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  • Ziele sind anstrengend!
  • Ziele erreichen bedeutet Verzicht.
  • Ziele machen einen nur kurzfristig glücklich.
  • Ziele bedeuten Stress.

Vorurteile oder die Wahrheit? Beides! Es kommt auf die Art der Ziele an, die wir uns setzen, und auch darauf, wie wir damit umgehen. Lange Zeit setzte ich mir in meinem Leben bloß deshalb Ziele, um erfolgreicher und anerkannter zu werden. Heute ist das anders. Ich habe entdeckt, wie man sich Ziele setzt, die Freude machen und statt Stress Wohlbefinden auslösen.

Ziele dürfen leicht sein!

Prägend dafür war ein Satz, den mir ein kluger Mann vor einiger Zeit sagte:

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Ziele Illustration
Bild: Getty Images

Alles, was leicht geht – geht. Alles, was nicht leicht geht – geht nicht.

Zum einen bedeutet das, dass wir Ziele jederzeit adaptieren können, wenn wir bemerken, dass sie uns Unbehagen bereiten. Es handelt sich dabei nicht um das häufig verachtete Aufgeben, sondern vielmehr um die Bereitschaft, seine Ziele der eigenen Entwicklung und den eigenen Bedürfnissen anzupassen.

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Unsere Gefühle sind übrigens ein wichtiger Indikator dafür, ob Ziele gut und richtig für uns sind.

Selbstbewusstes Girl

Bild: Wesley Tingey/Unsplash

Fühlen wir uns motiviert, stark und energiegeladen, haben wir vermutlich schon das passende Ziel gefunden. Empfinden wir aber Überforderung, Frustration oder Langeweile, ist es wohl an der Zeit, unser Ziel zu erneuern.

Brauchen wir überhaupt Ziele?

Fühlt sich das eigene Leben auch ohne Ziele erfüllt an, kann man das Thema getrost beiseitelegen. Ich persönlich bevorzuge es, Ziele zu haben. Nicht zuletzt deshalb, weil Ziele dazu dienen, Probleme zu lösen. Und die haben wir wohl alle. Was ich damit meine?

Ich persönlich bevorzuge es, Ziele zu haben.

Die meisten Menschen wissen nur allzu gut, was sie nicht mehr wollen. Sie wollen zum Beispiel kein Übergewicht mehr haben; sie wollen keinen Job mehr, der sie anödet; sie wollen nicht mehr ständig müde sein; sie möchten sich nicht mehr so schlecht und unbeachtet fühlen …

Der erste Schritt zur Lösung eines Problems ist ein Ziel!

Wenn man, bezogen auf ein vorhandenes Problem, die Frage stellt: „Was willst du stattdessen?“, dann erhält man als Antwort fast immer ein Ziel, das es zu verfolgen gilt. Zum Beispiel: statt Übergewicht Idealgewicht, statt Müdigkeit Vitalität, statt unangenehmen Gefühlen und Selbstzweifel ein starkes Selbstwertgefühl. Anstatt des unbefriedigenden Zustandes formuliert man den Wunschzustand.

Etappenziele einplanen

Ziele sind dazu da, um Wünsche zu erfüllen. Die gute Fee, die unsere Wünsche ohne unser Zutun erfüllt, ist leider meist ziemlich ausgebucht. Und so bleibt uns nur eines: Wünsche in Ziele zu verwandeln, indem wir uns dazu entscheiden, etwas zu tun, um unserem Wunsch näher zu kommen.

Ziele sind dazu da, um Wünsche zu erfüllen.

Ein konkretes Beispiel dafür: Ich wünsche mir bereits seit meinem zwölften Lebensjahr, Autorin zu werden. Solange ich mich aber nicht dazu entschieden hatte, daraus ein Ziel zu machen, schwirrte dieser Wunsch orientierungslos in meinem Kopf herum. Als ich mich dazu entschied, mir selbst nun endlich diesen Wunsch zu erfüllen, entwickelte sich dadurch ein Plan. Mein zweites Buch entstand erst kürzlich durch einen Sechzehn-Wochen-Plan mit jeder Menge Zwischenzielen und natürlich auch Belohnungen.

Ziele geben uns Orientierung

Mein Ziel, Autorin zu werden, bewegte meine Leben in eine bestimmte Richtung. Ich hatte plötzlich eine klare Vorstellung von meinem Weg. Wieso das so wichtig ist, verstand ich erstmals, als ich die Geschichte von Miss Chadwick las:

Es war der 4. Juli 1952, als die 34-jährige Miss Chadwick ins Wasser sprang. Ihr Ziel: Sie wollte als erste Frau von der Insel Catalina an die kalifornische Küste schwimmen. Das Wasser war eiskalt, und der Nebel war so dicht, dass sie die Begleitboote kaum sah. Miss Chadwick schwamm los. Sie harrte 15 Stunden im eiskalten Wasser aus, während ihre Begleiter einige Haie mit Gewehren vertrieben. Aber dann gab sie plötzlich eine halbe Meile vor der Küste auf. Als die Reporter später fragten, warum sie so kurz vor dem Ziel kapituliert hatte, antwortete sie: „Es war der Nebel. Wenn ich das Land hätte sehen können, hätte ich es geschafft.“

Mein Fazit daraus: Wenn wir unser Ziel kennen, es gar vor dem inneren Auge sehen, schaffen wir viel mehr, als wir glauben. Ohne Ziel fühlen wir uns oftmals antriebs- und orientierungslos.

Wenn wir unser Ziel kennen, schaffen wir viel mehr, als wir glauben.

Übrigens: Beim zweiten Versuch erreichte Miss Chadwick ihr Ziel. Es war ein klarer, sonniger Tag, an dem sie die kalifornische Küste bereits von der Ferne ausmachen konnte.

Und plötzlich bin ich achtzig!

Wenn es nicht gerade ein großes Problem gibt und auch kein Herzenswunsch danach drängt, erfüllt zu werden, ist es manchmal schwer, ein Ziel zu finden, das so richtig motiviert. Ich greife dann gerne auf eine Methode aus dem Mentaltraining zurück: Mein achtzigster Geburtstag. Und so funktioniert sie:

Ich stelle mich vor, dass morgen mein achtzigster Geburtstag ist. Es wird eine große Feier geben und meine beste Freundin wird eine Rede halten. Diese handelt von meinem Leben: davon, was ich alles erreicht, erlebt, genossen und erschaffen habe. Sie erzählt also von all den Erfolgen in meinem Leben. Beruflich, privat, persönlich …

Mit dieser Vorstellung greife ich zu Stift und Papier und schreibe alles auf, was ich bis zu meinem Achtziger erreicht haben möchte. Sehr schnell erkenne ich anhand dieser Rede dann, welche wichtigen Ziele es in meinem Leben noch gibt.

Viel Freude beim Ausprobieren!