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„Geistig fit zu sein heißt, neue Perspektiven einnehmen zu können, sich neuen Situationen anpassen zu können und Alternativen für alte Muster zu entwickeln.“ – Mentaltrainerin Regina Swoboda entstaubt unser Bild vom fitten Gehirnmuskel, von dem die Wissenschaft schon längst weiß, dass man ihn nicht im klassischen Sinne trainieren muss. Vielmehr gilt es, seine eigenen Ressourcen zu stärken, indem man sich Neues vorstellt und mögliche Veränderungen überlegt: „Die Positive Psychologie unterscheidet statisches und dynamisches Selbstbild. Es bringt viel, sich Letzteres zu erarbeiten – nur dann kann ich auch etwas verändern und meine Sichtweisen überdenken.“

Unser Gehirn ist bereit

Bereits 1960 haben Wissenschafter die sogenannte Neuroplastizität erforscht. Sie besagt, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter neuronale Verbindungen bilden kann. Man kann sich also auch nicht darauf ausreden, schon ein paar Jährchen am Buckel zu haben, wenn es um verhärtete Ansichten oder schlechte Angewohnheiten geht. „Je älter man wird, umso mehr bedeutsame Erinnerungsmuster hat man, die abgespeichert wurden. Dennoch liegt es in der Eigenverantwortung, dies zu ändern, so man das möchte“, erklärt Swoboda.

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Sind meine Glaubenssätze noch die richtigen für mein Leben? Kann ich auch andere Ideen zulassen?

Wer geistig beweglich bleiben will, womöglich bis ans Ende des Lebens, hinterfrage sich daher am besten immer wieder mal selbst: „Sind meine Glaubenssätze noch die richtigen für mein Leben? Unterstützt mich mein Mindset? Kann ich auch andere Ideen zulassen, die mich zu einem schöneren, glücklicheren Leben führen?“

Drei Minuten geistige Fitness pro Tag

So erkenne man Schritt für Schritt, ob das, was man denkt, tatsächlich noch hilfreich ist. Dafür würden schon drei bis vier Minuten täglich reichen. Wenn es um konkrete Situationen geht, die man neu orientieren oder in denen man sich anders verhalten möchte, gibt es noch einen weiteren Tipp:

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Visualisieren Sie, wie es ist, wenn die Veränderung bereits geschafft ist. Malen Sie sich aus, wie Sie sich fühlen und auch die davon betroffenen Menschen – so deutlich als möglich.

Danach könne man sich überlegen, was es dafür braucht, um dies Wirklichkeit werden zu lassen.

Meditieren oder sporteln?

Auf die Frage, ob es für bewegliche Gedanken auch einen bewegten Körper braucht, hat Swoboda eine klare Antwort: „Man weiß, dass sich alles, was wir körperlich für uns tun, positiv auf unser Gehirn auswirkt. Das ist Bewegung, das ist aber genauso Meditation. Wichtig ist, sich zu nichts zu zwingen und alles langsam anzugehen – ohne Überforderung.“

Hier der Tipp: Routinen entwickeln, die Bewegung und Entspannung gleichermaßen ins Leben integrieren. Neben diesen Routinen empfiehlt die Expertin aber auch noch das totale Gegenteil: „Machen Sie jeden Tag etwas anders oder neu. Essen Sie eine Speise, die Sie noch nie gegessen haben, schlüpfen Sie mit dem anderen Bein zuerst in die Hose oder gehen Sie einen neuen Weg. Das bringt Ihr Gehirn in Schwung! Am besten täglich.“
Und als Anker hilft etwa ein Zettelchen am Badezimmerspiegel: Was mache ich heute neu?