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Der Teil des Gehirns, der den Tag-Nacht-Rhythmus steuert, ist durch Nerven mit unserer Netzhaut verbunden. Und abhängig von der Menge Licht, die auf unser Auge trifft, wird die entsprechende Ausschüttung von Hormonen getriggert. Unter anderem des Hormons Melatonin, das uns sanft schlummern lässt.

Vereinfacht gesagt: Wenig Licht bedeutet viel Melatonin. Und das weckt in uns das dringende Bedürfnis, schlafen zu gehen ...

Elektrisches Licht bringt unseren Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander

„Für unsere urzeitlichen Vorfahren war es ganz einfach, dem natürlichen Rhythmus zu folgen“, sagt Lichtexperte Dr. Kirschner. „Ging die Sonne unter, wurde geschlafen. Heute hat sich das geändert. Wir entkoppeln uns von der Natur, indem wir den Tag durch elektrisches Licht künstlich verlängern. Und weil die biologische Evolution dem technischen Fortschritt hinterherhinkt, kommt unser Organismus durcheinander.“ 

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Für unsere urzeitlichen Vorfahren war es ganz einfach, dem natürlichen Rhythmus zu folgen.

Dr. Kirschner, Lichtexperte

Aber neben dem Chaos, das sowieso schon in unserem modernen Schlaf-Wach-Rhythmus herrscht, hat der Überschuss des freundlichen Schlafhormons Melatonin zusätzlich einen Pferdefuß: „Melatonin wird im Gehirn aus dem Glückshormon Serotonin gewonnen“, so Dr. Kirschner. Wir bauen also quasi Glück ab, um schlafen zu können. Wird bei Dunkelheit die Melatonin-Produktion hochgeschraubt, hat das ein kräftiges Räubern unserer Serotonin-Ressourcen zur Folge. Und gut fühlt sich das neue Mischverhältnis leider nicht an. Denn während zu viel Melatonin unseren Antrieb schwächt, macht uns zu wenig Serotonin traurig. 

Dr. Peter Kirschner ist Lichtexperte und medizinischer Leiter des Wiener Therapiezentrums Anima Mentis

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