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Wer mit gerunzelter Stirn und hängenden Schultern den Arbeitstag beginnt, ist gestresst und wenig motiviert. Machen wir uns stattdessen groß, richten uns auf und recken den Kopf, sind wir stolz. Aber runzeln wir die Stirn, weil wir gestresst sind? Und richten wir uns auf, weil wir stolz sind? Oder kann es auch andersherum sein: Dass wir gestresst sind, WEIL wir die Stirn runzeln bzw. stolz sind, WEIL wir uns sprichwörtlich aufblasen?

Was ist Embodiment?

Hier kommt der Begriff „Embodiment“ ins Spiel: Dieser beschreibt die wechselseitige Verbindung des Körpers mit der Seele und wie wir durch körperlichen Ausdruck unser seelisches Wohlbefinden beeinflussen können. Auf Deutsch übersetzt bedeutet Embodiment „Verkörperung“.

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Dass sich eine angenehmere körperliche Haltung tatsächlich auf unsere Emotionen auswirken kann, zeigt eine Studie aus dem Jahr 1988: Probanden der Studie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm einen Stift zwischen die Zähne und wurde dadurch quasi zum Lächeln gezwungen. Die andere Gruppe nahm den Stift zwischen die Lippen. So wurde verhindert, dass sie lächeln. Beide Gruppen sollten sich dann Comics ansehen und bewerten, wie lustig sie diese fanden. Mit dem Ergebnis: Die Gruppe, die künstlich lächelte, befand die Comics für deutlich lustiger.

Embodiment: Wundermittel gegen Ängste und Sorgen?

Das bedeutet nicht, dass wir nur unsere Körperhaltung verändern und plötzlich alle Sorgen los sind. Erst recht nicht, dass wir unverarbeitete Emotionen einfach verdrängen sollten. Denn: Wir lassen die Schultern ja nicht grundlos hängen. Reflektieren und verarbeiten der eigenen Gefühle steht an erster Stelle. Wer dann bereit ist, die Trauer oder eine andere Emotion wieder durch eine positivere zu ersetzen, der ist bereit für Embodiment – und diese vier Übungen:

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4 Embodiment-Übungen für daheim

1. Schüttele dich frei

Kein Witz: Wenn du deinen ganzen Körper schüttelst, von oben bis unten, löst du seelische und körperliche Verspannungen. Du befreist dich von Sorgen und Anspannung, lässt los und öffnest dich für Neues. Stelle dir beim Schütteln ruhig bildlich vor, wie alle Ängste und Stress von dir abfallen und spüre nach, wie du dich freier fühlst.

2. Feldenkrais-Übung für mehr Achtsamkeit

Eine generelle Methode, die Verbindung zu deinem Körper zu verbessern und Gewohnheiten aufzuspüren bieten Feldenkrais-Übungen. Zum Beispiel diese: Verschränke deine Arme. Ist dir schon mal aufgefallen, dass du das stets auf die gleiche Weise tust? Es liegt immer derselbe Arm oben. Verschränke die Arme also nochmal, diesmal liegt der andere Arm oben. Wie fühlt sich das an?

3. Lass die Schultern kreisen

Deine Schultern und ihre Kugelgelenke wollen bewegt werden. Darum: Lass deine Schultern kreisen, nach vorne und nach hinten, abwechselnd und zusammen. Ob du das mit Schwung tust oder ganz langsam und bedacht, ist Nebensache – Hauptsache es kommt Bewegung rein. So hebst du deine Stimmung im Nu auf ein leichteres und beschwingteres Level.

4. Yoga-Übung: Die Lotusblüte

Für diese Übung kannst du stehen oder sitzen. Strecke deinen Rücken und entspanne deine Schultern. Falte nun deine Hände vor deiner Brust, als würdest du beten – Handfläche auf Handfläche. Atme dabei tief in den Bauch. Die Fingerspitzen von Daumen und kleinen Fingern drückst du leicht gegeneinander, sodass sich deine anderen Finger und die Handflächen leicht öffnen, wie eine Lotusblüte. Halte die Lotusblüte vor deinem Herzen und lasse sie dann aufsteigen, indem du deine Arme langsam ganz nach oben ausstreckst. Die Lotusblume steht in Indien für Neuanfang und Offenheit. Die Übung soll dir dabei helfen, mit negativen Denkmustern zu brechen und neuen, positiveren Ansichten Raum zu geben.