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Wenn es nach manchem Kosmetikhersteller geht, soll Hyaluronsäure der Faltenkiller schlechthin sein. Und auch bei Arthroseschmerzen soll Hyaluron wahre Wunder wirken. Wir haben nachgeforscht, was der Wirkstoff eigentlich ist und was Präparate damit wirklich können.

Was macht Hyaluronsäure im Körper?

Hyaluronsäure ist ein Mehrfachzucker, der von Natur aus in unserem Körper vorkommt, vor allem im Bindegewebe. Aber auch in unserer Gelenksflüssigkeit, in den Knochen, Knorpeln und den Glaskörpern des Auges dient Hyaluronsäure als Schmiermittel und unterstützt unsere Bewegungen.

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Hyaluronsäure kann enorm viel Wasser an sich binden: ein Gramm Säure bis zu sechs Kilogramm Wasser. In der Haut kommt Hyaluronsäure im Bindegewebe der Lederhaut vor, das ist die zweittiefste Hautschicht. Dort versorgt die Säure das Bindegewebe mit Feuchtigkeit und lässt die Haut elastisch und faltenfrei wirken. Wenn wir älter werden, verringert sich der Anteil der Hyaluronsäure in der Lederschicht. Die Folge: Unsere Haut wird weniger mit Feuchtigkeit versorgt und verliert an Strafffheit.

Hyaluron produziert der Körper selbst, wir nehmen es aber auch über die Nahrung auf. Zum Beispiel über eine Suppe, für die wir Hühner- oder Rinderknochen verwenden.

Wie wendet man den Wirkstoff an?

Hyaluronsäure wird zur Behandlung von Arthrose eingesetzt. Denn: Eine Arthroseerkrankung baut das Schmiermittel Hyaluronsäure vermehrt ab. Daher spritzt man den Mehrfachzucker direkt in betroffene Gelenke, um das Defizit auszugleichen. Die Hyaluronspritze soll Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigung lindern.

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Außer bei Arthrose wird Hyaluronsäure als wirksames Anti-Aging-Mittel vermarktet, das den Alterungsprozess der Haut verlangsamen soll. Dafür wird es in Cremen, Masken und Kapseln gegeben. Die Hyaluronsäure im Kosmetikprodukt soll Falten auffüllen und so milder erscheinen lassen.

Was bringt Hyaluron?

Dass Hyaluronspritzen oder -tabletten bei Arthrose wirklich funktionieren, ist wissenschaftlich nicht belegt. Aktuell ist die Studienlage mangelhaft. Ebenso steht es um Hyaluron als Anti-Aging-Geheimwaffe: Es gibt bisher keine einwandfrei durchgeführten Studien, die diesen Effekt nachweisen. Was Hyaluronsäure als von außen gegebene Creme durchaus kann: Die Oberhaut, also die oberste Schicht unserer Haut, für ein paar Stunden mit Feuchtigkeit aufplustern. So wirkt sie straffer. Doch der Feuchtigkeitsspender Hyaluronsäure dringt aus Pflegecremes nicht in die nächste Schicht vor, die Lederhaut. Ein dauerhafter Faltenweg-Effekt ist daher von Hyaluron-Cremes nicht zu erwarten.

Wer seine Arthrose dauerhaft lindern oder Falten vorbeugen möchte, dem sei gesagt: Die Zauberwörter heißen bewusste Ernährung, moderate Bewegung, sorgsame Feuchtigkeitspflege und hoher Lichtschutzfaktor. Rauchen, Zucker, Alkohol und Weißmehl sollten besser vermieden werden.

Durch eine gemüsereiche, fleischarme Ernährung reduziert man Übergewicht und kann so die Belastung auf die Gelenke verringern. Regelmäßige Bewegungsübungen helfen zudem, Arthroseschmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

Und was hilft, um die Haut Die beste Anti-Aging-Pflege ist ausreichend Schlaf und ein guter UV-Schutz. Denn: UV-Strahlung gilt als großer Risikofaktor für Faltenbildung. Ergänzend wichtig ist eine gute Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Dafür kann es sich lohnen, eine Hauttyp-Analyse beim Experten durchzuführen und zu prüfen: Was genau braucht meine Haut eigentlich?