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Was ist die TCM überhaupt?
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine der ältesten Heilkunden der Welt. Die ersten Grundlagen gehen auf den Philosophen und Gelehrten Konfuzius (551–479 v. Chr.) zurück – diese Quellen sind somit rund 2.500 Jahre alt. Im Laufe der Zeit wurden sie ergänzt, erweitert, erneuert und in den letzten Jahrzehnten auch mit zahlreichen Studien und wissenschaftlichen Arbeiten belegt. Es handelt sich also um ein enormes Wissen, das hier festgehalten und überliefert werden konnte.

Arbeitet die TCM präventiv oder zur Heilung?
Beides. Da es sich um eine sehr alte Heilkunde handelt, liegt ihre Stärke aber in der Prävention – denn früher gab es ja die Möglichkeit von Operationen oder Antibiotika noch nicht, weshalb es umso wichtiger war, möglichst gesund zu bleiben. Dieser Schwerpunkt auf Lebensstilberatung hat sich bis heute gehalten.

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Welche Methoden kommen zum Einsatz?
Zunächst einmal ist die TCM ein ganzheitliches Heilsystem. Es wird also kein Symptom isoliert betrachtet: Wer sich mit Magenproblemen an einen TCM-Arzt wendet, muss damit rechnen, dass in einem Anamnesegespräch auch andere Organe sowie die Schlafgewohnheiten, die Psyche etc. unter die Lupe genommen werden. Zudem wird die Zunge untersucht. Die wichtigsten Therapiemethoden der TCM sind Akupunktur, (mitunter hochkomplexe) Kräutermedizin und Ernährungsempfehlungen. Dazu kommen Qigong als Bewegungstherapie und Tuina, eine Massagetechnik, die Meridiane und Akupunkturpunkte miteinbezieht.

Wer darf das machen?
Akupunktur und Kräutermedizin sind streng reglementiert. In Österreich dürfen das nur Ärzte mit der entsprechenden Zusatzausbildung ausüben. Die Ausbildung zum TCM-Ernährungsberater oder -Masseur ist hingegen nicht an ein Medizinstudium geknüpft. Auch in Europa gibt es eine gut etablierte Kräuterheilkunde: die TEM, also Traditionelle Europäische Medizin.

Hilft die nicht auch?
Natürlich tut sie das! Aber die TCM ist älter und umfangreicher dokumentiert, nicht zuletzt deshalb, weil inEuropa sehr viel heilkundliches Wissen verlorengegangen ist. (Nur ein Beispiel: In China gab es keine Hexenverbrennungen.) Es gibt aber ohnedies viele Berührungspunkte der beiden Systeme.

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Die Zutaten chinesischer Kräuterrezepturen sind umstritten. Einerseits wegen des Artenschutzes, andererseits, weil der Transportweg aus China natürlich einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Kann ich wirklich guten Gewissens zu einer TCM-Rezeptur greifen?
Ja. In Österreich verordnen TCM-Ärzte ihre Rezepturen nur über dafür spezialisierte Apotheken. Diese wiederum beziehen die Kräuter über spezielle Importeure, die genauen Vorschriften unterliegen, was Artenschutz anbelangt. Auch werden tierische Produkte, die unseren Tierschutzgesetzen widersprechen, nicht importiert.

Dazu kommt: Nicht alle „chinesischen“ Kräuter stammen aus China – manche werden auch bei uns geerntet, zum Beispiel in Niederösterreich oder in Bayern.

Wie die TCM in der Erkältungszeit besonders gut vor Schnupfen & Co schützt, verrät Ärztin Dr Sonja Laciny in der Ausgabe 1/2022 von carpe diem.

Kennst du schon unseren Podcast zum Thema: Wie ich mein Immunsystem für den Herbst stärke. Mi TCM-Ernährungsberaterin Petra Pfann.