Marco Rose, was kann man von einem Fußballer über das Leben lernen?
Natürlich sollte man sich immer mit dem großen Ganzen beschäftigen. Aber entscheidend sind die Momente in der Gegenwart – das hat Cheftrainer Marco Rose im Laufe seiner Fußballkarriere gelernt. Was er genau damit meint, erzählt er uns hier.
Damit meint Marco Rose: „Sich ein großes Ziel in der Zukunft setzen und dann dieses Ziel Schritt für Schritt im Hier und Jetzt angehen und abarbeiten. Doch erst die Beschäftigung mit dem Unterbewusstsein öffnet uns den Zugang zu den Details, die auf dem Weg zum Ziel entscheiden.
Die Bedeutung des Unterbewusstseins wurde mir durch die Arbeit mit dem früheren Speedskifahrer Harry Egger noch klarer. Dabei lasse ich mich von ihm in Trance versetzen, wodurch wir mein Unterbewusstsein ‚anzapfen‘. Diese Arbeit hilft mir nicht nur, mich zu entspannen. Es können sich dabei auch Dinge verfestigen, die ich bewusst nicht so wahrnehme, die aber im täglichen Job unterbewusst sehr wichtig für mich sind.
Man sollte eine herbe Niederlage vollständig ausleben. Und zwar jeder auf seine Weise. Ich brauche meine Zeit, um damit klarzukommen. Danach lenke ich den Fokus wieder auf neue Aufgaben. Ich glaube, dass alles im Leben immer für etwas gut ist. Es hat keinen Sinn, Vergangenem nachzutrauern. Stattdessen soll man sich darauf konzentrieren, was man im Hier und Jetzt für die Zukunft positiv beeinflussen kann.
Niemals mit dem Lernen aufhören. So schlau sollte man sein.
Fußballass Marco Rose
Niemals mit dem Lernen aufhören. So schlau sollte man sein. Wenn man irgendwann das Gefühl entwickelt hat, man kann und weiß alles, strahlt man das auch aus. Und dann wird man als Mensch relativ schnell sehr unsympathisch.“
Antwort von: MARCO ROSE, 42, führte Red Bull Salzburg zweimal hintereinander zum österreichischen Fußball-Meistertitel. Aktuell ist er Cheftrainer beim deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach.