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Dieses Jahr boomt (notgedrungen) der Heimaturlaub – und das freut das Herz aller MTB-Fans besonders: Österreich zählt nämlich zu den beliebtesten Mountainbike-Regionen Europas. Die große Auswahl an traumhaften Strecken bietet Vielfalt für jedes Niveau und jede Altersklasse. Sich auf zwei Rädern bergauf-bergab und im Einklang mit der Natur zu bewegen, liegt also nicht ohne Grund im Trend.

Als ich 2000 mit dem Mountainbiken begonnen habe, war ich noch allein im Wald.

Susi Safer, Downhillerin

Bereits seit Jahren erfreut sich das Mountainbiken steigender Beliebtheit, für immer mehr Freizeitsportler gehört ein geländefähiges Rad mittlerweile zum Urlaubsgepäck. Abseits der großen Palette der als Cross-Country, Downhill, Freeride & Co bekannten Einsatzgebiete, kommen so auch Einsteiger und Familien auf ihre Kosten.

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Mountainbike Pedal von hinten fotografiert

Bild: Christian Maricic

Downhillerin Susi Safer über die Vorteile von Mountainbiken

Wir haben dazu mit einer Frau gesprochen, die seit Jahren auf den Kick der Wadenkraft (und des darauf folgenden Speeds bergab) nicht mehr verzichten will. Downhillerin Susi Safer, 45, pausierte sogar während ihrer Krebserkrankung, über die sie ein Bestsellerbuch schrieb, nicht – da setzte sie sich einfach auf ein E-Mountainbike, um sich nicht zu verausgaben.

„Mein damaliger Freund hatte die Idee, im Wald Radfahren zu gehen, und da waren wir: am ‚Gary Fisher‘-Mountainbike. Gary Fisher war, zusammen mit ein paar anderen Jungs, der Erfinder des Mountainbikes, das Ende der 1980er auch zum kommerziellen Erfolg wurde. Ich startete allerdings 20 Jahre später – und war damals noch sehr allein im Wald“, erinnert sie sich. „Die erste Zeit habe ich bergauf ununterbrochen geschimpft. Ein Fehler, denn so verbraucht man viel zu viel Luft und Energie. Erst als ich damit aufgehört habe, bemerkte ich, wie fit ich eigentlich bin und wie großartig das Rauffahren doch ist.“

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Und heute? „Ist Mountainbiken die perfekte Me-Time. Zeit nur für mich. Wenn du durch den Wald fährst, bist du innen drinnen ganz auf dich selbst konzentriert, du atmest gleichmäßig und kannst die Umgebung ausgiebig bewundern. Also eigentlich super meditativ und ein Ausgleich für die gestresste Seele.“

Mountainbiken ist die perfekte Me-Time. Wenn du durch den Wald fährst, bist du innen drinnen ganz auf dich selbst konzentriert.

Susi Safer, Mountainbikerin
Frau mit Mountainbike auf einem Waldweg

Mountainbikerin Susi Safer Bild: Christian Maricic

4 bekannte Mythen rund ums Mountainbiken

„Rauf ist es extrem anstrengend“

Mit der richtigen Gangwahl und deinem eigenen, guten Schritttempo kommst du ohne große Mühe die meisten Wege hoch. „Erst wenn du glaubst, du musst so schnell sein wie der Radprofi vor dir, dann wird’s problematisch“, meint Susi. Eines sollte aber immer bewusst sein, wenn bergige Touren geplant sind: Erst eine gute konditionelle Basis ermöglicht eine gute Leistung auf dem Berg. Wichtig für Mountainbiker auf steilen und ­engen Wegen: Gleichgewichtsübungen helfen, damit man sich auch bei langsamem Tempo sicher fühlt. Und notfalls gibt es auch E-Mountainbikes. Die boomen nicht ohne Grund ...

„Runter ist es extrem gefährlich“

Frau fährt auf einem Mountainbike im Wald

Bild: Christian Maricic

Auch unsere Expertin Susi hat sich einst beim Downhill den Knöchel gebrochen. „Selber schuld, ich war zu übermütig“, meint sie heute. „Mein Tipp daher: Mache unbedingt zuerst einen Kurs, beschäftigte dich mit der Sportart und glaube bloß nicht, dass Mountainbiken wie Radfahren in der Stadt ist. Die meisten Anfänger überschätzen sich.“ Klar macht es riesigen Spaß mit Karacho über Wurzeln, Steine und Erdlöcher zu jagen. Aber nur, wer sein Bike beherrscht, kommt sicher an. Dazu gehört auch das richtige Bremsen. Die Zeige- und Mittelfinger liegen immer bereit auf den Bremshebeln: „Das macht dich in jeder Situation flexibel, damit du ohne nachzudenken anhalten kannst.“

„Das ist nur etwas für Männer“

Ein hartnäckiges Vorurteil. „Ich verstehe schon, warum meine männlichen Freunde so derartig auf diesen Sport stehen“, meint Susi. „Rauf Konditionstraining, runter der Kampf der Gladiatoren. Mann gegen Wurzel oder Gap-Jump und dann auch noch die unendlich vielen Aufrüstungsmöglichkeiten und technischen Finessen.“ Kein Grund, den Herren der Schöpfung das Mountainbikefeld zu überlassen, findet sie. Frauen fahren gerade zu Beginn meist vorsichtiger als Männer, setzen sich erreichbare Ziele und haben mehr Respekt vor der Technik und vor Trails. Und mit der Routine kommt die Sicherheit – bei beiden Geschlechtern.

„Das ist Gift für die Umwelt“

Nicht das Bike ist das Problem, sondern der Biker. Wenn der verantwortungsvoll handelt, bleibt er auf den markierten Wegen, um Flora und Fauna zu schützen. Die meisten Bergradler hinterlassen keinerlei nachhaltige Spuren und auch keinen Müll. Allerdings kommt es auf die Fahrweise bergab an. Rollt man einfach durch den Wald, ist Mountainbiken in Sachen Bodenerosion nicht schädlicher als Wandern.

Das bringt Mountainbiken

  1. Steigert die Ausdauer, die Kraft und die koordinativen Fähigkeiten.

  2. Ein Time-out in der Natur zusammen mit Freunden: Am Ende sind alle glücklich und zufrieden. Man teilt ein gemeinsames Hobby, eine Leidenschaft, und alles andere wird plötzlich zur Nebensache.

  3. Instant Happiness: Durch die Bewegung in wildromantischer Umgebung setzt das Radeln am Berg auch Glückshormone frei. In der Natur erkennt man wieder die wesentlichen Dinge, für die man dankbar sein sollte: am Leben zu sein, frische Luft zu atmen.

  4. Gute Figur: Eine Stunde am Mountainbike verbrennt bis zu 800 Kilokalorien. Für optimale Effekte ist es ratsam, mindestens eine Stunde lang durch hügeliges Gelände zu radeln und dabei im aeroben Pulsbereich zu bleiben. Eine Pulsuhr hilft dabei.

  5. Neben der Atemmuskulatur und dem Herz-Kreislauf-System werden vor allem die Bein- und Gesäßmuskulatur trainiert.