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Während die schnelle Ballsportart heute für Profis – zu denen auch viele bemerkenswerte Österreicher und Österreicherinnen zählen – ein knallhartes Turniergeschäft ist, gehörte Tennis um 1900 zum Zeitvertreib der „Upper Class“.

Doch der einst „weiße Sport" ist noch viel älter und hat sich dementsprechend oft verändert. Nur die etwas eigenartige Weise die Punkte zu zählen ist seit jeher gleich geblieben.

Vom Elite-Spaß zum Breitensport

Früher als Elite-Sport verschrien, erfreut sich die Jagd nach der gelben Filzkugel heute auch in der Breite großer Beliebtheit. Egal ob schweißtreibendes Einzel oder gemütliches Doppel.

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Vorurteile gibt es allerdings noch jede Menge. Wir haben bei Karolina Godina nachgefragt, was hinter den Klischees steckt. Denn sie ist nicht nur Fitness Coach, sondern auch staatlich geprüfte Tennislehrerin, Schiedsrichterin, Tennis4Kids-Trainerin und am öftesten am Court des UTC anzutreffen.

„Tennis hat mir sehr viele Türen geöffnet. Keine andere Sportart schafft es, so viel Spaß zu machen, deine Ausdauer zu stärken und bis ins hohe Alter auf der ganzen Welt Anschluss zu gewähren. Spielpartner sind überall willkommen“, meint sie.

Tennisspieler sind überall willkommen. Keine andere Sportart schafft es, so viel Spaß zu machen, die Ausdauer zu stärken und auf der ganzen Welt Anschluss zu gewähren.

Karolina Godina, Tennis-Profi
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Tennisspielerin auf einem Sandplatz

Karolina Godina ist staatlich geprüfte Tennis Lehrerin. Bild: Karolina Godina

4 landläufige Mythen rund ums Tennis

„Tennis ist elitär“

Tatsache: Vor 30, 40 Jahren war es nur auf Empfehlung, über Beziehungen und mit einer sehr, sehr hohen Einschreibgebühr möglich, einem Tennisclub beizutreten. Bunte Farben beim Outfit? Undenkbar – wer nicht Weiß trug, musste vom Platz. Heutzutage ist das anders, meint Expertin Godina: „Street Tennis boomt, und es gibt Plätze, die man bereits ab wenigen Euro pro Stunde buchen kann. Hohe Gebühren sind kaum mehr zu finden, und je nach Budget gibt es unterschiedliche Vereine, die in Frage kommen. Ins Equipment muss investiert werden, allerdings ist das bei fast jeder Sportart ein Kostenfaktor.“

„Um Tennis zu lernen, braucht es Jahre“

Tennisball liegt auf einem Tennisplatz

Bild: Mario Gogh/Unsplash

Schnelligkeit, Koordination und ein gutes Auge sind wichtig, um diesen Sport zu erlernen. Die Grundtechnik sollte man, wenn möglich, mit einem Trainer erarbeiten, da es bei falschen Bewegungsabläufen schnell zu Verletzungen kommen kann. Aber so lange die Spielpartner auf einem ähnlichen Niveau sind, können sie schon nach etwas Training viel Spaß und tolle Spiele erleben. „Ein nettes Doppel, ein Juxturnier oder einfach nur Bälle gegen die Wand schlagen – Tennis spielen kann jeder, wenn er das möchte“, so die Profi-Trainerin.

„Da braucht man ja einen Partner“

Tennispieler

Bild: Oliver Sjostrom/Unsplash

Nein, das stimmt wirklich nicht – im Gegenteil, meint Coach Godina: „Auf der ganzen Welt findet man Anschluss, wenn man diesen Sport beherrscht! Komm zu einem Verein, und du wirst viele Partner finden, wenn es vor Ort eine Person gibt, die dich bekannt macht, geht es sogar noch schneller! Es gibt Netzwerke und WhatsApp-Gruppen, über die man sogar spontan jemanden zum Spielen findet. Tenniswand oder Ballwurf-Maschine können zur Not auch aushelfen.“

„Tennis ist schlecht für die Gelenke“

„Stopp & Go“ und ruckartige Bewegungen sowie Drehbewegungen sind nicht das Beste für unseren Bewegungsapparat. Allerdings – mit Maß und Ziel kann man in einem gepflegten Doppel oder mit einem Trainer sehr lange viel Freude an dieser Sportart haben und sein Herzkreislauf-System auf Trab halten. Godina: „Ich habe einen lieben Kunden, der schon über 80 ist und immer wieder für eine halbe Stunde Bälle mit mir spielt. Fehlerlos und ohne ruckartige Bewegungen.“

Also: Was ist dran am Tennisspielen?

  1. Gut fürs Fitness-Level: Natürlich kann man eine Stunde am Platz mehr zum Plaudern als zum Sporteln nützen. Aber wer will, kann in einem Single mehr als 1000 Kalorien verbrennen. Auch in einer intensiven Einheit mit dem Trainer verdünnisieren sich 700 bis 900 Kalorien.

  2. Hoher Spaßfaktor und Tempo: Viele Sprints, lange Ballwechsel und Schlagbewegungen lassen den Puls hochgehen.

  3. Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, viel frische Luft und Vitamin D für unser Immunsystem tun ihr Übriges.

  4. Als Tennisspieler wird man Gleichgesinnte auf der ganzen Welt kennenlernen und ist fast überall willkommen.

  5. Eine Auszeit für unsere gestressten Gedanken. Man vergisst den Alltag garantiert. Und konzentriert sich nur auf die gelbe Kugel. So kann man alles vergessen, was rundherum im Leben so läuft.

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