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Wir beobachten es ständig. Ob Erwachsene ihr Sprachniveau auf das von Kleinkindern anpassen, um in Babysprache zu brabbeln oder in einem Tourismusort Einheimischer und Gast liebenswert tollpatschig Dialektbrocken des jeweils anderen ausprobieren: Menschen sind Sprach-Chamäleons!

Warum wir unser Sprachniveau anpassen, darüber ist sich die Forschung uneins. Die einen vertreten die Theorie:

  • dass es sich um automatische Prozesse im Gehirn handelt (Spiegelneuronen),
  • die anderen halten diese Anpassung für ein (bewusstes) soziales Instrument, das in jede Richtung einsetzbar ist.
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Übernimmt man den Sprachgebrauch des anderen, will man dazugehören – man kann sich aber auch durch konträre Sprachmuster gezielt abgrenzen. Was nun zutrifft? Vermutlich ein Mix aus beiden Theorien. Denn in Tests kippten Versuchspersonen sogar dann ins Sprachverhalten des Gegenübers, wenn sie davor aufgefordert wurden, sich nicht anzupassen.

Nachgefragt bei: DR. SUSANNE FUCHS, Leiterin des Forschungsbereichs Laborphonologie am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin