In Partnerschaft mit

Sie sieht aus wie ein Schmetterling: Die Schilddrüse, eines der kleinsten, aber wichtigsten Organe in unserem Körper, gilt als Spiegel der Emotionen. Immerhin: Im Kehlkopf und in der Luftröhre, an die sie sich schmiegt, sitzt die Quelle unserer Verständigung. Die Schilddrüse ist aber vor allem eine lebenswichtige Hormondrüse. Sie speichert Jod und produziert die beiden Hormone T3 und T4.

Die Schilddrüse gilt als Spiegel der Emotionen.

Diese aktivieren die Stoffwechselaktivität der Zellen. Sie geben ihnen sozusagen „Gas“ und wirken unter anderem auf Herz und Kreislauf, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, Körpertemperatur und Darmtätigkeit. „Weiters bildet die Schilddrüse Calcitonin – ein Hormon, das für uns Mediziner einen wichtigen Parameter im Blut darstellt, da eine Erhöhung auf eine mögliche Erkrankung hinweist“, sagt Dr. Katayoun Tonninger-Bahadori, Chirurgin und Spezialistin für Schilddrüsendiagnostik. 

Anzeige
Anzeige

Und da wären wir auch schon bei des Pudels Kern: Wir alle kennen mittlerweile jemanden, der an einer Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse leidet – oder sind selbst betroffen.

Die Autoimmunentzündungen der Schilddrüse erleben einen Hype.

Insbesondere die Autoimmunentzündungen der Schilddrüse erleben derzeit einen „Hype“. Es ist die häufigste endoktrine Erkrankung weltweit. Sie trifft viel häufiger Frauen als Männer. Das Verhältnis beträgt ca. 9:1. Man kennt sie unter dem Namen ihres Erstbeschreibers, des japanischen Arztes Hakaru Hashimoto. Über die Auslöser wird viel diskutiert. „Dieser hormonelle Bereich ist für manch gelehrten Fachmann ziemlich kompliziert“, erklärt die Ärztin Tonninger-Bahadori.

Anzeige
Anzeige
Schmetterling

Foto Credit: Annie Spratt

Die schlechte Nachricht: Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse sind nicht heilbar. Die gute Nachricht: Sie können gut behandelt werden. Und dabei spielt die richtige Ernährung eine wichtige Rolle.

Und wie sieht eine „heilsame“ Ernährung aus? Ein Ansatz ist das AIP – das Autoimmunprotokoll. Dieses fokussiert sich in einem gewissen Zeitraum auf nährstoffreiche, reizarme und unverfälschte Lebensmittel nach dem Paleo-Prinzip und schließt für einige Zeit so manches aus – darunter Zucker und Getreide.

Tonninger-Bahadori, selbst Schilddrüsen-Patientin und daher glutenfrei und jodarm unterwegs, hat sich mit einer Studie über Hashimoto und die Paleo/AIP-Diät beschäftigt. Ihre erste Conclusio lautet:

Am Ende der 10-Wochen-Ernährungsumstellung war das allgemeine Befinden eindeutig besser. Man sah eine deutliche Reduktion der weißen Blutkörperchen und des CRP, was auf eine allgemeine Reduktion der Entzündung im Körper hinweist. Ich denke daher, wir brauchen hier mehr Studien, aber die Tendenz der Verbesserung der Symptome durch eine AIP/ Paleo-Diät ist nicht von der Hand zu weisen.

Außerdem: Die Schilddrüse steht mit dem vegetativen Nervensystem in Verbindung. Das heißt wiederum, dass bei allen Prozessen die Psyche eine entscheidende Rolle spielt. Und die wird mit der richtigen Ernährung jedenfalls stabiler.