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Mit Schwitzen reagiert der Körper in erster Linie auf Wärme und Anstrengung. Die Körpertemperatur wird stabilisiert, eine Überhitzung verhindert. Der Schweiß liefert der Haut zudem konstant ausreichend Feuchtigkeit, sein saurer pH-Wert schützt den Körper vor Krankheitserregern. Schwitzen passiert unbewusst: Dabei gibt das vegetative Nervensystem den Schweißdrüsen den Auftrag, Flüssigkeit abzusondern. Verdunstet der Schweiß auf der Haut, wird Energie in Form von Wärme verbraucht. Diese Wärme wiederum wird dem Körper entzogen, er wird also gekühlt.

Kann ich (richtig) schwitzen lernen?

Jein. Vielmehr ist unser Körper in der Lage, sich neuen Situationen von selbst anzupassen. So steigt die Schweißproduktion bei Aufenthalten in heißem Klima nach einem variablen Zeitintervall deutlich an, was subjektiv mit dem Gefühl einhergeht, die Hitze besser zu tolerieren. Anpassungsphänomene gelten auch für Trainingssituationen. Je besser trainiert man ist, desto später tritt das anstrengungsassoziierte Schwitzen auf.

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Wie viel muss ich trinken, um richtig zu schwitzen?

In der Regel verfügen wir über genügend Wasserreserven, um das Schwitzen zu ermöglichen. Schwitzen ist also nicht von der Wasseraufnahme abhängig, sondern im Wesentlichen von der Außentemperatur und der Anstrengung. Immer wichtig: reichlich Wasser trinken!

Was verrät mein Schweiß über mich?

Viel. Der Geruch wird beeinflusst durch das Geschlecht, Nahrungs- und Genussmittel (siehe rechts), den ph-Wert der Haut, die Hormone, den jeweiligen Bakterienstamm, Kosmetika etc.

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Gibt es verschiedene Arten von Schweiß?

Ja, ekkrinen und apokrinen Schweiß – je nachdem, welche Drüsen ihn absondern. Während Ersterer der Wärmeregulierung dient, soll Letzterer potenzielle Partner anlocken. Apokriner Schweiß wird erst ab der Pubertät produziert.

Warum schwitzen wir auch in sehr emotionalen Situationen?

Schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus, werden dabei die Nerven, die die Schweißproduktion steuern, zur Aktivität angeregt. Sie geben den Drüsen über den Nervenbotenstoff Acetylcholin das Kommando zur Schweißbildung.

Wie beeinflusst die Ernährung das Schwitzen?

Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln ist in allen drei Heilschulen (TCM, Ayurveda, Traditionelle Europäische Medizin) bekannt. Lebensmittel, die uns zum Schwitzen bringen, sind vorwiegend scharf, salzig und heiß: Pfeffer, Chili, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel oder gegrilltes Fleisch. Plus: Alkoholika wie Rotwein oder Schnaps und Kaffee.

Diese Lebensmittel kühlen von innen: Avocado, Gurke, Tomate, Wassermelone, Spinat, Blattsalate.

Schwitzen gesund

Foto Credit: Mauritius Images

Besonders Zitrusfrüchte sind wahre Anti-Schweiß-Helden: Der saure Geschmack wirkt zusammenziehend und verhindert übermäßiges Schwitzen und Flüssigkeitsverlust.

TIPPS
- Ein super Drink für heiße Sommertage ist Zitronenwasser mit frischer Minze!
- Bei Frauen in den Wechseljahren lassen sich Hitzewallungen deutlich reduzieren, wenn sie auf Kaffee und Alkohol verzichten.
- Besser keine eiskalten Getränke! Der Körper muss sie erst erwärmen, das fördert die Durchblutung – und das erhöht wiederum die Körpertemperatur.

Nachgefragt bei: DR. ALEXANDRA KNAUER, Allgemeinmedizinerin, und UNIV.-PROF. DR. KORNELIA BÖHLER-SOMMEREGGER, Uniklinik für Dermatologie in Wien