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Was du dafür brauchst? Nur ein wenig Ruhe und eine analoge Uhr.

Unsere Intelligenz ist ein faszinierendes, aber filigranes Bauwerk. Es lohnt sich, die einzelnen Bestandteile ein Leben lang zu hegen und zu pflegen – und hin und wieder braucht’s eben auch ein paar kleine „Sanierungsarbeiten“. All das gelingt laut Bildungsforscher Dr. Jakob Pietschnig, indem wir uns von der Welt da draußen, ihren kleinen und großen Wundern immer wieder stimulieren lassen.

Laut Philipp Heiler, Arzt für mentale Fitness und Gesundheit, geht da aber noch mehr: Er hat – gemeinsam mit anderen Experten – ein Trainingsbuch für die kleinen grauen Zellen erstellt. Darin finden sich viele praktische Übungen, die unsere Aufmerksamkeitsfähigkeit erhöhen, die Kreativität kitzeln und die Regeneration des Geistes fördern.

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  • Den besten Effekt erzielt übrigens, wer sich aus jeder der drei Überkategorien jeweils eine Gehirnjogging-Übung nimmt – und diese eine Woche lang täglich macht.

Fokus: Mehr Aufmerksamkeit, bitte!

Aufmerksamkeit ist ein Werkzeug, um äußere und innere Reize bewusst wahrzunehmen. Das lässt sich trainieren.

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1. Nur einen Sinn kitzeln

Ein Buch lesen, Musik oder einen Podcast hören – machen wir alle gern. Aber meist passiert das Ganze nebenher, während der Fernseher läuft oder das Handy gecheckt wird. Bei dieser Übung kommt es darauf an, sich auf nur einen Sinn zu konzentrieren.

  • Kurz: Wer Musik hört, lauscht nur der Melodie oder den Worten. Sonst nichts. Die aufgenommene Information wird mit nichts assoziiert. Steig gedanklich nicht ein, sondern lass es nur auf dich wirken. So trainierst du deine Daueraufmerksamkeit.

2. Folge dem Sekundenzeiger für mehr Gehirnjogging

Tik. Tak. Tik. Tak. Betrachte eine analoge Uhr und richte deine Aufmerksamkeit dabei auf den Sekundenzeiger. Schaffst du es, ihn eine ganze Minute lang zu verfolgen und alles andere dabei auszublenden? Na, gar nicht so leicht, oder? Aber durchhalten lohnt sich, denn das Ganze hilft, den Fokus zu schärfen und künftig weniger schnell die Konzentration zu verlieren.

Illustration, Uhr, analoge Uhr, Uhr mit Zeiter
Bleib am Ball und folge dem Zeiger!

Olga Kawa

Kreativität: Neues erschaffen.

Egal ob mit Worten, Taten oder Gedanken – diese Übungen helfen deinem Ideenreichtum auf die Sprünge

3. Auf die Plätze, fertig, schreiben

Stell den Timer auf sechs Minuten ein. Schnapp dir ein leeres Blatt Papier und schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt.

  • Dabei gilt: Hör nicht auf zu schreiben, bis die Zeit um ist. Lass jeden neuen Gedanken zu, wie absurd er dir auch erscheinen mag. Der Start wird vermutlich etwas holprig sein, aber schon bald wirst du in einen kreativen Flow kommen und spannende Themen zu Papier bringen. Die Übung fällt übrigens leichter, wenn man sich vorab ein Einstiegsthema überlegt ...

Illustration, Frau, Gedanken, Schreiben, Sanduhr, denken, Erholung, carpe diem
Schreib alles auf, das dir in den Sinn kommt.

Olga Kawa

4. Vergiss nicht auf den Perspektivenwechsel

Du nimmst den ewig gleichen Weg in die Arbeit? Kaufst immer im selben Supermarkt ein? Und alle Mahlzeiten werden am Küchentisch eingenommen? Versuch doch mal, alltägliche Situationen ein bisschen aufzubrechen, indem du sie anders machst oder auch nur aus einem anderen Blickwinkel betrachtest. Manchmal reicht es schon, rechts- statt linksrum zu gehen (auch wenn die rechte vielleicht die längere Wegstrecke ist).

Regeneration: Die mentalen Batterien aufladen.

Regelmäßiger Leerlauf ist wichtig, denn nur ein erholter Geist ist auf Dauer ein wacher und starker Geist.

5. Die Tagträum-Pause

Fünf Minuten die Augen schließen, ruhig atmen, in den eigenen Gedanken versinken ... wunderbar! Das augenscheinliche Nichtstun und Tagträumen hilft dem Gehirn, in den Alpha-Zustand zu gehen und sich ganz bewusst zu entspannen.

  • Dabei gilt: Lass dich treiben, aber achte darauf, deine Fantasien weder zu bewerten, noch in Alltagssorgen abzudriften oder To-do-Listen zu erstellen. Du wirst merken, dass nach zwei, drei Minuten ein kritischer Punkt kommt, wo die Sache sich zu ziehen beginnt oder du schläfrig und müde wirst. Dran- beziehungsweise wegzubleiben lohnt sich aber!

6. Reize reduzieren

  • Weniger ist mehr: Reduziere etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen stimulierende Reize wie grelles, kaltes Licht und laute Töne (Fernseher, Handy) sowie kurzkettigen Zucker (Schokolade!).

  • Auch anregende Sportarten wie Joggen, Spinning oder Gewichtetraining sind abends tabu.

  • Schaffst du es obendrein, keine schweren Gedanken zu wälzen, sondern auf morgen zu verschieben – Gratulation!

Dein Hirn wird es dir mit maximaler Erholung und mehr Energie am nächsten Tag danken.

Nachgefragt bei: Philipp Heiler, Arzt, Autor des Buchs „Mentale Fitness & Gesundheit“ und Mitbegründer des Gehirn-Fitnessstudios Brainboost.