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Einkaufen in der Nähe will gelernt sein – was regionales Essen ausmacht und was nicht, kannst du hier nachlesen.

  1. Was ist eigentlich „regionales Essen“?
    Per Definition sind das Rohstoffe oder Lebensmittel aus der Region, die dort auch verarbeitet, verpackt und verkauft werden.
  2. Welche Vorteile haben regionale Produkte?
    Kurze Transportwege bedeuten niedrigere CO2-Emissionen. Für Verbraucher ist vor allem der Wunsch nach mehr Frische, Qualität und die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel ausschlaggebend. Über ihre Qualität sagt die regionale Herkunft allerdings nichts aus.
  3. Importiert versus regional: Wie groß ist der CO2-Rucksack?
    Im Auftrag der AMA füllte das Sustainable Europe Research Institute (SERI) einen exemplarischen 6-Produkte-Warenkorb (Apfel aus Kapstadt bzw. der Steiermark, Joghurt aus Deutschland bzw. NÖ, Tomate aus Holland bzw. Wien, Butter aus Irland bzw. NÖ, Weintrauben aus Chile bzw. dem Burgenland, Rindfleisch aus Argentinien bzw. OÖ) und errechnete eine insgesamt 32-mal höhere CO2-Belastung der Importprodukte.
  4. Sind regionale Produkte immer teurer?
    „Das ist in Relation zu sehen“, weiß Ernährungsexpertin Claudia Mäser vom Wiener Bioshop „Lieber Ohne“: „Wir kaufen Karotten in 15-Kilo-Einheiten statt in Paletten, natürlich schlägt sich das im Preis nieder. Wer aber nur so viele nimmt, wie er wirklich braucht, anstatt von den 2-plus-1- Säcken aus dem Supermarkt später die Hälfte wegzuwerfen, zahlt nicht drauf.“
  5. Was sind „Locavores“?
    Konsumenten, die als Beitrag zum Umweltschutz ausschließlich lokale und saisonale Produkte (aus 160 Kilometer Umkreis) kaufen und essen. Die Bewegung entstand 2005 in San Francisco.
  6. Regional oder bio: Was ist Österreicherinnen und Österreichern wichtiger?
    Laut einer Gallup-Studie von 2017 wird Einkaufen in der Nähe stark mit „bio“ gleichgesetzt, im Zweifelsfall geben 66 Prozent sogar Ersterem den Vorzug. Das bestätigt auch AGES-Ernährungsexpertin Ingrid Kiefer: „In der Bevölkerung liegen Herkunft, Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität in der Wichtigkeit vor biologischen Lebensmitteln.“
  7. Werden in Österreich überhaupt genug landwirtschaftliche Produkte erzeugt?
    Der Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse lag 2016/17 bei 27 bzw. 58 Prozent, eine deutliche Überversorgung gibt’s bei Milch, Rind- und Schweinefleisch. Der Selbstversorgungsgrad mit Fischen lag 2017 bei nur rund sechs Prozent.
  8. Was ist der „Radius 66“?
    Bereits 1994 begann der Wirt Josef Floh aus Langenlebarn (NÖ), in der Umgebung nach engagierten Herstellern besonderer Produkte zu suchen. 2009 gab er der Idee einen Namen – „Radius 66“ – und seiner Gastwirtschaft einen neuen Schwerpunkt. Seither wird, soweit möglich, alles von Produzenten aus einem Umkreis von 66 Kilometern bezogen – von den Küchenzutaten bis zum Mobiliar der Gaststube.