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Platz da, Nebelschwaden, heute gehört euch der Himmel nicht allein. Die Sonne blinzelt zwischen den Bergwipfeln hervor und steht uns mit dieser Attitüde ganz hervorragend zu Gesicht. Auch wir sind heute deutlich fitter als gestern (ja, so ein innerer Frühjahrsputz macht müde, bevor unsere entsäuerten Körper nach zwei, drei Tagen vor Energie frohlocken werden!), bereit für unser basisches Frühstück (es gibt Grünen Smoothie und Milchreis mit Himbeeren) und alles, was danach kommt.

Das ist nicht weniger als ein Glücksworkshop mit Mentalcoach und Berufs-Optimistin Katharina Mühl, die sich dem Gefühl, nach dem wir alle streben, gemeinsam mit uns an die Fersen heften wird.

Glücklich sein vs. Glück haben

Für unser Stelldichein in der carpe diem-Wissens-Lounge in der WASNERIN gibt es nur eine Regel: Alles kann, nichts muss. Keine Zwangsbeglückung ­– und damit sind wir schon mittendrin im Thema. Los geht’s mit einem Potpourri unserer persönlichen Glücksmomente, von Hauskatzen über innige Gespräche bis zum morgendlichen Rückenkratz-Ritual mit dem Kind ist alles dabei.

Gut, jeder kennt sie also, aber was genau hat dieses Glück an sich, dass sich alle so darum reißen? Katharina weiß die Antwort: „Glücksgefühle steigern unser Selbstwertgefühl. Sie haben eine positive Wirkung auf unser Immunsystem, erweitern unseren Denk- und Handlungsspielraum, lassen uns leichter lernen und wirken ansteckend. Schenke ich einen Freudenmoment, krieg ich ziemlich sicher einen zurück.“

Yoga, Retreat, carpe diem, Wasnerin
Katharina Mühl möchte Menschen dazu ermutigen, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen.

Das sind gute Argumente, da bleiben wir dran. Wichtig dafür: Die Fährte, der wir folgen, ist die zum Glücklichsein – also jenem Zustand, den wir durch unsere Handlungen und Entscheidungen aktiv beeinflussen können. Nicht die zum kleinen Bruder, dem Zufallsglück, das zwar auch nicht schaden kann, uns aber von außen beschert wird. Oder eben nicht (im Englischen sorgen die Begriffe „happiness“ und „luck“ dafür, dass man die beiden nicht verwechselt).

Dieses Glücklichsein, auch das erfahren wir, basiert nicht auf den paar großen Highlights, die uns im Leben streifen, sondern ist die Summe der vielen, vielen kleinen Hüpfer unseres Herzens. Klingt irgendwie logisch. Schließlich bedeutet eine einzige üppige Portion Obst und Gemüse auch noch lange keine gesunde Ernährung. Gerne weniger davon, dafür öfter.

Die Glücksformel

Und ja, es gibt sie tatsächlich, die Glücksformel. Die Wissenschaft setzt auf den Quotient 3:1. Das heißt: Einer negativen Emotion sollen drei positive Emotionen (definiert sind zehn Hauptgefühle, darunter etwa Zufriedenheit, Hoffnung und Interesse) gegenüberstehen. Dieses Prinzip erhöht nicht nur die Chance, älter zu werden, sondern dabei auch glücklicher, gesünder, kreativer und friedfertiger zu sein. Und das Beste: Es ist gar nicht nötig, jedes einzelne Mal vom „Sentiment überschwemmt“ zu werden, wie es Pop-Poet Herbert Grönemeyer in seinem Song „Sekundenglück“ beschreibt. Es reicht, dass wir es einfach spüren.

Wow. Da beginnen wir alle gleich im Geiste zu zählen – und merken schnell: Freudvolle Augenblicke zu haben, ist die eine Sache. Sie auch als solche zu erkennen und zu verbuchen, eine ganz andere. Was die sogenannte positive Psychologie (nein, das ist kein Selbsthilfe-Trend, der „Bitte immer lächeln“ skandiert, sondern die Wissenschaft des gelingenden Lebens) nämlich auch längst weiß: Glückliche, aufgeblühte Menschen erleben nicht weniger negative Gefühle als andere, sie nehmen die positiven Gefühle einfach besser wahr. Und darauf kann jeder einzelne von uns ganz bewusst Einfluss nehmen. Glückstrainerin Katharina Mühl: „Es ist meine Entscheidung, ob ich mich beim Abendessen beflügelt dem bevorstehenden Feiertag zuwende, oder ob ich zum vierten Mal über den kassierten Strafzettel jammere. Mit jedem Mal brennt sich eine weitere Kerbe in unser Gehirn ­– und der Effekt ist der gleiche, als hätten wir dasselbe Ärgernis immer und immer wieder neu durchlebt.“

