen? Was belastet ihn? Wonach sehnt er sich? Dann stimme dich selbst auf die Shiatsu-Massage ein. Setz dich oder knie dich hin, und atme tief ein und aus. Der nächste Schritt kann sein, neben deinem Partner zu knien und ihn entweder auf dem Bauch oder auf dem Rücken, in Höhe der Nieren, mit beiden Händen zu berühren. Ein paar Atemzüge lang halten und sich auf ihn „einschwingen“.

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. Berühren – aber wie?

Im Shiatsu wird kein aktiver Druck ausgeübt. Am besten, man stellt sich vor, einzusinken statt zu drücken. Den Einsatz von Ellbogen, Knien oder Füßen, wie Shiatsupraktiker es machen, sollten Laien lassen. Angenehm fühlen sich die Berührungen mit den ganzen Händen oder den Handballen an. Sie werden kniend auf allen vieren unter Einsatz der Schwerkraft ausgeführt. Wer seine Finger einsetzen möchte (vor allem den Daumen), sollte darauf achten, dass sie sich nicht verkrampfen. Es geht darum, bewusst und achtsam zu bleiben – nur so wirken die Berührungen ausgleichend und vermitteln Zuneigung und Geborgenheit. Wichtig ist es außerdem, den Partner in seinem Atemrhythmus zu begleiten: Einsinken mit seinem Einatmen, Loslassen mit seinem Ausatmen. Bei Berührungen auf dem Bauch oder der Körpervorderseite besonders achtsam sein, weil das die „empfängliche“ und sensible Seite ist.

. Und wo genau?

Aus Sicht der chinesischen Medizin gibt es am Körper zwölf Meridiane mit 365 Akupunkturpunkten. Shiatsupraktiker kennen sie alle und setzen dieses Wissen therapeutisch ein. Für die kleine Shiatsu-Massage zu Hause braucht es kein Fachwissen. Stell es dir wie ein Gespräch ohne Worte vor, als Kommunikationsmittel dienen Berührungen und der Atem. Wichtig ist, dass du präsent bist – nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Man nennt das „Wachheit“ – für die Bedürfnisse des Partners und für den Moment. Intuitiv lässt man sich vom anderen leiten. „Bei Shiatsu ist der Patient unser Lehrer. Von besonderer Bedeutung ist, dass man durch Berühren diagnostiziert“, so Shizuto Masunaga (1925–1981), Shiatsupionier, im „Großen Buch der Heilung durch Shiatsu“. Vertraue darauf, dass dein Partner ohne Worte zeigen wird, wo er berührt werden möchte.

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Ein paar Beispiele: An den Schultern fühlt es sich wunderbar an, wenn die Hände des Massierenden „einsinken“ oder der Daumen rund um die Schulterblätter leichten Druck ausübt, Punkt für Punkt. Im Nacken ist es angenehm, eine warme Hand zu spüren, die dort liegt und leicht zieht. Berühre das Hinterhaupt mit den Fingern, übe sanften Druck aus. Wirkt das Gesicht deines Partners angestrengt? Streiche die Schläfen mit den Daumen aus. Lege deinen Finger sanft auf den Punkt in der Mitte der Brauen. Taste dich leicht drückend die Augenbrauen entlang oder am Haaransatz. Viele Menschen haben verspannte Kiefermuskeln – behutsames Ausstreichen wirkt erleichternd. Oder die Ohren: An ihnen zu ziehen, mit dem Daumen mal da, mal dort zu drücken, kann erlösend wirken. So tastest du dich fort – vom Kopf über die Schultern entlang des Rückens Richtung Füße. Niemals direkt an der Wirbelsäule! Vergiss nicht, wie viele Spannungen im Gesäß „gespeichert“ werden – drück mit dem Handballen tief hinein. Und auch die Hände sind dankbar für Zuwendung. Falls dein Partner Kopfweh hat, solltest du an den Füßen arbeiten, um den Energieüberschuss „oben“ „nach unten“ zu ziehen. So oder so gilt: Der Körper wird nach jener Berührung rufen, die er braucht. Hör gut zu.