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Narben sind eigentlich ein Wunderwerk unseres Körpers: Innerhalb weniger Stunden bildet der Körper große Mengen an Kollagenfasern und verschließt so eine Wunde in Rekordzeit von innen nach außen. Erreger haben keine Chance mehr, in unseren Körper zu gelangen.

Dass wir Narben nicht als ein Wunderwerk, sondern meist eher als störend empfinden, hat zwei Gründe: Was am Ende bleibt, ist das oft auffällige Narbengewebe, das leider nicht unserem Schönheitsideal entspricht – und potentiell Probleme verursacht.

Wie entstehen Narben?

Es gibt verschiedene Arten von Narben: Eingesunkene Narben, wie etwa bei Akne, nennen Experten auch atrophe Narben. Diese entstehen, wenn zu wenig Narbengewebe gebildet wurde, um die Wunde ganz auszufüllen. Wenn sich hingegen zu viel Gewebe bildet, entstehen hypertrophe Narben. Dann gibt es noch Keloide: Diese wuchern über den Bereich der Verletzung hinaus.

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Nicht aus jeder Wunde entsteht eine Narbe, eh klar. Sonst wären manche Körper womöglich ein einziges großes Narbengeschwulst. Narben bilden sich nur, wenn neben den obersten Hautschichten auch unser Bindegewebe verletzt wird. Dann produziert der Körper keine neue Haut, sondern Narbengewebe. Dieses ist dicker und weniger elastisch als unsere Haut. In diesem Gewebe können sich weder Drüsen, Pigmentzellen noch Haarfollikel bilden, wodurch es schlechter durchblutet wird und nicht schwitzen kann. Narbengewebe kann außerdem Beschwerden auslösen.

Schmerzen, Juckreiz & Co: Wenn die Wunde stört

Zu diesen Beschwerden zählen Schmerzen und Juckreiz, Rötungen, Entzündungen entlang der Narbenränder, Brennen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Narbe. Letzteres ist besonders dann der Fall, wenn die Narbe im Bereich eines Gelenks entsteht, wie am Ellbogen bzw. in der Armbeuge.

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Womit Narben pflegen?

Damit Schmerzen und Co. gar nicht erst entstehen können, kann es helfen, die Narbe von Anfang an gut zu pflegen. Eine gute Narbenpflege fördert die Durchblutung des Gewebes, beschleunigt die Wundheilung und die Narbe wird am Ende wahrscheinlich deutlich unauffälliger aussehen, als ohne Pflege.

Für die Narbenpflege eignen sich Cremen, Salben und Öle mit verschiedenen Wirkstoffen, wie Silikon, Allantoin und Zwiebelextrakt. Allantoin lindert Reizungen und beschleunigt die Wundheilung. Zudem kann es die Wirkung anderer Substanzen verstärken. Silikone eignen sich besonders bei Keloiden und hypertrophen Narben. Denn: Sie hemmen die übermäßige Bildung von Kollagen. Für atrophe Narben sind Silikone darum weniger geeignet – Pflanzenöle dafür umso besser.

Auch Zwiebeln sind eine gute Wahl: Sie wirken entzündungshemmend und verhindern, dass wulstige Narben entstehen. Daneben können Narben auch mit Pflanzenölen, wie Rotöl, Ringelblumensalbe und speziellen Narbenpflastern behandelt werden.

Wie gute Narbenpflege geht

Bevor du beginnst, sollten die Fäden gezogen sein. Narbenpflege ist zudem eine Prozedur, die sich ziehen kann: Damit der gewünschte Effekt erzielt wird, muss die Stelle über mehrere Monate mehrmals täglich mit Creme, Öl oder Salbe eingerieben werden.

Anfangs eignen sich Bepanthen- oder Panthenolsalbe prima, um die Wundheilung zu beschleunigen. Hier gilt: dünn auftragen. Ist die Haut nach ein bis vier Wochen einigermaßen gut verheilt, beginnt die eigentliche Narbenpflege. Jetzt kommen oben beschriebene Salben und mehr zum Einsatz.

Wichtig bei der Behandlung: Massiere die Wirkstoffe mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen gut in die Haut ein. So stellst du sicher, dass das Gewebe bestmöglich durchblutet wird. Schütze die vernarbte Haut zudem anfangs vor der Sonne. So kannst du einer Pigmentstörung vorbeugen.

Übrigens: Auch ältere Vernarbungen lassen sich behandeln. Narbenpflege erzielt auch bei ihnen eine bessere Durchblutung, geschmeidigere Haut und verminderte Rötungen.