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Wusstest du, dass wir an die 60.000 Gedanken pro Tag denken? Und diese Gedanken springen und toben scheinbar unkontrollierbar wie eine Affenhorde in unserem Kopf herum. Mal transportieren sie uns in die Vergangenheit, mal in die Zukunft, und sie trüben unsere Wahrnehmung. In der buddhistischen Lehre wird dieses geistige Treiben als „monkey mind“ bezeichnet. Gut, dass es Wege gibt, wieder Meister seiner Gedanken zu werden, um Ruhe und Klarheit zu erlangen.

Kennst du das? Du hast endlich mal eine ruhige Minute und willst bloß durchatmen. Oder du möchtest einschlafen, und dann wird es erst so richtig laut im Kopf. Du möchtest dich auf eine Tätigkeit konzentrieren – und flutsch, bist du davongetragen in eine völlig andere Geschichte im Kopf. Emotionen kommen hoch, und du ärgerst dich, dass du keinen klaren Gedanken fassen kannst. Du wünschst dir, dass endlich mal Ruhe im Oberstübchen herrscht.

Photo by Tore F on Unsplash

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Dass es still wird im Kopf, ist sehr unwahrscheinlich. Es liegt in der Natur unseres Geistes, ständig in Bewegung zu sein.

Dass es still wird im Kopf, ist sehr unwahrscheinlich. Denn es liegt in der Natur unseres Geistes, ständig in Bewegung zu sein. Aber zur Ruhe zu kommen und klar zu werden, das ist möglich. Indem wir lernen, wie wir mit den Affen im Kopf umgehen.

Alles nur Geschichten

Der erste Schritt ist, zu erkennen und zu verinnerlichen, dass alles, was gedanklich abgeht, nur Geschichten sind. Es sind die Affen im Kopf, die aufgrund von Lebenserfahrung, Kultur, Umfeld etc. die buntesten Bilder aufmalen und alles kommentieren. So real, dass wir sie als „echt“ erleben. Wie gesagt, es sind trotzdem nur Geschichten im Kopf. Allein dieses Bewusstsein hilft mir bereits, mich da rauszuholen: „Hey, du bist ja gerade im Irgendwo und gar nicht hier, im Jetzt.“ Und damit bin ich ausgestiegen.

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Eine einfache Übung

Darauf folgt Schritt 2: Im Hier und Jetzt, wo sich das eigentliche Leben abspielt, bleiben. Dafür gibt es eine einfache Übung, die du überall durchführen kannst. Gehe dabei wie folgt vor:

  • Den Körper von der Zehenspitze bis zum Scheitel ganz bewusst wahrnehmen
  • Den Kontakt zum Boden fühlen und entspannen
  • Die Aufmerksamkeit zum natürlichen Atemfluss bringen und ihn neugierig begleiten
  • Einatmen: „lass“
  • Ausatmen: „los“ und entspannen
  • 5x wiederholen

Damit entziehst du den Affen die Aufmerksamkeit, und die kleinen Biester können die Geschichten nicht weiter ausbauen. Natürlich sind sie gefinkelt, und sie werden sich bei jeder kleinsten Möglichkeit, selbst bei dieser Übung, einmischen. Aber das darf sein und ist ganz normal.

Streng, aber zärtlich

Erinnere dich: Es sind nur Geschichten im Kopf. Schenke dir ein Lächeln und lenke deinen Fokus liebevoll und bestimmt zurück zu deinem Atem. Manchmal kommt es auch vor, dass man sich nach wenigen Momenten wieder in einer Geschichte findet.

Als zusätzliche Konzentrationshilfe kannst du dann das Zählen einbauen: einatmen: „1“, ausatmen: „2“, einatmen: „3“ usw. und dir vornehmen, ohne Unterbrechung bis 10 zu kommen. Diese Challenge hilft mir oft, fokussiert zu bleiben … mit ein bisschen Strenge, aber doch mit Freude und Leichtigkeit.

Wenn du das regelmäßig übst, wird dein Bewusstsein geschärft. Du wirst ruhig und klar.

Die Affen sind ein Teil von uns

Die (Affen-)Gedanken im Kopf werden bleiben. Sie sind ein Teil von uns. Wenn wir uns dagegen wehren, schenken wir ihnen nur noch mehr Aufmerksamkeit und liefern ihnen Energie zum Wachsen. Wenn wir sie annehmen und ihre Natur erkennen, können wir bestimmen, wie wir damit umgehen. Dabei erinnere ich mich gerne an einen Satz, den mir mein tibetischer Meditationsmeister mitgegeben hat: „Make friends with your monkeys.“ Ein schöner und friedvoller Ansatz, nicht wahr?