In Partnerschaft mit

Saftig grün glänzt der Rasen, die Wassertropfen funkeln in der Mittagssonne, und der Himmel ist in sein himmlischstes Himmelblau geschlüpft. Das sind Bilder, die Werner Schwarz liebt und ihn zur Bewegung in der Natur motivieren. „Da will ich dabei sein“, schwärmt er, „mittendrin!“

Dr. Werner Schwarz ist Lehrbeauftragter am Institut für Sportwissenschaften an der Universität Wien und Entwickler des Bewegungsprogramms „Simply Strong“. Der Sommer ist sein Verbündeter – schon allein deshalb, weil uns da vieles ganz selbstverständlich erscheint, was im Winter erst in langwierigen Gesundheitsvorträgen argumentiert werden muss.

„Die Natur ist unser wichtigster Motivationspartner!“, erklärt Schwarz. „Sie kitzelt unseren Bewegungsdrang wach.“ Die Natur hält sich erst gar nicht damit auf, uns Vorschriften zu machen oder Excel-Tabellen über den Nutzen des Wassersports zu präsentieren. Sie stellt uns einfach einen See vor die Nase. Wer würde da Nein sagen?

Anzeige
Anzeige

Die Natur ist unser wichtigster Motivationspartner!

Dr. Werner Schwarz, Schuldirektor

Der zweite wichtige Motivationsfaktor? Freunde! „Ladet Freunde in den Garten ein – und dann tobt euch einfach aus“, sagt der Experte. „Seid kreativ! Erfindet Spiele, purzelt durch einen Rasensprenger, sucht eure eigenen Wege, euch zu bewegen. Allzu oft schauen wir auf Instagram, ob uns irgendein Schauspieler eine Trendsportart vorgibt. So ein Schwachsinn!

Bewegung mit dem Wasserball
Bewegung mit dem Wasserball

Foto: Ulrich Zinell

Mein Motto lautet: Such’s dir selbst! Kreativität ist Teil eines aktiven, beteiligten Lebens.“ Was nach Spaß klingt und – wenn wir ehrlich sind – eigentlich auch nach einer Selbstverständlichkeit, hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Denn „selbstverständlich“ ist die freie, ungezwungene Bewegung schon längst nicht mehr: „In unserem modernen Arbeitsalltag ist es doch meistens so, dass wir den ganzen Tag sitzen. Der Körper wird überhaupt nicht gefordert.

Anzeige
Anzeige

Die Psyche hingegen ist ständigem Druck ausgesetzt, und der Kopf vollbringt Höchstleistungen. Sich dann am Abend und am Wochenende einfach aufs Sofa zu setzen und abzuschalten – klar, das bringt eine gewisse Erholung. Aber viel besser ist, ich dreh’s einfach um!“

Sprich: Nach einem sitzenden Bürotag darf der Geist ruhig mal Pause machen – und der Körper sich austoben. „Es wird Zeit, Bewegung nicht als eine weitere Aufgabe zu sehen, die eben erledigt werden muss“, sagt Werner Schwarz. „Ja, mein Körper wird gefordert. Aber meiner Psyche geb ich durch Bewegung eine echte Auszeit. Vor allem wenn ich das draußen mach!“

K und K... und K

Außerdem kommen dabei die „drei Ks“ ins Spiel, Eckpfeiler der modernen Trainingslehre. Sie stehen für

  • Kondition
  • Koordination und
  • Kognition.
Zeitung balancieren

5x Balance-Training leicht gemacht

Wer im Alltag Balance statt Kraft einsetzt, erspart sich nicht nur eine Menge Arbeit – er gewinnt auch die Schwerkraft als Verbündete. Fünf Übungen, um ausbalanciert durchs Leben zu tanzen. Weiterlesen...

Klar, Kondition kennt jeder. Wir trainieren sie, wenn wir laufen, radeln oder sonstwie die Ausdauer fordern. Beim Toben im Garten spielt die Kondition aber eine untergeordnete Rolle; hier treten die beiden anderen Ks ins Rampenlicht.

Fliegt der Ball auf mich zu und ich fang ihn oder ducke mich vor dem Rasensprengerstrahl, geht das aufs Konto der Koordination – K Nummer zwei. Werner Schwarz: „Wir orientieren uns im Raum, schulen das Gleichgewicht... Wenn wir einen Wasserball werfen, müssen wir blitzschnell berechnen: Wie schwer ist er? Wie wird er fliegen? Geht gerade Wind? All das ist Kognition.“

Badewannenlauf
Badewannenlauf

Foto: Ulrich Zinell

„Jahrelang haben wir Sportler unterschätzt, wie gut unser Sport die Kognition trainiert. Das sehen wir erst jetzt, weil viele Kinder aus dem Kindergarten in die Volksschule kommen, die richtige Lernprobleme haben.“ Als Schuldirektor, sagt Schwarz, habe er sich lange Zeit gefragt, was eigentlich mit den Kindern los sei. Mittlerweile weiß man’s: „Die Lernvoraussetzungen fehlen ihnen! Weil sie nicht mehr motorisch gefördert und gefordert werden. Denn nichts fördert unsere Hirnentwicklung mehr, als sich in der Natur im Raum zu bewegen.

Denn nichts fördert unsere Hirnentwicklung mehr, als sich in der Natur im Raum zu bewegen.

Dr. Werner Schwarz, Schuldirektor

Stichwort: Use it or lose it. Alles, was ich so fordere, das bringe ich in Funktion: Ich sehe und höre besser, kann bewusster wahrnehmen, mich besser konzentrieren. Ich bin aufmerksamer, kreativer, mein Arbeitsspeicher läuft auf Hochtouren. Den ganzen Sommer Bewegung zu machen und zu spielen – das ist tatsächlich die beste Schulvorbereitung. Die Natur und der liebe Gott haben sich das super überlegt. Wir reden ihnen da nur zu oft drein!“

Nachgefragt bei: Dr. Werner Schwarz, Schuldirektor und Präsident des Vereins Simply Strong sowie Entwickler der Bewegungsprogramme „Vital4Brain“ und „Vital4Heart“.

Lust auf Kräftemessen?

Kräftemessen mit dem Rechen
Kräftemessen mit dem Rechen

Foto: Ulrich Zinell

Wer seine Bewegungseinheit im Garten mit ein paar simplen, aber hocheffektiven Kraftübungen ergänzen will, braucht dazu nur einen Rechen (oder Besen), einen Partner, der die Herausforderung annimmt – und die Übungen, die Werner Schwarz als „Nordic Power Workout“ zusammengestellt hat. Mathias und Cecilia haben es ausprobiert. Die Video-Anleitung findest du auch auf: simplystrong.at