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„Ich habe mich am Anfang geschämt, meinen Eltern von meinen Problemen zu erzählen“, sagt Laura. Die Maturantin ist eines der Gesichter des Mental Health Jugendvolksbegehren, das letztes Jahr mehr als 138.000 Unterschriften sammeln konnte und sich zum Ziel gesetzt hat, psychische Krankheiten zu ent-tabuisieren.

Warum das so wichtig ist? „Wenn ich Zahnschmerzen habe und deswegen zur Zahnärztin  gehe, ist es das Normalste der Welt“, heißt es auf der Website der Initiator*innen, „Wenn es mir aber psychisch nicht gut geht und ich zum Psychologen gehe, werde ich schräg angesehen. Das ist der Grund dafür, dass die Antwort auf 'Wie geht‘s dir?' fast immer ein 'gut' ist – weil psychische Gesundheit immer noch ein Tabuthema ist.“

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Wie notwendig es ist, dieses Tabu zu brechen, zeigt eine Studie der Donau Uni Krems. Demnach hat sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert und durch die Covid-19-Pandemie einen alarmierenden Höhepunkt erreicht: Mehr als jeder zweite Jugendliche leidet an depressiven Symptomatiken und sogar jeder Sechste denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen.

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Neu ist diese Thematik allerdings nicht. Bereits 2021 wurden Kinder(!) im Rahmen einer anonymen Online-Befragung gebeten, ihre Gefühle zu schildern. Die Antworten lesen sich mitunter wie ein Hilfeschrei: „Ich finde, oft wird unterschätzt, wie viel Druck auf unseren Schultern liegt. Ich kenne kaum jemanden in meiner Generation, der nicht den Hauch von einer Depression hat oder ähnlichem – wir müssen mit viel mehr klarkommen, als alle denken.“

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Dass das Mental Health Jugendvolksbegehren nun im Familienausschuss des Parlaments behandelt wurde, ist für Mag.a. Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie, jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Ein erster Schritt zumindest. Denn langfristig brauche es noch viel mehr…

Die Betroffenen selbst haben diesen Bedarf längst erkannt: In einer vom Magazin Pragmaticus in Auftrag gegebenen Jugendstudie wurden jeweils 1.000 Jugendliche in Österreich und Deutschland sowie 500 junge Menschen in der Schweiz zu ihren Einstellungen, Ängsten und Zukunftswünschen befragt. Das Ergebnis: Nach dem Wunsch nach körperlicher Gesundheit (60,6% in Österreich) ist es der Wunsch nach psychischer Gesundheit (60,1%), der die Befragten nahezu im selben Ausmaß bewegt.

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