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Türe auf, Joghurt raus, Türe (ganz schnell wieder) zu. Kennen wir alle. Denn einen genauen Blick zu riskieren könnte ins Auge gehen – und uns schonungslos aufzeigen: Im Eisschrank herrscht Anarchie. Was treibt die Milch im Gemüsefach? Warum hängt das Fleisch ganz oben ab, und wer zur Hölle hält sich kalte Tomaten? Die Antwort ist einfach: viele. Denn im Zweifelsfall kommt eben alles ins Kühle, und nach einem Großeinkauf wird sowieso nach dem Tetris-Konzept geschlichtet. Wozu gibt’s schließlich Käsesticks?

Sinnvoll ist das aber nicht. Denn falsche Lagerung kann nicht nur der Gaumenfreude, sondern auch der Gesundheit abträglich sein.

Kleine Kühlschrankkunde

Keime, Schädlinge und Schimmelpilze lieben das Chaos, suboptimale Aufbewahrung sorgt zudem für unerwünschte Geschmacks- und Geruchsveränderungen. Deshalb gilt: Damit Lebensmittel frisch bleiben und ihre Aromen behalten, sollten sie bei unterschiedlichen Temperaturen gelagert werden. Dafür sorgen diverse Zonen von 0,5 bis 8 °C im Kühlschrank, neue Modelle bieten für Obst und Gemüse oft auch einen Null-Grad-Bereich mit unterschiedlich hoher Luftfeuchtigkeit. Einräumen künftig also lieber mit System, und das ist mit ein bisschen Know-how und Konsequenz gar nicht so schwer.

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Welches Fach für welchen Inhalt?

  • Ganz oben: Hier ist es mit 8 °C am wärmsten, der perfekte Platz für Geräuchertes, Gläser (Gurken, Eingemachtes), bereits zubereitete Speisen und Hartkäse.
  • Mittlere Ablage: Bei 4–5 °C fühlen sich Milchprodukte wie Joghurt, Obers, Käse, Frischmilch und Butter am wohlsten.
  • Glasplatte: Leicht Verderbliches braucht’s besonders kühl und kommt deshalb in verschlossener Verpackung auf die Ablage direkt über dem Gemüsefach. Fleisch, Wurst und Geflügel sind bei 2 °C mindestens zwei Tage bekömmlich, frischer Fisch sollte innerhalb eines Tages verzehrt werden.
  • Gemüsefach: Der Name ist Programm, Gemüse und Salat halten sich so mehrere Tage knackig. Am längsten in Schale bleiben hier auch Früchte. Tipp: Karotten und Radieschen ohne Grün lagern!
  • Türe: Hier liegt die Temperatur bei etwa 8 °C, ein guter Lagerort für Getränke, Ketchup, Eier und Saucen.

Was gehört nicht in den Kühlschrank?

  • Tomaten (reifen nach)
  • Kartoffeln (verlieren ihr Aroma)
  • Exotisches (Zitronen, Melonen, Bananen)
  • stark wasserhaltiges Gemüse (Gurken, Melanzani)
  • Brot (kommt in die Brotdose)
  • Speiseöle, Zwiebeln (ab in den Vorratsschrank oder Keller)
  • trockene Lebensmittel wie Getreideprodukte (Mehl, Flocken, Grieß, Müsli etc.), getrocknete Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen etc.), Nudelwaren, Zucker
  • Kaffee, Kakaopulver, Tee
  • Honig, Sirup, Öle, ungeöffnete Marmeladen oder Konserven
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Keine Angst vor dem Ablaufdatum

Der Pudding ist vier Tage überfällig? Keine Panik, das heißt gar nichts. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich die Qualitätsgarantie des Herstellers, dass ein ungeöffnetes Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens bis zum aufgedruckten Datum Qualität, Farbe, Aroma und Konsistenz beibehält. Auch abgelaufene Nahrung ist meist noch genießbar – Geruch, Geschmack, Konsistenz und Aussehen sind da gute Ratgeber.

Aber Achtung: Das Verbrauchsdatum, das sich auf der Verpackung von schnell verderblichen Lebensmitteln findet, sollte eingehalten werden. Danach können sich gesundheitsschädliche Keime bilden.

First in, First out

Was zuerst eingelagert wurde, sollte auch zuerst entnommen werden – durch diese „First in, First out“-Methode (FiFo) wird unnötiges Verderben vermieden. Und ganz egal, wo sich was im Kühlschrank tummelt: Hygiene ist oberstes Gebot. Den Kühlschrank regelmäßig zu reinigen zahlt sich doppelt aus: Denn was fürs Putzen raus muss, darf dann wieder an den richtigen Platz rein.