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Salz bedeutet Leben. Das spüren wir. Und sehnen uns danach, wenn Körper und Geist Urlaub brauchen. Was es mit dem Sole-Seele-Effekt auf sich hat und wie wir die Heilkräfte des kostbaren Minerals nutzen können.

Warum brauchen wir’s?
„Wahrlich, ohne Salz ist es unmöglich, ein menschliches Leben zu führen“, schrieb der römische Schriftsteller Plinius der Ältere. Stimmt: Wir benötigen Salz, damit unsere Muskeln funktionieren – damit das Herz schlägt und wir atmen können. In unserem Blut sind pro Liter zirka neun Gramm Salz gelöst, der Körper eines Erwachsenen enthält rund 150 bis 300 Gramm Salz.

In der Zusammensetzung ähneln Blut und Meerwasser einander. Kochsalz (chemisch: Natriumchlorid) sorgt im Körper für den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff. Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt und hilft, Nahrung zu verdauen – Chlorid, ein Bestandteil von Salz, ist in der Magensäure enthalten und unverzichtbarer Puzzlestein für den Stoffwechsel.

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Wogegen hilft’s?
Im alten Ägypten wurde Salz verwendet, um Wunden zu desinfizieren. Der griechische Arzt Hippokrates behandelte Rheumapatienten mit Meerwasserbädern und -inhalationen und setzte auch bei Herzproblemen Meerwasserdämpfe ein. Der Schweizer Arzt Paracelsus verschrieb Solebäder gegen Hautleiden. Bei Atemwegsproblemen wirken Salzpartikel in den Bronchien erleichternd. Auch bei Burn-out werden Salzanwendungen empfohlen.

Wie anwenden?
Im Rahmen einer Kur werden Behandlungen mit Salzsole vorgenommen. Sole ist eine besondere Flüssigkeit – sie ähnelt dem Fruchtwasser im Mutterleib, das zwei Prozent Salz enthält. Das Heilwasser entsteht durch das Auslaugen von Gestein und hat neben Mineralien wie Magnesium, Eisen und Phosphor einen hohen Salzanteil – in der Therme Bad Ischl etwa rund 25 bis 30 Gramm pro Liter Wasser.

Kuren mit dem Heilmittel Salzsole wirken bei Erschöpfung wie ein langer Urlaub. Patienten berichten, dass sie sich dabei angenehm müde fühlen und vom Alltag distanziert. Der Sole-Seele-Effekt ist mit der Wirkung auf das vegetative Nervensystem erklärbar, die Ausschüttung von Stresshormonen wird verringert. Das beeinflusst den Parasympathikus positiv, der dafür sorgt, dass wir uns gut regenerieren können. So gelingt der Ausgleich zwischen An- und Entspannung, was unsere Immunkraft stärkt und uns widerstandsfähig gegen Krankheitserreger macht.

3 Wohltuende Salzsole Anwendungen

Zeichnung einer Frau, die ihr Gesicht in Wasserdampf hält

Bild: Luisa Rivera

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Inhalation

Was bewirkt’s?
Das Inhalieren von 0,9- bis 2,5-prozentiger Sole wirkt positiv auf die Atemwege, löst Schleim und regeneriert sehr rasch angegriffene Schleimhäute.

Wie hilft’s? Vor allem bei Asthma, COPD oder einem empfindlichen Bronchialsystem werden Inhalationen verordnet.

Wie angewendet? Die Sole wird fein vernebelt eingeatmet.

Sole-Hydrotherapien

Was bewirkt’s? Die Kombination aus Wärme und Salz führt dazu, dass sich die Gefäße erweitern, sich Haut und Muskeln entspannen, Zellerneuerung, Stoffwechsel und Organfunktionen angeregt werden. Die Kombination aus Kohlensäure und Sole beeinflusst Herzleistung und Blutdruck positiv, weil der Körper sechsmal mehr durchblutet wird als normal.

Wie hilft’s? Sole-Hydrotherapien eignen sich zur Behandlung akuter und chronischer Beschwerden, wie sie etwa bei Arthritis, Gelenksabnützungen oder Bandscheibenvorfällen typisch sind.

Wie anwenden? Als Wannenbad, in Form von Unterwassertherapie oder -gymnastik.

Sole-Schlamm-Packungen

Was bewirkt’s? Vermehrte Durchblutung und Entschlackung.

Wie hilft’s? Salzsole-Schlamm kommt bei Beschwerden des Bewegungsapparats wie Muskelschmerzen oder Verspannungen, bei Herz-Kreislauf- und Durchblutungsproblemen sowie Erschöpfung zum Einsatz.

Wie angewendet? Der Schlamm wird einmal warm, das andere Mal kalt aufgetragen, je nach Bedürfnis des Kurgasts. Dabei ruht man wie schwebend auf einer speziellen „Softpack-Liege“, einer Art Wasserbett.

Nachgefragt bei: DR. SEBASTIAN FAHRNGRUBER, ärztlicher Leiter des EurothermenResorts Bad Ischl