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Tausende Menschen gehen jährlich in 33 Ländern auf die Straße. Im Rahmen des Wings for Life World Run laufen sie für die, die nicht laufen können – denn die Einnah­men des Charity-Events fießen in die Rückenmarksforschung und sollen so helfen, Querschnittslähmung zu heilen. Wir haben dazu mit Anita Gerhardter, CEO von Wings for Life gesprochen.

Es heißt, in der Rückenmarksforschung könnten in etwa fünf bis zehn Jahren enorme Fortschritte zu sehen sein. Was stimmt hier so zuversichtlich?

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„Verschiedene Forschungsprojekte lassen uns immer besser verstehen, welche biologischen Vorgänge nach einer Rückenmarksverletzung überhaupt ablaufen. Dieses Verständnis ist die Grundlage dafür, Therapien zu entwickeln.

Unter anderem konnte bereits ein Faktor für Nervenwachstum identifiziert werden, der dafür sorgt, dass derart stimulierte Nervenfasern sehr viel schneller wachsen. Es wurden Moleküle gefunden, die wachstumshemmende Eiweißkörper im Rückenmark ausschalten.

Und mittels Elektrostimulation ist man in der Lage, vollständig gelähmten Menschen willentliche Bewegung von Armen und Beinen zu ermöglichen oder teilweise sensorisches Empfinden zurückzugewinnen.“

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Welche Durchbrüche der letzten Jahre haben Sie persönlich am meisten beeindruckt?

„Die elektrischen Stimulationsverfahren von Nervengewebe halte ich für sehr wesentlich. Damit ergibt sich ein Zugewinn an Lebensqualität für die Betroffenen. Aber auch auf anderen Feldern wie der Gen- oder der Stammzelltherapie gab es Fortschritte.

Allerdings entwickelt sich die medizinische Forschung leider nicht linear. Es ist mehr wie ein Mosaik. Und so langsam, aber stetig kommen immer mehr Bausteine zu einem Gesamtbild hinzu.“

Antwort von: Anita Gerhardter, CEO der Wings for Life Stiftung für Rückenmarksforschung