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Ja, das hier wird ein Beitrag über Katzen. Ich weiß, das hört sich völlig meschugge an, und es steht allen natürlich frei, schnell wegzuklicken. Wenn nicht, werde ich erzählen, warum ich davon überzeugt bin, dass ich auch deswegen ein glücklicher Mensch bin und zu mehr Selbstliebe gefunden habe, weil ich von Katzen besessen werde.

Bevor es aber zu persönlich – und, zugegeben, auch etwas kitschig – wird, möchte ich eine Lanze dafür brechen, dass man in Zukunft seine Fellnasen von der Steuer absetzen oder zumindest bei seiner Versicherung geltend machen darf. Sie helfen uns nämlich im schulmedizinischen wie auch im spirituellen Sinn beim Gesundwerden und -bleiben. Das bestätigt auch Tierpsychologin und Verhaltenstrainerin Elke Söllner, die im Frühling ein Buch über „Die heilende Kraft der Katzen“ herausgebracht hat.

Blutdrucksenkendes Schnurren

Ein paar der Erkenntnisse waren mir als passionierter Cat Lady und ebenso engagierter Hedonistin bereits bekannt: Das Schnurren – meiner bescheidenen Meinung nach neben Meeresrauschen das beste Geräusch der Welt – wirkt blutdrucksenkend, entspannend, gegen depressive Verstimmungen und Gelenkschmerzen. Die Vibrationen können sogar Knochen beim Heilungsprozess nach einen Bruch unterstützen, dazu gibt es mittlerweile Studien (wenn auch nicht ganz unstrittige).

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Meine Katze, die Zen-Meisterin

Aber auch auf  – wie soll ich sagen – „feinstofflicher“ Ebene sind Katzen weise Begleiter auf dem Weg zu innerer Freiheit und Seelenfrieden. Das sage ich völlig ironiefrei, denn das ist am Ende des Tages, was sich jeder Mensch wünscht.

Felines Morgenritual

Aber beginnen wir am Anfang des Tages: Meiner fängt mit einer feuchten Nase an, die sich an meine Wange presst. Mein Hände versinken in weichem Fell, im Halbschlaf beginne ich Bäuche und Hälse zu kraulen, werde mit dem bereits erwähnten besten Geräusch belohnt. Der Weg Richtung Toilette gestaltet sich dann weniger erquicklich, denn mindestens eins der drei Tiere wird versuchen, mich umzubringen, weil es sich im Hungerrausch vor meine noch steifen Beine wirft.

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Spätestens jetzt bin ich wach. Ich arbeite meistens zu Hause und genieße damit den Luxus, meine Katzen sehr oft beobachten zu können. Es ist nicht nur ihr Auftreten – diese Mischung aus Anmut und Wahnsinn, ihr saturiertes Gehabe oder das Kindchenschema im Gesicht: Sie sind so eins mit sich. Und sie schlafen so gut. Sie genießen ihr Dasein jede Minute. Sie lieben uns, aber sie lieben sich selbst noch mehr, denn sie wissen, dass wir für nur andere da sein können, wenn wir gut auf uns achten.

Überinterpretation? Ja, bitte!

Gut, ob sie es tatsächlich „wissen“ … keine Ahnung. Vielleicht interpretiere ich da viel zu viel hinein. Aber allein die Tatsache, dass ich mir darüber Gedanken mache, empfinde ich als anregend. Und ja, wenn es mir nicht gutgeht, wird eine der Katzen da sein, auf mir liegen und mich dabei unterstützen, wieder ganz zu werden.

Schöne Unbekannte

Sind sie göttlich? Magisch? Tatsächlich so etwas wie pelzige Hausschamanen? Fix ist nur, dass der Mensch noch sehr wenig über sie weiß. Sie haben sich quasi selbst und aus freien Stücken domestiziert, wurden aber viel später als Hunde zu fixen Mitbewohnern.

Hunde wurden ausgewählt, um spezifische Aufgaben zu verrichten – das war bei Katzen nie der Fall. Bis auf die Mäusesache. Katzen mussten sich keinem genetischen Selektionsprozess unterziehen, weil sie perfekt sind, so, wie sie immer waren. Sie sind wunderschön und lustig, und es ist eine Freude, sie anzusehen und zu berühren.

Während ich diese elegischen, katzenglücksberauschten Zeilen schreibe, merke ich, wie mein krummer, linkischer Kater Wagner gerade auf meinen Fuß sabbert – er wirkt dabei überhaupt nicht wie ein höheres Wesen. Aber ich denke, er ist es.

Und du auch, denn du hast den Beitrag nun doch fertig gelesen …

Foto: skynesher / getty images