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Albträume können die Nächte manchmal kurz und turbulent gestalten. Aber die gute Nachricht ist, dass man ihnen nicht hilflos ausgeliefert ist. Luzides Träumen – oder auch bekannt als Klartraum – hilft uns dabei, dem Albtraum aktiv und bewusst entgegenzuwirken.

Am häufigsten tritt das nächtliche Grauen während des REM-Schlafs in der zweiten Nachthälfte auf – das ist jene Phase, während der die Schlafenden ihre Augen bewegen. Oft endet ein böser Traum mit jähem Erwachen. Ein Moment der Erleichterung: Alles nicht wahr, Gott sei Dank. Das Herz schlägt schneller, die Atemfrequenz ist erhöht, auf der Wange spürt man vielleicht noch ein paar getrocknete Tränen. Angstträume sind immer sehr intensiv. Und die Eindrücke so real und stark, dass sie nachwirken: etwa das Gefühl verfolgt zu werden, aber nicht weglaufen zu können, abzustürzen oder gar zu sterben.

Hin und wieder schlecht zu träumen, mag für den Moment zwar aufwühlend sein, ist aber weitgehend folgenlos. Als häufigste Albtraum-Ursache gelten Stress und Druck, etwa im Job oder in der Familie. Manchmal wird Gesehenes (Film) oder Gelesenes (Buch) nachgeträumt. In seltenen Fällen spielen traumatische Erfahrungen eine Rolle. Und: „Albträume laufen häufig in Familien, das heißt sie sind – jedenfalls teilweise – vererbt, wie übrigens auch viele Schlafmuster und Schlafstörungen“, weiß Brigitte Holzinger, Leiterin des Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung, in ihrem Buch „Albträume: Was sie uns sagen und wie wir sie verändern können.“ Sie bietet eigene Klartraum-Trainings an.

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Belastend werden Albträume, wenn sie sehr häufig auftreten – denn dann fürchtet man sich bereits vor dem Zubettgehen und einem möglichen Horrortrip. Das Einschlafen, aber auch das Wiedereinschlafen fällt sehr schwer. In Folge reduziert sich das Schlafpensum immer mehr, mit negativen Auswirkungen auf die Psyche und den Körper.

Albträumen aktiv entgegenwirken

Aber es ist möglich, etwas gegen wiederkehrende Albträume zu tun? Luzides Träumen, also die Fähigkeit, klar zu träumen, ist eine von vielen Methoden, seine Träume umzugestalten. Dabei wird bewusst in das Traumgeschehen eingegriffen. „Im Klartraum sind wir Autor, Dramaturg, Regisseur, Bühnenbildner und zugleich Kritiker unserer eigenen inneren, quasi virtuellen Welt“, so Brigitte Holzinger in ihrem Buch. Ein Schlaf-Wachzustand, denn im luziden Traum weiß der Träumende, dass er träumt. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten – und führt dazu, dass man die Wahl hat – auch im Albtraum.

„Luzides Träumen befähigt eine Person, sich gerade dann helfen zu können, wenn einen der Schrecken heimsucht, im Bett zu Hause, wenn man schläft. Aus welchem Grund auch immer so ein Albtraum eintritt, Klarträumen kann ihm den Schrecken nehmen“, so Holzinger. Etwa, indem man Traumfiguren um Hilfe bittet, den Albtraum als Traum erkennt (was für sich schon unglaublich erleichternd wirkt), die Szene wechselt oder einfach einen sicheren Ort bzw. die Distanz sucht. Es wäre dann aber auch möglich, einen Traum bewusst zu beenden – oder mit einem Albtraum-Schurken ein klärendes Gespräch zu führen. Und schließlich geht es darum, zu erkennen, was der Traum uns sagen möchte.

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3 Schritte für schöne Träume

Mach den „Reality Check“

Manche Menschen können das von sich aus, andere müssen es erst lernen – denn nicht jedem fällt es leicht, klar zu träumen. Ein wichtiger erster Schritt Richtung Klartraum ist es, sich das Thema überhaupt bewusst zu machen, „es überhaupt zu wollen“, so Holzinger. Dabei hilft es zum Beispiel, sich das luzide Träumen auch untertags im Geiste immer wieder vorzustellen. „Reality-Checks“ sind ebenfalls ein Trick, um sich im Traum besser orientieren zu können.

Es geht darum, das Erlebte/Gesehene zu überprüfen: Schlafe ich? Wache ich? Das allerdings schon im Wachzustand, zum Beispiel, indem man sich tagsüber in den Arm zwickt und sagt: Das ist real. Im Klartraum würde man das Zwicken nicht spüren. Man kann auch Farben prüfen – denn im Traum gibt es oft Farben, die gar nicht existieren. Oder die Uhrzeit.

An seine Träume erinnern

Weiters geht es darum, sich mehr und mehr an seine Träume zu erinnern – vor allem auf der Ebene des „Fühlens“, denn: „Träume sind Gefühle“, sagt Holzinger. Das Führen eines Traumtagebuchs hilft dabei – und die Absichtsäußerung vor dem Einschlafen: Ich will mir meine Träume merken! Die Wiedergabe sollte möglichst auf sinnlicher Ebene erfolgen: Was habe ich gespürt? Was gerochen? Was gesehen? Was geschmeckt? Welche Farben waren da?

Sich mit anderen austauschen

Und schließlich hilft es, sich intensiv mit dem Thema Träumen auseinander zu setzen: Indem man darüber liest und vor allem darüber spricht. Zum Beispiel in eigenen Klartraum-Gruppen – mit anderen Menschen, die luzid träumen können oder es wollen.

Wichtig ist es, tief in seine Empfindungen einzutauchen. Dafür hat Holzinger eine eigene Methode entwickelt, sie heißt „Dream Sense Memory“.  Und schließlich hilft es, sich intensiv mit dem Thema „Träumen“ auseinander zu setzen: indem man darüber liest und vor allem darüber spricht. Zum Beispiel in eigenen Klartraum-Gruppen – mit anderen Menschen, die luzid träumen können oder es wollen.