Es heißt nicht umsonst „power nap“, denn die kurze Rast zwischendurch lädt die Batterien im Körper wieder auf und gibt neue Energie für die zweite Tageshälfte. Das Problem ist nur, dass dem Mittagsschlaf oder dem Powernapping bei uns das Attribut der Faulheit anhaftet – völlig zu Unrecht! Denn es ist ganz normal, dass es nach etlichen Stunden Arbeit zu einem Leistungsabfall kommt, den man mit einem kurzen Schlaf wieder korrigieren kann.

Die Betonung liegt dabei auf kurz, denn mehr als 15 bis 20 Minuten sollte das Powernapping nicht dauern. Übersieht man diesen Punkt, macht der Körper zu viele Schlafphasen durch, und man erwacht mit dem gegenteiligen Effekt: wie gerädert und schlaffer als zuvor.

Anzeige
Anzeige

Für eine vollständige Erholung ist das nämlich trotz allem zu kurz. Dann bewirkt der Mittagsschlaf für den verbleibenden Tag keinen erfrischenden Kick, sondern, überspitzt formuliert, ein energetisches Wachkoma.

Wie integriert man einen Mittagsschlaf am wirkungsvollsten in den Tagesablauf?

Ein kurzer Mittagsschlaf lässt sich am besten zwischen 13 und 15 Uhr einplanen, denn in diesem Zeitraum fällt die natürliche Leistungsfähigkeit ohnehin leicht ab. Ideal ist ein ruhiger, möglichst dunkler Ort, wo man unbeobachtet 15 bis 20 Minuten die Augen schließen kann. Wichtig: Nicht zu spät schlafen, sonst gerät der Nachtschlaf aus dem Takt.

Der Mittagsschlaf kann wohltuend und leistungsfördernd sein, wenn er zur richtigen Zeit und mit Maß erfolgt. Wer ihn bewusst einsetzt, profitiert langfristig.

Anzeige
Anzeige

Nachgefragt zum Thema Mittagsschlaf bei: PRIM. UNIV.-PROF. DR. REINHOLD KERBL, Vorstand der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Hochsteiermark in Leoben und Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung