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Eines vorab: ich habe einen Klopfer. Besser gesagt: Eine Klopferin. Alice Hudler-Wagner hat die hektische Werbe-Branche hinter sich gelassen und widmet sich nun hauptberuflich dem Lösen emotionaler Blockaden. Mit einer simplen Methode namens EFT. Das Motto? „Klopfen wir nicht länger auf Holz, wenn es ums Lebenswohl geht, sondern klopfen wir auf uns selbst."

Klopfen wir nicht länger auf Holz, wenn es ums Lebenswohl geht, sondern klopfen wir auf uns selbst.

Tapping-Motto nach Janina Lebiszczak

Die Technik des Amerikaners Gary Craig, die eine Erleichterung, sogar Auflösung von Ängsten, Phobien und Stress-Symptomen verspricht, heißt in der etwas holprigen Übersetzung: „Methode der emotionalen Freiheit.“

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Das Prinzip: Durch sanftes Klopfen auf den Meridianen und das gleichzeitige Fokussieren auf ein problematisches Thema sollen Energieblockaden aufgelöst werden und damit auch ihr Ursprung verschwinden.
So funktioniert‘s: Während man achtsam die wichtigsten Meridianendpunkte in einer gewissen Reihenfolge und Frequenz mit seinen Fingerspitzen abklopft, wiederholt man (je nach Belieben leise oder laut) die Formulierung seines Problems. (mehr lesen: EFT in 7 Schritten) In aller Regel setzt die Wirkung der Behandlung umgehend ein, die negative Blockade löst sich und ein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit macht sich breit.

Ich lasse mich nicht vom Namen (der mich an irgendetwas zwischen Sekte und Hippiekommune erinnert) nicht abschrecken. Denn auch ich habe Ängste. Sogar in der Königsklasse: Existenzängste nämlich. Immer wenn der Druck zu groß wird, die Fehlerquote steigt, oder ganz einfach jener Tag naht, an dem ein Selbstständiger eine fantastische Summe an Sozialversicherung und Finanzamt überweisen muss.

Was, wenn ich das alles nicht schaffe? Was, wenn ich arbeitsunfähig werde? Scheitere? Mein Mojo versiegt? Fragen wie diese lassen mich nachts manchmal nicht schlafen. Passiert nicht oft, aber wenn es passiert, dann fahre ich in Dauerschleife die Geisterbahn der negativen Emotionen auf und ab. Ohne Chance, auszusteigen. Ein Gedanken-Karussell, das auslaugt und Lebensfreude stiehlt. Egal wie sehr ich mich auspowere oder ablenke, es bleibt niemals wirklich stehen.

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Was, wenn ich das alles nicht schaffe? Fragen wie diese lassen mich nachts manchmal nicht schlafen.

Alice erklärt mir wie es läuft und geht auch gleich in media res: Eine Sitzung dauert rund eine Stunde und beginnt mit der Besprechung des emotionalen Anliegens. In meinem Falle also: Existenzängste. Diese werden in kurzen, möglichst präzisen Sätzen ausformuliert und später immer wieder wie ein Mantra wiederholt. Warum, weshalb wieso.

Dann wird geklopft – und zwar die wichtigsten Meridianendpunkte Schritt für Schritt in einer gewissen Reihenfolge und Frequenz.

Das ist einen Versuch wert, denn wer hat schon groß Lust des nächstens seine Dämonen zu zählen?

Beim Reden geht viel weiter, das Klopfen wirkt wie ein Beschleuniger.

Wir beklopfen uns also, sie sich, ich mich, während wir die Sätze wiederholen und besprechen nach jeder Runde, wie es meinen Existenzängsten nun so geht. Beim Reden geht viel weiter, das Klopfen – ich reagiere besonders auf die Partie beim Jochbein, die für Ängste, Hunger, Gier und Verzweiflung steht, wirkt wie ein Beschleuniger.

Meridiane ziehen sich durch den gesamten Körper – auch für nahezu jedes Organ steht ein Meridian: Beim Jochbein-Punkt ist es der Magen und mit dem habe ich tatsächlich Probleme. Ein Dauerbrenner scheinen auch die Merdian-Endpunkte am Schlüsselbein zu sein, sie zu beklopfen kann auch außerhalb einer Tapping-Session zu Linderung von Panik und Nervosität führen.

Gegen Ende fühle ich mich besser und irgendwie gemütlich, nicht euphorisch, sondern eher gelassen. Wir scherzen darüber, dass meine Existenzängste und ich von fort an getrennte Wohnsitze pflegen werden. Ganz kann ich mich nicht von ihnen verabschieden, denn unter Druck entstehen bekanntlich die schönsten Diamanten. Eine Hausaufgabe – selbstständige Beklopfung des Meridian-Endpunktes unter dem Arm (Selbstwert! Grübeln!) – bekomme ich auch noch samt dem dazugehörigen Mantra: „Ich glaube und vertraue auf meine Zukunft“.

Gegen Ende fühle ich mich besser und irgendwie gemütlich, nicht euphorisch, sondern eher gelassen.

Eigentlich tue ich das eh. Ich glaube und vertraue auf meine Zukunft. Das war mir vorher zwar klar, aber eben nicht bewusst. Und wenn das nächste Mal die Existenzangst anklopft, klopfe ich einfach zurück.