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Im Supermarkt: „Schon wieder so viele Leute.“ Im Auto: „Also der Verkehr, unglaublich. Da geht nix weiter.“ Im Sommer: „Die Hitze, a Wahnsinn!“ Im Winter: „Echt mühsam, dass es so früh dunkel wird.“ Im Büro: „Ach, schon wieder ein Meeting!“

Beim Sudern und Sich-Beschweren sind wir Weltmeister! Und so jammern wir dahin, den ganzen lieben Tag, zu jedem Anlass.

Was die Furcht vor dem Säbelzahntiger mit dem Jammern zu tun hat

Vor ein paar Tagen bin ich auf einen Artikel zu diesem Thema gestoßen, in dem über das „katastrophische Gehirn“ berichtet wurde. Damit wird der Automatismus im menschlichen Gehirn bezeichnet, der sich auf Gefahren und Probleme fokussiert.

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Als wir noch Jäger und Sammler waren, diente dieser Automatismus zum Überleben. Zu dieser Zeit war es eindeutig lebensverlängernd, durch diese innere Ausrichtung den herannahenden Säbelzahntiger zu bemerken anstatt sich auf die schöne bunte Blumenwiese zu konzentrieren.

Den Katastrophen-Modus verlassen

Heute kommen wir zum Glück nicht mehr so oft in solche folgeschweren Situationen. Dennoch haben wir uns die Katastrophen-Orientierung beibehalten, sie weiterentwickelt und kultiviert. Wir sind Meister beim Jammern und beim (Er)Finden von Problemen. 

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Und was bleibt mit diesem Mindset in den Köpfen zurück? Sätze wie „Die Welt ist schlecht“, „Früher war alles besser“, etc.

Also die Einstellung: Alles ist ein Problem. 

Was wäre, wenn wir das Jammern einfach weglassen? In der Fastenzeit, nehmen wir uns vor, keine Schokolade zu essen, keinen Alkohol zu trinken, weniger aufs Handy zu schauen etc. … weil uns all diese Dinge nicht guttun. Aber auch problemorientiertes Denken bekommt uns nicht gut. Es macht uns schwer, trübsinnig, traurig und ärgerlich.

2 Anti-Jammer-Strategien

Im Grunde ist es ganz einfach, die negativen Dinge nicht mehr ins Zentrum zu rücken. Es geht darum, unser Bewusstsein zu erweitern. 

Erkennen

Der erste Schritt liegt im Festmachen von Situationen, in denen ein Jammerreflex auftaucht. Im Gespräch mit anderen wird die Wahrnehmung geschärft, wenn jemand zu jammern beginnt. Ebenso geht es darum, die eigenen Gedanken bewusst zu beobachten und zu erkennen, wenn ein Impuls zum Jammern auftaucht.

Lösen oder Akzeptieren

Sobald man an sich selbst oder an anderen diesen Jammerreflex bemerkt – kurz innehalten. Feststellen, dass es ein „Problem“ gibt.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Das Problem lösen. Wenn das nicht möglich ist: 
  • Das Problem in Ruhe lassen und das Thema auf etwas Freudvolles lenken.

Ganz nach dem Prinzip eines Spruches von Buddha: „Wenn du ein Problem hast, dann versuche es zu lösen. Wenn du es nicht lösen kannst, mach kein Problem daraus.“

Jammerfrei durchs Leben gehen

Lachende junge Frau umarmt einen Mann

Bild: Beliaikin/Unsplash

Durch das Verzichten aufs Jammern wird die Sicht auf die positiven Dinge im Leben wieder frei. Die Probleme schrumpfen. Du nimmst mehr lachenende und fröhliche Gesichter wahr. Die Welt wird wieder bunt, freud- und friedvoll.

Wenn wir diese jammerfreie Haltung kultivieren, entwickelt sich vielleicht irgendwann in uns das glückvolle Gehirn und unser natürliches Mindset ist (wieder) auf die Sonnenseite des Lebens ausgerichtet.

Oder – wie Monty Python es so schön formuliert: „Always look on the bright side of life“. 

Einen Versuch wäre es wert, oder?