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Eine gute Nachricht vorab: Um aus dem Urlaub mit Erholungseffekt zurückzukommen, ist es egal, ob wir sehr lange oder nur ganz kurz in den Urlaub fahren. In der Forschung ließ sich bislang keine Kausalität feststellen zwischen Erholungseffekt und Dauer einer Reise. Wichtiger ist vielmehr, dass wir uns übers Jahr verteilt regelmäßig entspannen können. Ohne Arbeit.

Was genau nun erholsam ist? Darunter stellt sich jeder von uns etwas anderes vor: Am Strand chillen, in den Bergen wandern gehen, jeden Tag eine neue Sportart austesten, neue Städte erkunden, in Thermen abtauchen ... Doch all diese Aktivitäten sollten Energie für den Alltag geben. Denn sonst droht die Gefahr, dass man sich nach dem Urlaub wie vor dem Urlaub fühlt.

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Erholungseffekt aus dem Urlaub mitnehmen: 5 Tipps

1. Sich vor der Reise schon auf den Urlaub freuen

Die Vorfreude hebt es, wenn man im Web oder im Reiseführer vorab schmökert. Allein schon den Urlaub zu buchen, lässt die gute Laune ansteigen, und zwar Monate im Voraus. Danke, Jeroen Nawijn, für diesen Hinweis. Der niederländische Tourismusforscher hat diesen wichtigen Punkt in einer Umfrage herausgefunden.

2. Effektiv: Sich den Tag vor/nach der Reise freinehmen

Klar ist: Gehetzt, übernächtigt und konfus im Urlaub anzukommen, kostet mindestens einen Tag Erholung. Oder schlimmer noch: „Leisure Sickness“ setzt ein – auf die ausbleibende alltägliche Dosis an Stresshormonen reagiert unser Körper plötzlich mit Kranksein. Also: Wer sich schon einen Tag früher freinehmen kann, um in Ruhe Koffer zu packen, startet mit einem niedrigerem Stresslevel in den Trip. Auf dem Rückweg am besten genauso verfahren - und nach dem Urlaub nicht an einem Montag zurück ins Büro gehen, sondern am Dienstag oder noch besser erst am Mittwoch starten

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3. Abstand von der Arbeit? Ja, aber 15 Minuten sind okay

Optimal erholen wir uns, wenn wir wirklich „weg“ sind, also nicht nur körperlich, sondern vor allem gedanklich. Je weniger Smartphone, Mails und Laptop, umso besser. Komplettes Digital Detox schafft aber nicht jeder – aber wenigstens sollte die Bildschirmzeit deutlich heruntergefahren werden. Hier verweisen wir auf noch ein Ergebnis des Urlaubsforschers Nawijn. Er fand heraus: Sich pro Urlaubstag 15 Minuten mit dem Job zu beschäftigen, schadet der Erholung nicht.

4. Unternimm im Urlaub etwas ganz anderes als sonst

Für den optimalen Erholungseffekt hilft es, Zeit möglichst anders zu verbringen als im Alltag. Studien haben gezeigt: Wer viel im Büro sitzt, erholt sich bei Bewegung besser. Und Menschen, die viel und hart körperlich arbeiten, sollten sich im Urlaub ruhig auf die faule Haut legen. Für alle gilt: Etwas Neues zu lernen, ist die optimale Erholung des Gehirns vom Alltag. Also auf in den Qigong-Kurs am Strand, die Kräuterwanderung auf dem Almhotel – oder vor Ort einen Sprachkurs belegen!

4. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub? Muss nicht sein!

Dass sich der Erholungseffekt schon nach wenigen Tagen zurück im Alltag schnell abnutzt, ist in der Forschung bekannt. Nur weiß man bis heute nicht, warum das so ist. Und unter dem Post-Holiday-Syndrom leiden erschreckend viele Menschen: 76 Prozent der Angestellten sind schon in der ersten Woche nach dem Urlaub schon wieder so gestresst wie vor der Reise, fand Organisationspsychologe Cary Cooper heraus.

Manchmal stellt sich im Urlaub auch gar kein gewünschter Erholungseffekt ein. In Umfragen wie dem „Urlaubsreport 2021“ einer großen deutschen Krankenkasse sagte jeder fünfte Angestellte, er habe sich gar nicht richtig erholt im Sommerurlaub. Was also tun, damit man nach drei Wochen Urlaub nicht sagen muss: Ich könnte schon wieder auf Urlaub fahren? Diese Tipps helfen:

  • Nicht einmal im Jahr alles auf eine Karte setzen und auf die große Entspannung durch einen einzigen, langen Urlaub zu setzen. Regelmäßige Erholungsinseln, und sei es ein Kurztrip übers Wochenende, sind wichtig.

  • In den ersten Tagen im Büro es dort langsam angehen. Keine Überstunden, kein schlechtes Gewissen dem Team gegenüber. Manchen hilft eine Prioritätenliste, Liegengebliebenes nach und nach abzuarbeiten.

  • In Erinnerungen schwelgen hilft, dass uns das Post-Holiday-Syndrom nicht gleich erwischt. Also: Urlaubsfotos betrachten (schöne Bilder anschauen macht ohnehin immer glücklich!), anderen von der Reise erzählen - und das Hirn mit Gerüchen überlisten: Das Kokos-Duschgel, mit dem wir uns immer nach dem Strandtag im Urlaub geduscht haben, versetzt einen wieder in eine vergleichbare Urlaubsstimmung. Auch ein Tee oder Gewürze bringen ein wenig Reisefeeling mit in den Alltag.