In Partnerschaft mit

1. Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen

„Empathie besteht darin, Gedanken und Gefühle anderer zu erkennen und darauf mit angemessenen eigenen Emotionen und Verhaltensweisen zu reagieren.“ So die wissenschaftliche Definition der Universität Cambridge. Unwissenschaftlich formuliert: Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein menschliches Grundbedürfnis ist, auf einer tiefen Ebene gesehen zu werden und sich im anderen zu erkennen.

2. Empathie entsteht in der Kindheit

Illustration: Olga Kawacińska

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Wie entsteht Empathie? Ich frage die Psychotherapeutin Katja ­Beran. Sie sagt: „Als Kleinkind wirst du von deiner ersten Bezugsperson gespiegelt, das heißt, deine Gefühle werden erwidert und bestätigt. Geschieht dies nicht, fehlt der Zugang zu den eigenen Emotionen – und damit auch zu denen anderer.“ Die meisten von uns haben freilich diesen Zugang – wenn er ver­loren scheint, können wir ihn also leicht wiederentdecken.

3. Wir üben: Fokus auf den Atem

Illustration: Olga Kawacińska

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Sich mit anderen Menschen verbinden kann nur, wer mit sich selbst verbunden ist. Dass lässt sich trainieren, zum Beispiel über den eigenen Atem: eine Hand auf den Unterbauch legen – spüren, wie der Atem die Bauchdecke bewegt. Einatmen: Die Bauchdecke hebt sich. Ausatmen: Die Bauchdecke senkt sich. Den Atem nicht durch den Willen beeinflussen, sondern frei fließen lassen. Atempause zulassen.

4. Der Anfängergeist

Illustration: Olga Kawacińska

Der Begriff „Anfängergeist“ aus dem Zen-Buddhismus bedeutet, dass man alles, was man tut, so tut, als wäre es das erste Mal: bewusst, unvoreingenommen, neu­gierig. Indem ich die banalsten Handlungen wie Zähne putzen oder an der Supermarktkassa ­anstehen in dieser Haltung ausführe, lenke ich meinen Fokus von mir selbst auf die Außenwelt …

5. Das Wunder der Verbundenheit

Illustration: Olga Kawacińska

… und plötzlich fällt mir auf, dass die Kassierin im Supermarkt nicht unfreundlich, sondern einfach nur müde und erschöpft ist. Dass die zickige Kollegin in Wahrheit Liebeskummer hat. Ich beginne zu spüren, welches echte Gefühl beim anderen unter dem offenbarten Gefühl liegt – und kann ihm geben, was er wirklich braucht. So entsteht Verbundenheit, die mich persönlich reicher macht als alles Geld der Welt.