Selbstentfaltung

Gefühle wie Trauer, Angst oder Wut haben hier also keinen Platz? Oh doch! Glücksstrategien setzen nicht auf Selbstoptimierung, sondern auf Selbstentfaltung. Das bedeutet: Werde dir deiner Form bewusst und versuche, diese zu bleiben, auch und gerade weil du dich immer wieder selbst veränderst. Du bist ein Kreis? Wunderbar. Dann sei ein Kreis und gib dich nicht zwanghaft als Dreieck aus. Je authentischer du bist, desto wohler fühlt sich das Glück in deiner Nähe.

„Zu diesem Prozess gehören auch negative Emotionen“, so Katharina. „Sie weisen uns darauf hin, welches unserer Bedürfnisse gerade verletzt wurde, und das macht Sinn. Aber: Das Unglück kommt eh von ganz allein! Wir sind genetisch darauf programmiert, dass uns das Schlechte auffällt (Stichwort: Säbelzahntiger auf 13 Uhr, Anm.). Und genau deshalb ist es umso wichtiger, uns dem Guten zuzuwenden.“ Wir üben uns daraufhin im Verfassen eines Glückstagebuchs, sprechen die Sprache des Glücks (wollen, dürfen, können, sich entscheiden – statt müssen) und machen im Garten ein paar Bodyfeedback-Übungen (sie zeigen uns, was die Körperhaltung mit der Psyche macht).

Und wer in seinem Kalender jetzt vergeblich nach dem letzten Wellness-Urlaub, Treffen mit Freunden, Barbesuch etc.  sucht – bitte keine Panik! Glück ist nämlich ein bunter Blumenstrauß. Nie die eine Sache bringt ihn zum Blühen, sondern immer ein Mix. Zum großen Ganzen gehört demnach nicht nur das Wohlfühlglück, also das, was mir akut guttut, sondern auch das sogenannte Werteglück. Dazu zählt alles, was zwar keine akute Euphorie in uns auslöst, uns aber sinnvoll und wichtig erscheint und so langfristig in die persönliche Werteglückskala einzahlt. Etwa, wenn wir uns durch schwierige Prüfungen quälen, um uns danach an der Beförderung im Job zu erfreuen. Oder wenn wir die Kinder durch stürmische Zeiten navigieren, um uns am Ende des Tages selbst auf die Schulter zu klopfen, weil wir wissen, es gut gemacht zu haben.

Wohlbefindens-Profil

Ausgehend von diesen zwei Polen erstellen wir unser persönliches Wohlbefindens-Profil und merken im Austausch miteinander schnell, wo noch Luft nach oben ist. Daran wollen wir alle ein bisschen schrauben und im Zuge dessen nicht vergessen: Der dritte und letzte Schritt hin zum Glück (wir erinnern uns: Erstens braucht es die vielen kleinen schönen Momente, zweitens nehmen wir sie bewusst wahr) ist der, die Perspektive zu wechseln. Sie ist es nämlich, die letztendlich darüber entscheidet, welches Gefühl wir aus einer Situation mitnehmen. Oder, wie es der große Viktor Frankl (1905 -1997), Wiener Psychiater und „Anwalt der Menschlichkeit“, auf den Punkt bringt: „Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“

Zum Abschluss schenken wir uns untereinander Glücksmomente in Form von wertschätzenden Worten und gehen mit der Gewissheit: Ja, vielleicht ist das Glück wirklich ein Vogerl. Wir brauchen es aber nicht zu fangen. Bieten wir ihm einen Landeplatz, kommt es von ganz allein.

Tipp: In den sogenannten "Highlights" unseres Instagram-Kanals (die runden Reiter unterhalb der Profilbeschreibung) haben wir unser Retreat in zahlreichen Videos dokumentiert, sodass du noch einen noch lebhafteren Eindruck von unseren Erfahrungen bekommst. Wir freuen uns, wenn du vorbeischaust!