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Spätestens mit drei Jahren beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Kinder und ihre Eltern: die Kindergartenzeit. Vieles ist neu: Umgebung, Spielkameraden und – am wichtigsten – die Bezugsperson. Mit unseren Empfehlungen für die sanfte Eingewöhnung kannst du dein Kind optimal begleiten. Dass dein Kind gern in den Kindergarten, die Kita oder in die Krippe geht, dafür ist die erste Zeit entscheidend. Genug Zeit ist ein Baustein für einen guten Start – aber nicht der einzige. Worauf es bei der sanften Eingewöhnung ankommt, damit kein Kind weinen muss:

So gewöhnst du dein Kind gut in Kinderkrippe, Kita oder Kindergarten ein

Richtiger Zeitpunkt

Es ist sinnvoll, wenn du für die Eingewöhnung in Krippe oder Kindergarten einen guten Zeitpunkt wählst. Muss dein Nachwuchs gerade andere einschneidende Ereignisse verarbeiten, etwa die Geburt eines Geschwisters, Krankheit oder einen Umzug, braucht er vor allem Sicherheit und damit deine Nähe. Auch Zeitdruck durch Mamas oder Papas bevorstehenden Wiedereinstieg in den Job oder ein Urlaub gleich zum Kindergartenstart erschweren die Eingewöhnung.

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Sanfte Eingewöhnung im Kindergarten heißt: Zeit

So individuell wie jedes Kleinkind ist auch die Eingewöhnungszeit: Eine gute Einrichtung stellt sich daher auf dein Kind ein. Am besten erkundigst du dich schon vor Anmeldung nach dem Eingewöhnungskonzept. Strenge Vorgaben sind aus Sicht der sanften Eingewöhnung ein No-Go: Binnen einer Woche beispielsweise kann kein Kleinkind eine vertrauensvolle und sichere Bindung zu neuen Bezugspersonen eingehen! Das Tempo der Eingewöhnung bestimmt dein Kind. Daher solltest auch du genügend Zeit mitbringen. Ob Tage oder Wochen, je entspannter du dein Kind in seinen neuen Lebensabschnitt begleitest, umso entspannter kann es selbst auch sein.

Kind weint bei der Eingewöhnung? Tränen lügen nicht!

Eine sanfte Ablösung funktioniert ohne Tränen, da sind Fachleute sich einig. Dein Kind muss Vertrauen zu seiner neuen Bezugsperson aufgebaut haben, bevor es dich gehen lassen kann. Ein zurückgelassenes Kind, das sich nicht trösten lässt, wird auf Dauer verzweifeln und am Ende traumatisiert sein. Tränen lügen nicht: Angst und Trauer eines dreijährigen oder jüngeren Kindes sind immer echt - und niemals ein Manipulationsversuch, auch wenn diese Meinung noch immer kursiert. Keine Betreuungsperson in Krippe, Kita oder Kindergarten sollte das behaupten: Wenn ein Kind bei der Eingewöhnung weint, versucht es nicht, seinen Kopf durchzusetzen oder dich zu „erpressen“. So taktisch ist kein Kind. Dafür spürt es: Angst, Panik, Trauer.

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Eltern: Im Kindergarten dabei sein, aber nicht mitmachen

In der fremden Umgebung des Kindergartens oder der Kita bist du der sichere Heimathafen für dein Kind. Das heißt nicht, dass du mitspielst. Sondern: Du bist einfach nur da und dein Kind kann jederzeit zu dir zurückkommen. Verhalte dich eher passiv, damit sich dein Kind mit der neuen Bezugsperson vertraut machen kann und seine künftige Wirkungsstätte auf eigene Faust erkundet.

Finger weg vom Smartphone bei der sanften Eingewöhnung

Dein Handy oder eine Zeitschrift lass lieber in der Tasche, sonst buhlt dein Kind womöglich bald um deine Aufmerksamkeit. Ohne Ablenkung kannst du selbst auch etwas mitnehmen: Du kannst den Umgang der Betreuungspersonen mit den Kindern beobachten, den Kindergartenalltag kennenlernen und dein Kind später mit gutem Gefühl dort lassen.

No-Go beim Einwöhnen: Davonschleichen

Dein Kind hat sich gerade in ein Spiel mit seiner Bezugsperson oder anderen Kindern vertieft – eine optimale Gelegenheit, sich wegzuschleichen? Weit gefehlt, denn das wäre absolut kontraproduktiv. Es würde dein Kind verunsichern, und im Ergebnis bewacht es dich wahrscheinlich zukünftig um so mehr. Oder es reagiert zu Hause bei jeder kleinsten Abwesenheit panisch. Eine kurze, bewusste Verabschiedung nach Absprache mit der pädagogischen Fachkraft ist optimal. Auch wenn du in der Eingewöhnungszeit nur für eine Viertelstunde in der Garderobe verschwindest. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist? Dein Kind wird es dich wissen lassen.

Bespaßungsprogramm herunterfahren

Eine neue Umgebung mit neuen Bezugspersonen und Kindern kennenzulernen sowie einen anderen Alltag mit mehr Trubel als zu Hause – das fordert Kleinkinder enorm. Damit dein Kind alle Eindrücke verdauen kann, verzichte in der Eingewöhnungszeit am besten auf Zusatztermine mit Freunden, lass das Turnen ausfallen und plane ein paar ruhige Stunden mit Vorlesen und Kuscheln ein. Dein Kind leistet gerade Großes!

Die Eingewöhnung will nicht klappen? Abbrechen ist eine Lösung

Es kann passieren, dass die Eingewöhnung trotz allem nicht funktioniert. Wenn dein Kind über Wochen ständig verzweifelt ist und weint, dann ist es das Beste, abzubrechen und es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu versuchen. Einen Plan B für dieses Szenario im Hinterkopf zu haben, ist daher sinnvoll. Vielleicht kannst du weit vor dem Ende deiner Karenzzeit mit der Eingewöhnung starten, sodass du genug zeitlichen Puffer hast? Oder die Großeltern können zeitweise einspringen? Ganz wichtig ist, weder dir noch deinem Kind die Schuld zu geben, wenn es nicht gleich klappt. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem dein Kind gerne in den Kindergarten geht. Und du mit einem guten Gefühl hinaus.